Marko Arnautovic (Inter)
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Fußball

Arnautovic wittert große Chance bei Inter

Marko Arnautovic kam, sah und lieferte bei seinem Comeback für Inter Mailand. Der 34-jährige ÖFB-Rekordteamspieler legte beim 2:0 gegen Monza das Tor zum Endstand auf. „Meine Emotionen waren sehr groß, ich freue mich sehr, wieder zurück zu sein im San Siro und bei Inter. Wie ich reingekommen bin, habe ich gleich Nervenkitzel gehabt“, schilderte der Wiener gegenüber dem ORF. Arnautovic will seine zweite Chance bei Inter nützen.

Der technisch beschlagene Angreifer spielte vor über 13 Jahren schon einmal beim 19-fachen italienischen Meister. Er wurde damals als 20-jähriger Jungstürmer von Twente Enschede ausgeliehen, kam aber nach einer Verletzung zu Saisonbeginn nie auf Touren, sondern nur auf drei Einsätze. Für Schlagzeilen sorgte der Floridsdorfer nur, wenn er mit Jose Mourinho zusammenkrachte und mit Mario Balotelli feierte.

„Damals war ich mehr Fan als Spieler“, sagte Arnautovic vergangene Woche. Nach Stationen in Deutschland (Bremen), England (Stoke City, West Ham) und China (SIPG Schanghai) kehrte der 108-fache ÖFB-Teamspieler nach Italien zurück. Unter seinem Freund und Trainer Sinisa Mihajlovic, der im vergangenen Dezember den Kampf gegen Leukämie verloren hatte, blühte Arnautovic in Bologna wieder auf. Seine dortigen Leistungen ebneten auch den Weg zurück zu Inter.

Arnautovic glückt Comeback bei Inter

Zum Auftakt der italienischen Serie A gab Marko Arnautovic gleich sein Debüt für Inter Mailand. Der Rekordteamspieler wurde gegen Monza in Hälfte zwei eingewechselt und trug prompt mit einem Assist seinen Teil zum 2:0-Sieg bei.

Nach 25 Toren in 58 Spielen herrschte fast schon ein Griss um ihn, AC Milan, AS Roma (mit seinem Ex-Trainer Mourinho) und eben Inter wollten ihn haben, sein früherer Club machte schließlich das Rennen.

„Werde die ganze Saison motiviert sein“

Die fast schon verloren geglaubte Chance, noch einmal bei einem europäischen Topclub zu spielen, hat sich für Arnautovic im Spätherbst seiner Karriere noch einmal realisiert – nun will er sie nützen. „Wenn du nach 13 Jahren wieder bei so einem großen Verein bist, und der an dir Interesse hat, bist du von Haus aus motiviert. Ich werde die ganze Saison motiviert sein“, versprach der Stürmer, der mit dem ÖFB-Team im Karriereherbst auch hohe Ziele hat, allen voran die EM 2024.

Marko Arnautovic (Inter)
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Arnautovic verspricht vollen Einsatz: Seine zweite Chance bei Inter will er nützen

Bei Inter, wo Arnautovic wie einst Fußballlegende und ORF-Experte Herbert Prohaska die Nummer acht trägt, will der Ausnahmespieler Titel holen. Offiziell darf er sich nach Inters Triple-Saison 2009/10 zwar Champions-League-Sieger, Meister und Cupsieger nennen, aber sein Anteil daran ist bescheiden, und weitere Titel blieben bisher aus.

„Qualitativ einer der stärksten Vereine“

Bei dem vom früheren Weltklassestürmer Simone Inzaghi betreuten Inter hat Arnautovic nun wieder die Möglichkeit, Titel zu holen. Bei den Wettanbietern ist Inter sogar ganz oben zu finden, wenn es um den Gewinn des „Scudettos“, also der Meisterschaft geht. Experten sehen aber mehrere Favoriten, darunter auch Titelverteidiger SSC Napoli.

„Ich will so oft wie möglich auf dem Platz stehen, und wir wollen uns den zweiten Stern (für den 20. Titel, Anm.) holen, dafür sind wir motiviert“, machte Arnautovic klar, der anders als bei Mittelständlern a la Stoke oder Bologna auf ein Topumfeld bauen kann. „Qualitativ ist es einer der stärksten Vereine, wo ich je war.“ Das können die „Nerazzurri“ auch international zeigen, wenn Arnautovic erstmals seit 2010 (damals mit Bremen) wieder in der Champions League spielt.

Der Anfang ist gemacht

Der Anfang ist einmal gemacht, beim 2:0 gegen Monza kam Arnautovic für einen anderen Neuzugang, Marcus Thuram, und legte Weltmeister Lautaro Martinez nach einem Übersteiger und einem Tempovorteil mit einer flachen Hereingabe an die zweite Stange das Tor zum 2:0 auf.

„Wir wissen, wie er gut er ist. Er hat gleich gezeigt, dass er das Trikot zu Recht trägt. Wir hoffen, dass er uns helfen kann, viele Spiele und damit Titel zu gewinnen“, sagte der armenische Ausnahmespieler im Dienste von Inter, Henrikh Mkhitaryan. Arnautovic konnte ein positives Fazit seines Comebacks ziehen: „Wir haben 2:0 gewonnen, ich bin extrem zufrieden mit unserer Leistung.“ Die Lust auf mehr ist groß.