Im Rückspiel am kommenden Donnerstag (21.00 Uhr, live in ORF1) in Debrecen ist Spannung garantiert. „Es ist für beide noch alles drinnen. Es wäre aber auch noch spannend gewesen, wenn wir gewonnen hätten“, blickte Trainer Zoran Barisic voraus. Angreifer Marco Grüll trauerte einer besseren Ausgangslage nach, zeigte sich aber kämpferisch: „Dann müssen wir es nächste Woche klarmachen und die Chancen, die wir bekommen, besser nützen.“
Die von Grüll angesprochene mangelhafte Chancenverwertung wurde Rapid vor allem in den ersten 45 Minuten zum Verhängnis. Die Hütteldorfer fanden zahlreiche Gelegenheiten vor, ließen die nötige Coolness vor dem Tor aber vermissen. „Wir hatten in der ersten Hälfte ein klares Chancenplus, da müssen wir in Führung gehen. Dann wäre es wohl leichter für uns geworden“, betonte Grüll, der selbst zwei gute Gelegenheiten ausließ. Barisic ortete eine „gute erste Hälfte“ seiner Mannschaft, in der lediglich die Entschlossenheit fehlte.
Riesenchance für Nicolas Kühn (58. Minute)
Guter Pass durch die Mitte auf Nicolas Kühn, dessen Abschluss allerdings zu schwach ausfällt.
Schwache zweite Hälfte und Glück im Finish
Im zweiten Spielabschnitt flachte die Leistung der Grün-Weißen allerdings stark ab, einzig ein zu zentraler Abschluss von Nicolas Kühn strahlte noch den Hauch einer Gefahr aus. „Wir haben zu viele technische Fehler gemacht und oft den günstigen Mitspieler nicht gefunden. Kleinigkeiten haben gefehlt, um in der letzten Zone gefährlich zu werden“, analysierte Barisic.
Kleinigkeiten, und zwar nur wenige Zentimeter, fehlten Debrecen gleich zweimal zu einem Torerfolg. Die Ungarn fanden zwar nicht die Fülle an Chancen wie Rapid vor, verbuchten aber die hochkarätigsten. Sowohl bei einem Freistoß von Kapitän Balazs Dzsudzsak (20.) als auch bei einem Abschluss von Alexandros Kyziridis aus zentraler Position (80.) rettete Aluminium für Grün-Weiß. Debrecen war zudem in der Schlussphase dem Siegtreffer gefühlt näher, wie auch Roman Kerschbaum bestätigte: „Gegen Ende des Spiels haben wir dann den Zugriff verloren, da ist es ein bisschen brenzlig geworden. Es ist ein sehr starker Gegner. Kein Gegentor kassiert, das ist natürlich auch wichtig. Es ist natürlich alles offen für das Rückspiel.“
„Müssen Schippe drauflegen“
Im Rückspiel werde Rapid laut dem Routinier „noch eine Schippe drauflegen müssen“, um den Einzug ins Play-off gegen den italienischen Spitzenclub und Vorjahresfinalisten Fiorentina zu schaffen. „Wenn wir unser Spiel durchziehen, bin ich überzeugt, dass wir weiterkommen“, fügte Kerschbaum selbstbewusst hinzu. Barisic will im Rückspiel mit der gewohnten Devise siegen. „Wir bleiben offensiv orientiert. Es ist unsere Denkweise, so zu agieren“, sagte der Coach. Vor dem Gastspiel in Debrecen gilt es für die Grün-Weißen am Sonntag, den guten Saisonstart in der Bundesliga beim Heimspiel gegen Hartberg zu prolongieren.
Conference-League-Qualifikation, Hinspiel dritte Runde
Donnerstag:
Rapid Wien – Debrecen VSC 0:0
Allianz Stadion, 17.200; SR Hennessy (IRL)
Rapid: Hedl – Schick, Querfeld, Cvetkovic, Auer – Sattlberger (69./Greil), Kerschbaum – Kühn (81./Strunz), Seidl (81./Mayulu), Grüll (89./Bajic) – Burgstaller
Debrecen: Megyeri – Kusnyir, Dreskovic, Romanchuk, Manrique – Lagator, Loncar (92./Mojzis) – Szecsi (61./Domingues), Dzsudzsak (92./Varga), Oliveira (71./Kyziridis) – Babunski (71./Barany)
Gelbe Karten: Querfeld, Seidl, Cvetkovic, Kerschbaum bzw. Oliveira
Rückspiel am 17. August (21.00 Uhr, live in ORF1) in Debrecen