Johan Bakayoko (Eindhoven) und David Schnegg (Sturm)
GEPA/Pro Shots/Peter van Gogh
Champions League

Sturm hofft auf „Fußballwunder“

Nach nur zwei Tagen Pause ist Sturm Graz am Dienstag (20.30 Uhr, live in ORF1) schon wieder im Einsatz. Im Rückspiel der Champions-League-Qualifikation gilt es, zu Hause gegen PSV Eindhoven einen 1:4-Rückstand umzudrehen. „Wir müssen mit Überzeugung und Energie auftreten, für die große Challenge bereit sein. Wir haben Chancen im ‚Fußballwunderbereich‘. Wir müssen optimistisch in die Partie gehen“, sagte Trainer Christian Ilzer am Montag.

Der Sturm-Coach geht nicht davon aus, dass PSV sein Team aufgrund der klaren Ausgangslage unterschätzen wird. „Ich lasse mich nicht auf Spekulationen ein, das wäre der falsche Zugang. Wir erwarten einen Gegner, der mit allen Qualitäten eines europäischen Topteams auftritt.“

PSV-Cheftrainer Peter Bosz schlug später in dieselbe Kerbe. „Das Match ist noch nicht gespielt, es fängt bei 0:0 an. Wir wollen jedes Spiel gewinnen“, betonte der 59-Jährige. Auf die Frage, ob er mit der stärksten Elf beginnen wird, gab es von Bosz ein klares Ja.

Sturm steht vor Mammutaufgabe

Das 1:4 vergangene Woche in Eindhoven war ein großer Dämpfer für die Champions-League-Ambitionen von Sturm Graz. Im Rückspiel müssen die „Blackies“ nun aufzeigen.

Frühes Tor soll für „Initialzündung“ sorgen

Ein etwaiges frühes Führungstor soll zur „Initialzündung“ für eine mögliche Aufholjagd Sturms werden. „Solange ein Funken realistischer Chance im Spiel ist, werden wir ‚all-in‘ gehen. Ich bin überzeugt, jeder wird mit großer Bereitschaft, Energie und Qualität aufzeigen wollen – das ist eine Riesenchallenge.“ Ilzer steht dafür in Graz-Liebenau bis auf den verletzten Manprit Sarkaria der gesamte Kader zur Verfügung.

Coach Christian Ilzer (Sturm)
GEPA/Mario Buehner
Sturm-Trainer Ilzer baut auf einen energiegeladenen Auftritt seiner Mannschaft

Das 1:4 in Eindhoven – mit diesem Ergebnis endete übrigens auch im September 2021 das EL-Heimspiel gegen PSV – sei aufgearbeitet und abgehakt. „Man darf die Dinge nicht zu breit treten und nicht zu kompliziert darstellen, aber sie müssen in aller Klarheit an die Mannschaft vermittelt werden, damit es zu einer besseren Leistung kommt. Es gilt, gewisse Dinge aufzuzeigen, nicht nach Ausreden zu suchen, sondern die wesentlichen prägenden Punkte aufzuarbeiten.“

„Wollen Eindhoven vor Aufgaben stellen“

Auch Stefan Hierländer ist sich der großen Aufgabe bewusst. „Natürlich ist der Rückstand auf den ersten Blick sehr hoch. Wir wollen aber Eindhoven mit einem guten Spielverlauf und der Unterstützung unserer Fans vor Aufgaben stellen“, meinte der Kapitän zur Partie vor nicht ausverkaufter Kulisse mit rund 12.000 erwarteten Fans.

CL-Quali, dritte Runde

Dienstag, 20.30 Uhr, live ORF1

Sturm – PSV Eindhoven

Graz, Merkur Arena, SR Jovanovic/SRB

Sturm: Scherpen – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante – Gorenc-Stankovic – Hierländer, Kiteishvili, Prass – Böving, Teixeira

PSV: Benitez – Teze, Ramalho, Boscagli, Van Aanholt – Veerman, Sangare, Saibari – Bakayoko, De Jong, Vertessen

Hinspiel: 1:4, Aufsteiger im Play-off vs. Rangers/Servette

„Bei diesem Spiel, wo die Ausgangsposition nicht die beste ist, zählen wir besonders auf den zwölften Mann.“ Gefragt seien Führungsspieler in der Mannschaft. „Die müssen vorangehen, aber wesentliches Ziel ist es, mit Leidenschaft aufzutreten und ein gutes Spiel zu machen.“

Beim Hinspiel in den Niederlanden gab es in der Vorwoche nichts zu holen. Eindhoven war im Duell der beiden Vizemeister nach Meinung von Edelreservist Jakob Jantscher „einfach ein, zwei Klassen stärker“.

„Die Mannschaft hat so viel Qualität, die hätte uns, auch wenn du bunkerst, fertig gespielt“, sagte der Stürmer, der in dieser Saison bisher nur im ÖFB-Cup einen Kurzauftritt absolvieren durfte.

Generalprobe misslang

Die Generalprobe für das Rückspiel misslang Sturm. Gegen Austria Klagenfurt kam man in der Bundesliga daheim nur zu einem 0:0. PSV gewann zum Eredivisie-Auftakt im eigenen Stadion gegen Utrecht mit 2:0.

Egal, wie das Rückspiel ausgeht – eine Fortsetzung der europäischen Saison gibt es für Sturm jedenfalls, denn bei einem Out ginge es für die Grazer in der Europa-League-Gruppenphase weiter. Sollte doch noch das „Fußballwunder“ gelingen, geht es im Play-off gegen die Glasgow Rangers oder Servette Genf um den Einzug in die Königsklasse. Die Schotten gewannen das Hinspiel daheim mit 2:1 und sind nun in der Schweiz gefordert.