Dritter wurde der spanische Ducati-Pilot Jorge Martin (+5,045). Der zweite KTM-Werksfahrer Jack Miller wurde Fünfter, dahinter durfte Pol Espargaro im GasGas-Werksteam für KTM nach einer Aufholjagd über den sechsten Platz jubeln. Honda-Superstar Marc Marquez fuhr als Zehnter über die Ziellinie.
Bagnaia baute seine WM-Führung nach seinem vierten Sprintsieg im zehnten Rennen auf 46 Punkte aus, der Titelverteidiger liegt mit 226 Punkten klar vor seinen Ducati-Kollegen Martin (180) und Marco Bezzecchi (167). Binder hat als WM-Vierter 140 Zähler auf dem Konto.
Binder mit Kampfansage für Sonntag
„Es war hart, ich habe alles versucht. Hut ab“, sagte Binder im Zielraum des Red Bull Rings. „Wir werden versuchen, ihn morgen zu kriegen“, ergänzte der 28-Jährige, der zuvor seinen KTM-Vertrag vorzeitig um zwei Jahre bis 2026 verlängert hatte, mit Blick auf das Hauptrennen am Sonntag (14.00 Uhr). Binder steht dabei erst zum zweiten Mal in dieser Saison in der ersten Startreihe. Der siegreiche Bagnaia war ebenfalls zufrieden: „Ich bin sehr glücklich mit dem Resultat, morgen ist es wieder eine andere Geschichte.“
Bagnaia hatte sich am Samstagvormittag zum fünften Mal in diesem Jahr die Poleposition gesichert, knapp vor Aprilia-Pilot Maverick Vinales, der im Sprint nach einem schlechten Start auf Platz acht zurückfiel. Binder und Miller hatten sich als Dritter und Vierter eine ausgezeichnete Ausgangsposition für den Österreich-GP über 28 Runden verschafft. Die beiden KTM-Hoffnungsträger greifen am Sonntag nach dem ersten Saisonsieg beim Heimrennen. Marc Marquez kam im Qualifying nicht über den 18. Platz hinaus.
Martin sorgt für Aufregung
Im Sprint krachte es bereits in der ersten Kurve. Vor den Augen des Ende 2021 zurückgetretenen Superstars Valentino Rossi waren vier Fahrer in einen Crash involviert, für Rossi-Schützling Bezzecchi war das Rennen früh beendet. Etwas später verschuldete Martin eine weitere Kollision, er schob den an Position drei liegenden Luca Marini, Rossis Halbbruder, von der Strecke. „Es war ein emotionales Rennen, es ist viel passiert“, sagte Martin.
Vier Stunden nach dem Sprint erhielt er von den Stewards nach den beiden verschuldeten Unfällen einen „Long Lap Penalty“ für das Rennen. Innerhalb der ersten drei Runden muss Martin am Sonntag in der ersten Kurve eine etwas langsamere Linie wählen, der Zeitverlust beträgt in etwa drei Sekunden. Der WM-Herausforderer von Bagnaia startet auf Platz zwölf. Viele Fahrer kritisierten nach dem Sprint den Entscheidungsprozess der Stewards und befürworteten eine Strafe während des Rennens.
Pol Espargaro fuhr im Sprint von Startplatz 13 um sieben Positionen nach vorne und meldete sich nach seinem Horrorcrash eindrucksvoll zurück. Der 32-jährige GasGas-Fahrer im Dienste von KTM hatte im Freitag-Training aber Marquez entscheidend behindert und wird deshalb im Rennen um drei Startplätze rückversetzt. Beim Saisonauftakt in Portimao im März war Pol Espargaro schwer gestürzt, er feierte erst beim vorherigen Rennen in Silverstone sein Comeback.