Sam Kerr auf Fußballfeld
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Fußball-WM

„Matildas“ spielen für „Kindheitstraum“

Nach den geplatzten Titelhoffnungen wollen sich Australiens Fußballerinnen mit Platz drei erfolgreich von der Heim-WM in Australien und Neuseeland verabschieden. Die „Matildas“ bekommen es am Samstag (10.00 Uhr, live in ORF1) im „kleinen Finale“ in Brisbane mit den Schwedinnen zu tun, die zum vierten Mal nach 1991, 2011 und 2019 eine Weltmeisterschaft als Dritte beenden könnten. Besser war man nur 2003 als Zweiter. Australien war noch nie unter den Top Vier.

Umso erfreulicher ist es, dass das beste Abschneiden ausgerechnet vor Heimpublikum geschafft werden konnte. „Dritter bei einer Frauen-WM zu werden ist etwas, wovon du als Kind nur träumen kannst. Ein dritter Platz wäre eine tolle Sache für uns und für dieses Land. Für uns ist es eine zusätzliche Motivation, mit einem Höhepunkt abzuschließen und ein tolles Vermächtnis zu hinterlassen“, verlautete Starspielerin Sam Kerr. Die 29-Jährige hatte im mit 1:3 gegen England verlorenen Halbfinale nach einer überstandenen Muskelverletzung in der Wade erstmals im Turnierverlauf von Beginn an gespielt und gleich getroffen.

Australiens Rekordtorschützin will ihre gefühlte „Achterbahnfahrt“ während der Endrunde siegreich abschließen. Vor einer emotionalen Partie steht auch Trainer Tony Gustavsson, der gegen sein Heimatland bestehen will. „Es ist etwas Besonderes, muss ich sagen, das ist es wirklich, denn ich habe viele gute Freunde in dieser Mannschaft, sowohl Spielerinnen als auch Trainer“, sagte der 50-Jährige, der eine leidenschaftliche Auseinandersetzung versprach: „Wenn das Spiel beginnt, geht es um 90 Minuten Fußball, und ich weiß, dass jede Einzelne, ob Schweden oder wir, alles tun wird, um zu gewinnen.“

Duell um Rang drei

Der Traum vom WM-Titel im eigenen Land ist für Australien geplatzt. Die „Matildas“ kämpfen nun gegen Schweden um den dritten Platz.

Gustavsson trifft zum fünften Mal in einem Länderspiel auf Schweden, das jüngste Aufeinandertreffen konnte sein Team im November 2022 in einem Test in Melbourne klar mit 4:0 für sich entscheiden. Nicht zur Verfügung steht ihm allerdings weiterhin Abwehrspielerin Alanna Kennedy, die schon gegen England wegen einer Gehirnerschütterung schmerzlich vermisst wurde.

Australischer Trainer Tony Gustavsson
AP/Abbie Parr
Australien-Coach Tony Gustavsson trifft auf sein Heimatland

Auch Schwedinnen motiviert

Auch die Schwedinnen sind nach dem bitteren 1:2 gegen Spanien nicht in ein Motivationsloch gefallen. Das betonte Teamchef Peter Gerhardsson am Freitag. Die Spielerinnen seien zudem in einer guten Verfassung. „Wir haben aber einen Gegner, der auch sehr motiviert sein wird“, war sich der 63-Jährige sicher.

Der Großteil der mehr als 50.000 Zuschauerinnen und Zuschauer wird versuchen, die Gastgeberinnen nach vorne zu peitschen. „Es ist ein besonderes Gefühl, wenn du ein volles Stadion gegen dich hast. Wir wollen dafür sorgen, dass es nach Schlusspfiff ganz ruhig ist und die Medaille nach Hause bringen“, gab Schwedens Stürmerin Kosovare Asllani die Marschroute vor.