Für Pilz ist es die vierte WM-Medaille ihrer Karriere, die zudem auch das Olympiaticket für Paris bedeutet. Die in Innsbruck lebende Niederösterreicherin hatte als Sechste das Finale der besten acht erreicht und lief dort zu Höchstleistungen auf.
Im Boulder-Teil gelangen der Athletin des Kletterverbands Österreich (Austria Climbing) zwei Tops sowie 69 Punkte, im Vorstieg schaffte sie eine 48+-Wertung bzw. 88,1 Zähler. Ihre Gesamtpunktzahl von 157,1 wurde nur mehr von Garnbret getoppt (177,0), die schon Boulder-Gold und Vorstiegssilber geholt hatte. „Es hätte nicht besser aufgehen können. Es ist immer noch surreal irgendwie“, meinte Österreichs beste Kletterin.
„Ich wollte nicht rechnen“
„Ein perfekter Tag. Es hätte nicht besser aufgehen können. Die Boulder-Runde ist mir heute richtig entgegengekommen, und ich habe schnell meinen Rhythmus gefunden“, sagte Pilz nach dem Bewerb. „Nach den vier Bouldern war ich richtig kaputt und habe gewusst, es ist noch alles offen. Das war dann die ganze Zeit im Hinterkopf. Ich wollte nicht rechnen, ich wollte einfach an die Wand gehen und meine Leistung abrufen. In der Route habe ich mich um einiges besser gefühlt als im Halbfinale. Ich bin ins Fighten gekommen, und es hat unglaublich Spaß gemacht.“
„Es war meine beste Lead-Leistung in den letzten zwei Wochen. Mir haben die Trainer dann schon immer die Ringe gezeigt. Ich war in der Schule nicht so schlecht in Mathematik, aber ich hatte dann keinen Durchblick mehr. Es ist einfach surreal. Diese Medaille gibt ein unglaublich cooles Gefühl. Ich kann es noch gar nicht richtig begreifen.“
Pilz hatte in Innsbruck 2018 WM-Gold im Vorstieg gewonnen und Bronze in der Kombination, drei Jahre später kam in Moskau Kombi-Gold dazu. Mit Silber komplettierte sie nun ihren Medaillensatz bei Weltmeisterschaften. Das Männer-Finale geht am Samstag (16.00 Uhr) mit Jakob Schubert über die Bühne.