Rico Benatelli (Austria Klagenfurt) und Thierno Ballo (WAC)
GEPA/Matthias Trinkl
Bundesliga

Gemischte Gefühle nach Kärntner Derby

Zwei Spiele, vier Punkte und die Tabellenränge drei und vier: Für Austria Klagenfurt und RZ Pellets Wolfsberg ist der Start in die neue Saison der Admiral Bundesliga geglückt. Nach dem 2:2 im Kärntner Nachtragsduell am Mittwochabend trauerten trotzdem die Akteure beider Lager dem verpassten zweiten Sieg nach. Der blieb auch aufgrund der Treffsicherheit der Wechselspieler aus, beide Coaches hatten bei ihren Personalüberlegungen ein „goldenes Händchen“.

Der zur Pause eingewechselte Ervin Omic (65.) steuerte den 1:1-Ausgleich bei, Augustine Boakye (75.) benötigte nur etwas mehr als zehn Minuten, um den Doppelschlag der Gäste perfekt zu machen. Doch auch die Klagenfurter konnten sich auf einen „Joker“ verlassen. Ausgerechnet Ex-WAC-Kicker Christopher Wernitznig (81.) war nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung mit einem sehenswerten Schuss erfolgreich.

„Wir haben durch ein dummes Foul den Ausgleich kassiert und sind plötzlich 1:2 hinten gelegen. Doch wenn du so triffst wie heute Wernitznig, kannst du nur zufrieden sein“, sagte Klagenfurt-Coach Peter Pacult. Den Punktegewinn des WAC bezeichnete er als schmeichelhaft. „Ich denke schon, dass wir über die gesamte Spielzeit die bessere und aktivere Mannschaft waren.“ Vor allem in der ersten Hälfte habe man sehr gut gespielt. „Nach dem 1:0 waren wir aber zu schlampig und zu überhastet. Da hätte es längst 2:0 stehen müssen.“

Spieler von Austria Klagenfurt und WAC nach dem Remis
APA/Gerd Eggenberger
Nach den geteilten Punkten im Derby war man sich nicht sicher, ob man sich freuen oder ärgern soll

So blieb der WAC im Spiel und profitierte von Eigenfehlern der Gastgeber. Nach der Freistoßflanke vor dem Omic-Treffer wurde Bernhard Zimmermann im Strafraum alleine gelassen. Dem zweiten Gegentreffer ging ein Missverständnis von Thorsten Mahrer und Nicolas Wimmer voraus. „Aus Fehlern lernt man“, sagte Pacult. Sein Gemütszustand war aber positiv. „Wir haben vier Punkte gemacht, mit denen wir nicht so rechnen haben können“, betonte der Wiener.

„Bitteres“ spätes Gegentor

Zum Auftakt gab es ein 3:1 bei WSG Tirol. Der WAC bezwang Aufsteiger Blau-Weiß Linz mit 2:1. Diesmal lief es nicht nach Wunsch. „Wir haben vieles vermissen lassen, waren scheinbar übermotiviert, haben viele Zweikämpfe verloren und Fehler im Positionsspiel gemacht“, resümierte Coach Manfred Schmid. Die Wechsel hätten Besserung gebracht.

Im Finish wurde trotzdem eine Führung aus der Hand gegeben. Nach einem Einwurf konnte der WAC nur kurz klären, vergaß aber auf Wernitznig, der von der Strafraumgrenze einschoss. „Es ist bitter, wenn du am Ende so ein Gegentor bekommst“, so Schmid. Deshalb seien es auch verlorene Punkte, auch wenn die Klagenfurter zu Recht gepunktet hätten.

„Geiles Derby“ für die Fans

Auf ihre Rechnung kamen die 7.932 Fans, darunter zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer, die in den letzten Tagen in Kärnten im Hochwassereinsatz waren und für die Partie freien Eintritt hatten. „Es war für die Zuseher ein geiles Derby“, sagte WAC-Kicker Florian Rieder.

Und Klagenfurts 1:0-Schütze Christopher Cvetko ergänzte: „Viel mehr kann man den Zuschauern, glaub ich, nicht bieten.“ Inkludiert war auch der Treffer von Wernitznig gegen seinen Ex-Club. „Nach der ersten Hälfte sind es zwei verlorene Punkte, durch den späten Ausgleich ist es aber auch ein glücklicher“, meinte der 33-Jährige. Omic ist 13 Jahre jünger, auch er begab sich nach seinem ersten Bundesliga-Treffer mit „gemischten Gefühlen“ auf die Heimreise.