Merkur Arena
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Fußball

Zeitung: Sturm überlegt Stadionkauf

In der Debatte über eine zeitgemäße Sanierung oder gar einen Neubau seines Heimstadions gibt es vonseiten des SK Puntigamer Sturm Graz einen neuen Vorstoß. Laut „Kleiner Zeitung“ ziehen die Steirer einen Kauf der Merkur Arena in Erwägung. „Wir wollen das Stadion kaufen“, wird Clubpräsident Christian Jauk am Samstag zitiert.

Der Zustand und die Ausstattung des 1997 neu eröffneten Stadions in Graz-Liebenau rückte zuletzt in der Qualifikation zur Champions League im nationalen und internationalen Vergleich wieder in den Mittelpunkt. Denn der Europäische Fußballverband (UEFA) sieht in der Merkur Arena die Arbeitsbereiche für Medien – insbesondere die Sektoren für die TV-Anstalten – nicht als ausreichend an, um darin Play-off-Spiele für den Einzug in die Champions League und Gruppenspiele auszutragen. Sollte Sturm die Qualihürde PSV Eindhoven trotz der 1:4-Pleite auswärts doch noch schaffen, muss das Play-off in Klagenfurt gespielt werden.

Daher versucht man bei den Steirern einen neuen Weg, um zu einem modernen Stadion zu gelangen. „Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass das wirtschaftlich für die Gesamtbevölkerung die beste Rechnung ergeben wird“, sagte Jauk über den geplanten Kauf. „Und wir glauben, damit eine Vielzahl an Diskussionen und Problemen eliminieren zu können. Es wäre eine Win-win-Lösung.“ Eine Modernisierung könnte den Weg zu möglichen Champions-League-Spielen ebnen.

Christian Jauk
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Sturm-Präsident Christian Jauk sieht mit einem Stadionkauf künftig weniger Probleme

Das Bemühen der Grazer Stadtregierung, die Arena zu modernisieren, sei zwar zu begrüßen, die Investitionen seien jedoch der sprichwörtliche Tropfen auf dem heißen Stein. „Die Stadt hat kurzfristig Maßnahmen beschlossen, die die Lücken der Vergangenheit schließen werden. Was fehlt, ist die Investition in die Zukunft. Damit bleibt das Damoklesschwert der Sperre – in Zukunft auch für die UEFA Europa League – für die kommenden Jahre über uns“, sagte Jauk in dem Zeitungsbericht.

Keine finanziellen „Abenteuer“

Sturm würde für den Kauf „einen zweistelligen Millionenbetrag“ investieren und dafür das Baurecht erwerben, die Stadt bliebe Grundstücksbesitzer. Dann könne der Verein modular Verbesserungen am und im Stadion selbst durchführen und dieses auch selbst vermarkten, schrieb die Zeitung. Die Gefahr, sich finanziell zu übernehmen, sieht der Präsident nicht. „Sie wäre groß, würden wir ein völlig neues Stadion hinstellen, wie das in Wien und in Linz passiert ist. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich für solche Abenteuer aber nicht zu haben bin.“

Zum zeitlichen Horizont meinte Jauk: „Die politische Debatte ist damit eröffnet. Es braucht ein Grundbekenntnis und ein Datum, diese Vision sollte nicht zur unendlichen Geschichte werden. Momentan habe ich das Gefühl, dass man uns zu Tode streichelt, zu Terminen einlädt, unserer Arbeit wertschätzend gegenübersteht. Aber dann heißt es: Ihr macht das eh wunderbar, aber momentan geht es nicht.“