Conference League

Rapid kommt über Nullnummer nicht hinaus

Rapid ist im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde der UEFA Conference League zu Hause nicht über ein torloses Remis gegen den ungarischen Vertreter Debrecen hinausgekommen. Die Grün-Weißen konnten am Donnerstagabend im Wiener Allianz Stadion nicht an die zuletzt starken Leistungen anknüpfen und hatten bei zwei Stangenschüssen der Gäste zudem Glück.

Damit verpassten die Hütteldorfer die angepeilte gute Ausgangsposition für das Rückspiel in einer Woche (Donnerstag, 21.00 Uhr, live in ORF1) in Debrecen. Rapid verbuchte im ersten Duell mit einem ungarischen Verein auf internationalem Terrain seit 38 Jahren vor allem in Hälfte eins eine Vielzahl an Chancen, ließ die letzte Konsequenz vor dem Tor aber vermissen.

Sollte den Grün-Weißen im Rückspiel der Aufstieg gelingen, wartet auf dem Weg zu den Europacup-Millionen mit dem italienischen Spitzenclub und Vorjahresfinalisten Fiorentina allerdings eine schwere Aufgabe.

Rapid beginnt forsch

Trainer Zoran Barisic sah nach dem gelungenen Saisonstart keinen Grund für Veränderungen und schickte vor 17.200 Fans im dritten Pflichtspiel in Serie dieselbe Startelf auf das Feld. Angeführt von Kapitän und Torjäger Guido Burgstaller begann Rapid forsch, presste hoch und setzte sich zu Beginn in der Hälfte der Ungarn fest. Die erste aussichtsreiche Gelegenheit verbuchte Matthias Seidl, nach einer Hereingabe von Jonas Auer fiel der Abschluss des Neuzugangs zu zentral aus (12.).

Seidl mit der ersten Topchance (12. Minute)

Starke Aktion von Rapid über die linke Seite – Matthias Seidl verwertete die Flanke etwas zu zentral.

Erstmals brandgefährlich wurde es aber auf der Gegenseite. Debrecen-Kapitän Balazs Dzsudzsak knallte einen Freistoß von der Strafraumgrenze an die Stange (18.). Diese Aktion rüttelte die Gäste wach und leitete eine kurze Drangperiode ein, die Rapid jedoch ohne größere Probleme überstand. Mit Fortdauer der ersten Spielhälfte erhöhten die Grün-Weißen wieder den Druck, fanden bis zur Pause noch zahlreiche Gelegenheiten vor, ließen aber oftmals die letzte Konsequenz vermissen.

Freistoß von Debrecen an die Stange (18. Minute)

Die Stange und die Fingerspitzen von Niklas Hedl verhinderten nach einem Freistoß die Führung für die Gäste.

Verfrühter Jubel bei Burgstaller-Treffer

Zunächst verfehlte Marco Grüll das Gehäuse mit einem Freistoß nur knapp (32.). In Minute 38 landete der Ball nach einem Eckball erstmals im Tor, dem Treffer von Burgstaller wurde aufgrund eines vorausgehenden Handspiels aber die Anerkennung verwehrt (38.).

Burgstaller trifft – aber Handspiel (38. Minute)

Guido Burgstaller drückte den Ball nach einem Corner über die Linie. Allerdings hatte er sich diesen zuvor mit dem Ellbogen gestoppt.

Wenig später scheiterte der Rapid-Kapitän mit einem sehenswerten Volley an Debrecen-Tormann Balazs Megyeri (43.), womit es gegen den erwartet technisch starken Gegner torlos in die Kabinen ging.

Grün-Weiß ohne Durchschlagskraft

Der zweite Spielabschnitt gestaltete sich deutlich zerfahrener und chancenarmer. Nach knapp einer Stunde fiel ein erster Abschluss von Nicolas Kühn, der jüngst gegen Altach seinen ersten Bundesliga-Doppelpack geschnürt hatte, aus zentraler Position zu harmlos aus (58).

Danach fehlte Rapid offensiv gänzlich die Durchschlagskraft. Zehn Minuten vor dem Ende hatten die Wiener zum zweiten Mal an diesem Abend großes Glück. Der eingewechselte Alexandros Kyziridis traf freistehend nur die Stange (80.).

Stangenschuss von Debrecen (80. Minute)

Glück für Rapid: Ein Schuss von Alexandros Kyziridis streifte die Außenstange – zweiter Aluminiumtreffer von Debrecen.

Stimmen zum Spiel:

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): „Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Es hat in gewissen Situationen die Präzision gefehlt, auch in der Ballmitnahme waren wir manchmal nicht sauber. Das kann passieren, auf diesem Niveau ist es natürlich schade, weil es unser Ziel gewesen ist, mit einem Vorsprung ins Rückspiel zu gehen. Das ist uns leider Gottes nicht geglückt und deshalb bleibt es spannend. Wir müssen in einigen Situationen mit dem Ball cooler, relaxter umgehen, es präziser zu Ende spielen, und wenn wir dann vor der Kiste stehen, auch konsequent den Abschluss suchen.“

Guido Burgstaller (Rapid-Kapitän): „Wir müssen mit dem Ergebnis leben. Man hat gesehen, dass wir alles unternommen haben. Wir hatten gute Möglichkeiten, die wir nicht genutzt haben. Grundsätzlich war das Spiel von uns in Ordnung. Wir haben gegen einen sehr guten Gegner gespielt, es wird sicher ein interessantes Auswärtsspiel werden.“

Srdjan Blagojevic (Debrecen-Trainer): „Es war ein anspruchsvolles Spiel gegen einen guten Gegner. Wir wissen, dass Rapid der Favorit in der Begegnung ist, und sind froh, weiter am Leben zu sein. Es war schwierig, unseren Spielplan zu verwirklichen und gegen die hohe Intensität von Rapid anzukämpfen, daher will ich meine Mannschaft loben. Ich glaube aber, dass wir im Rückspiel noch besser spielen können.“

Conference-League-Qualifikation, Hinspiel dritte Runde

Donnerstag:

Rapid Wien – Debrecen VSC 0:0

Allianz Stadion, 17.200 Zuschauer, SR Hennessy (IRL)

Rapid: Hedl – Schick, Querfeld, Cvetkovic, Auer – Sattlberger (69./Greil), Kerschbaum – Kühn (81./Strunz), Seidl (81./Mayulu), Grüll (89./Bajic) – Burgstaller

Debrecen: Megyeri – Kusnyir, Dreskovic, Romanchuk, Manrique – Lagator, Loncar (92./Mojzis) – Szecsi (61./Domingues), Dzsudzsak (92./Varga), Oliveira (71./Kyziridis) – Babunski (71./Barany)

Gelbe Karten: Querfeld, Seidl, Cvetkovic, Kerschbaum bzw. Oliveira

Rückspiel am 17. August (21.00 Uhr, live in ORF1) in Debrecen