Das spanische Oberhaus startet am Freitag mit der Partie Almeria gegen Rayo Vallecano (19.30 Uhr) in die neue Spielzeit. Real Madrid ist am Samstag (21.30 Uhr) in der ersten Runde bei Athletic Bilbao zu Gast, Barca muss am Sonntag (21.30 Uhr) nach Getafe. Atletico Madrid startet erst am Montag (21.30 Uhr) gegen Granada. In der vergangenen Spielzeit hatte sich Barca unter Trainer Xavi den Ligatitel mit einem komfortablen Vorsprung von zehn Punkten auf Real geholt, Stadtrivale Atletico wurde einen weiteren Punkt dahinter Dritter.
Barcelona geht heuer allerdings mit einem kleinen Nachteil in die Saison, denn die Katalanen können ihre Heimspiele nicht im Camp Nou absolvieren. Dort in der altehrwürdigen Arena sind die Baumaschinen am Werk. Bis 2026 soll das Camp Nou in einen topmodernen und komplett überdachten Fußballtempel verwandelt werden. Bis dahin absolviert Barca seine Heimspiele im Estadi Olimpic Lluis Companys auf dem Montjuic, seines Zeichens 1992 Schauplatz der Olympischen Sommerspiele.
Für Alaba, der im Rahmen der US-Vorbereitungstour seines Teams auch mit einem verwandelten „Dreier“ auf dem Basketballtrainingsplatz der Dallas Mavericks überzeugt hat, geht es um seinen zwölften nationalen Titel. Neben den zehn gewonnenen Meistertellern mit Bayern München jubelte der 31-jährige Wiener vor zwei Saisonen auch schon mit Real Madrid über die spanische Meisterschaft.
Über den Saisonauftakt gegen Bilbao sagte Alaba: „Wenn man gegen so einen starken Gegner antreten muss, noch dazu auswärts, ist das sicher nicht die einfachste Aufgabe. Nichtsdestotrotz fahren wir motiviert und voller Selbstvertrauen hin. Wir wissen um unsere Stärken.“
Hoffnungsträger und bitterer Ausfall
Alaba, Trainer Carlo Ancelotti und Co. planen in der neuen Saison jedenfalls einen Großangriff auf Titelverteidiger Barcelona. Neben Stürmer Joselu, der vergangene Saison mit 16 Treffern für Espanyol Barcelona hinter Barcas Robert Lewandowski (23) und dem von Real nach Saudi-Arabien abgewanderten Karim Benzema (19) drittbester Torschütze der Liga war, sicherten sich die Madrilenen die Jungstars Jude Bellingham und Arda Güler.
Alaba lobt Bellingham
Für den 20-jährigen Bellingham überwiesen die Real-Verantwortlichen stolze 103 Mio. Euro an Borussia Dortmund. Der finanziell angeschlagene Titelverteidiger aus Barcelona verpflichtete im Transfersommer bisher nur Ilkay Gündogan als einzigen prominenten Namen ablösefrei von Manchester City, dafür verließen die Routiniers Sergio Busquets und Jordi Alba die Katalanen in Richtung Miami und Lionel Messi.
Alaba blickte auch aufgrund der Verpflichtung von Jude Bellingham optimistisch in die Zukunft. „Er ist für sein Alter sehr weit, man erkennt sein Alter in seinem Spiel überhaupt nicht. Er kann viel dazu beitragen, dass wir erfolgreich sind. Wir werden noch viel Freude mit ihm haben“, sagte Alaba über den 20-jährigen englischen Teamspieler. Weiters sagte Alaba: „Die Vorbereitung ist sehr gut verlaufen, ich fühle mich topfit und absolut bereit für die neue Saison.“
Allerdings musste Real kurz vor Saisonstart ebenfalls eine Hiobsbotschaft verdauen. Denn Startormann Thibaut Courtois erlitt im Training einen Kreuzbandriss im linken Knie und muss monatelang pausieren. Courtois, der damit auch das EM-Qualifikationsspiel der Belgier in Wien gegen Österreich am 13. Oktober verpasst, werde sich in den kommenden Tagen einer Operation unterziehen, so Real.
Tauziehen um Mbappe
Während sich die Katalanen auch aufgrund finanzieller Gründe auf dem Transfermarkt bisher zurückhielten, steht bei Real vor dem Saisonauftakt bei Athletic Bilbao noch die Verpflichtung von Superstar Mbappe von Paris Saint-Germain im Raum. Ob der französische Topstürmer in den kommenden Wochen von der französischen in die spanische Hauptstadt wechseln wird, ist allerdings weiter unklar.
Der 24-Jährige hat beim französischen Meister noch einen Vertrag bis 2024, will diesen aber nicht verlängern und dem Vernehmen nach zu Real wechseln. PSG hat Mbappe in die zweite Trainingsgruppe verbannt und drängt auf einen sofortigen Verkauf, um den Torjäger im nächsten Sommer nicht ablösefrei zu verlieren. Die Madrilenen könnten deshalb pokern, ein Kauf in diesem Sommer würde das eigene Konto um einen dreistelligen Millionenbetrag schrumpfen lassen. Nach dem Abgang von Benzema ist Neuzugang Joselu derzeit der einzige Mittelstürmer im Real-Kader. Der 33-Jährige ist spanischer Nationalspieler, allerdings auch mit Espanyol Barcelona vergangene Saison abgestiegen.