Jubel der Manchester-City-Spieler
Reuters/Stoyan Nenov
UEFA Super Cup

ManCity triumphiert bei Debüt im Elferkrimi

Manchester City hat sich zum ersten Mal den UEFA Super Cup geholt. Der aktuelle Champions-League-Sieger setzte sich am Mittwochabend in Piräus im Duell mit Europa-League-Gewinner FC Sevilla denkbar knapp mit 5:4 im Elfmeterschießen durch. Nach 90 Minuten war es 1:1 gestanden, eine Verlängerung gab es nicht. Zur Halbzeit war Sevilla noch in Führung gelegen.

Startrainer Josep Guardiola hatte mit den „Citizens“ in der letzten Saison das Triple aus englischer Meisterschaft, FA-Cup und Königsklasse gewonnen. Im Stadion Georgios Karaiskakis tat sich der Favorit aber lange schwer. Während Sevilla bereits zum siebenten Mal um den Supercup spielte, feierte Manchester eine Premiere – die „Citizens“ hatten im Juni erstmals die Champions League gewonnen.

Youssef En-Nesyri (25.) brachte Sevilla in der ersten Hälfte in Führung, nach dem Seitenwechsel traf der 21-jährige Cole Palmer (63.) zum Ausgleich. Bis zum Ende der regulären Spielzeit fielen keine Treffer mehr, weshalb die Partie direkt ins Elfmeterschießen ging. Dort bewiesen bis zum 5:4 alle Schützen Nervenstärke und verwandelten, der Serbe Nemanja Gudelj traf nur die Latte.

Sevilla geht überraschend in Führung

Beide Teams begannen schwungvoll. Die erste große Chance verzeichnete ManCity durch Nathan Ake, Sevilla-Tormann Bono klärte den Kopfball des Niederländers in der achten Minute. In der 17. Minute zeigte der Marokkaner bei einem Schuss von Jack Grealish von der Strafraumgrenze eine weitere Parade. Wenig später wurden die „Citizens“ – mit Neuerwerbung Josko Gvardiol erstmals in der Startaufstellung, aber ohne den verletzten Kevin de Bruyne – jedoch kalt erwischt. Nach Acuna-Flanke von links setzte En-Nesyri einen wuchtigen Kopfball zum 1:0 in die Maschen.

Youssef En-Nesyri erzielt sein erstes Tor für Sevilla
Reuters/Alkis Konstantinidis
En-Nesyri brachte den Außenseiter per Kopf in Führung

Mit Geschwindigkeit und direkten Pässen schafften es die Spanier öfter, die Abwehr des Champions-League-Siegers zu durchbrechen. Hauptsächlich war jedoch Manchester im Ballbesitz und diktierte das Spiel. Der Ausgleich durch Palmer kam deswegen nicht überraschend. Nach einer Vorlage von Rodri ließ sich der Engländer aus kurzer Distanz nicht zweimal bitten und brachte die Guardiola-Elf per Kopf zurück ins Spiel.

Cole Palmer (Manchester City) trifft gegen Sevilla
Reuters/Alkis Konstantinidis
Palmers Kopfballtor brachte Manchester City zurück ins Spiel

City im Powerplay-Modus

Danach agierte City phasenweise im Powerplay-Modus, vermochte aber kein weiteres Tor zu erzielen. In der 91. Minute rettete Bono erneut bei einem Ake-Kopfball. Der 32-Jährige steht Medienberichten zufolge kurz vor einem Wechsel in die lukrative saudi-arabische Liga. Im Elfmeterschießen konnte er diesmal nichts ausrichten, beim Versuch von Kyle Walker zum 5:4 für City war er jedoch knapp dran. Sevilla muss damit weiter auf den zweiten Triumph im Supercup nach 2006 warten.

„Es war durchwegs ein schwieriges Spiel, aber die Burschen haben eine gute Leistung gebracht. Wir hätten effizienter sein müssen, aber wir haben unseren Job doch noch gemacht“, sagte Walker, der zugab, dass er eigentlich keine Elfmeter schießen will: „Weil ich nicht mag, Leute im Stich zu lassen, wenn ich sie verschieße.“ Als er von Guardiola als fünfter Schütze nominiert worden war, wollte er Führungsstärke zeigen. „Zum Glück ging er rein und war das Siegestor“, meinte Walker.

UEFA Super Cup

Endstand:

Manchester City – FC Sevilla 1:1 (0:1) n. 90 Min., 5:4 i. E.

Piräus, Stadion Georgios Karaiskakis, SR Letexier (FRA)

Torfolge:
0:1 En-Nesyri (25.)
1:1 Palmer (63.)

Elfmeterschießen (Manchester beginnt):
1:0 Haaland trifft flach ins rechte Eck
1:1 Ocampos im gleichen Eck erfolgreich
2:1 Alvarez versenkt den Ball im rechten Kreuzeck
2:2 Rafa Mir macht es Alvarez nach
3:2 Kovacic versenkt den Ball flach links
3:3 Rakitic halbhoch ins linke Eck erfolgreich
4:3 Grealish trifft in die Mitte
4:4 Montiel souverän ins rechte Eck
5:4 Walker links erfolgreich
5:4 Gudelj scheitert an der Latte

Manchester: Ederson – Walker, Akanji, Gvardiol, Ake – Kovacic, Rodri – Palmer (85./Alvarez), Foden, Grealish – Haaland

Sevilla: Bono – Navas (83./Montiel), Bade, Gudelj, Acuna – Jordan, Rakitic – Ocampos, Torres (74./Juanlu), Lamela (90.+3/Suso) – En-Nesyri (90.+3/Rafa Mir)

Gelbe Karten: keine bzw. Bade, Lamela, Juanlu