Novak Djokovic (SRB)
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Tennis

Djokovic setzt in Gipfeltreffen Zeichen

Fünf Wochen nach der für ihn bitteren Niederlage im Finale von Wimbledon hat sich Novak Djokovic im neuerlichen Gipfeltreffen der aktuell besten Tennisspieler an Carlos Alcaraz revanchiert. Mit seinem Triumph gegen die Nummer eins beim Masters-1000-Turnier in Cincinnati setzte der Weltranglistenzweite kurz vor den US Open ein Zeichen und war entsprechend enthusiastisch: „Es hat sich angefühlt wie ein Grand Slam.“

Im Finale am Sonntag duellierten sich die beiden aktuell besten Tennisspieler der Welt 3:49 Stunden lang in einer hochklassigen Partie. Am Ende setzte sich Djokovic nach Abwehr eines Matchballs im zweiten Satz mit 5:7 7:6 (9/7) 7:6 (7/4) durch – eine deutliche Kampfansage eine Woche vor dem Beginn der US Open in Flushing Meadows an den spanischen Titelverteidiger Alcaraz.

Seinen 95. Turniersieg bejubelte Djokovic auch wie einen Sieg bei einem der vier Major-Turniere. Zunächst ließ sich der 36-jährige Serbe im Anschluss an den verwandelten Matchball auf den Rücken fallen, danach zerriss er beim lauten Jubelschrei sein Tennisshirt. Szenen, die zeigten, wie viel Djokovic dieser Sieg bei seinem ersten Turnier in den USA seit zwei Jahren und die gelungene Revanche für den verlorenen Fünfsatzkrimi in Wimbledon Anfang Juli bedeutete.

Djokovic schlägt Alcaraz in epischem Finale

Zu einem epischen Finale entwickelte sich das Endspiel des Masters-Turniers in Cincinnati (USA) zwischen der Nummer eins, Carlos Alcaraz, und der Nummer zwei, Novak Djokovic. Bei großer Hitze gewann der Serbe das längste „Best of three“-Finale der Tennisgeschichte.

„Emotionales“ Comeback in den USA

„Das war eines der aufregendsten Matches, das ich je gespielt habe bei irgendeinem Turnier“, sagte Djokovic nach dem längsten Dreisatzfinale seit Beginn der Aufzeichnungen durch die ATP im Jahr 1990. Mit seinem 95. Turniersieg auf der ATP-Tour überholte er Ivan Lendl und belegt in dieser Rangliste den dritten Platz – hinter Jimmy Connors (109) und Roger Federer (103).

Für Djokovic war die Generalprobe vor den US Open das erste Turnier in den USA seit der Finalniederlage in Flushing Meadows vor zwei Jahren. Seither war er nicht mehr in dem Land aktiv, weil er wegen der Bestimmungen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie nicht einreisen durfte. „Es war eines der mental schwersten, emotionalsten und körperlich anstrengendsten Matches, die ich je gespielt habe“, sagte Djokovic, nachdem er seinen fünften Matchball genutzt hatte.

Alcaraz zeigt Nerven

Alcaraz ärgerte sich nach dem verlorenen Tiebreak im zweiten Satz, er schlug mit der Hand gegen eine Getränkebox und musste daraufhin am Finger behandelt werden. Danach gab sich der Spanier demütig, aber auch hoch motiviert für die Zukunft. „Es ist fantastisch, gegen dich zu spielen, den Platz mit dir zu teilen, von dir zu lernen. Dieses Match war verdammt eng, aber ich habe viel gelernt“, meinte er zu Djokovic.

Carlos Alcaraz (ESP) und Novak Djokovic (SRB)
Reuters/USA TODAY Sports/Katie Stratman
Anders als in Wimbledon musste diesmal Alcaraz Djokovic gratulieren

Die Wertschätzung beruht auf Gegenseitigkeit. Nach dem Rücktritt von Federer und der langen Verletzungspause von Rafael Nadal ist Alcaraz der neue Hauptrivale von Djokovic, wenn es um die großen Titel geht. Nach dem Finale von Wimbledon hatte Djokovic den 20-Jährigen in den höchsten Tönen gelobt: „Die Leute sagen, dass sein Spiel aus bestimmten Elementen von Roger (Federer, Anm.), Rafael (Nadal, Anm.) und mir besteht. Ich stimme dem zu. Er hat das Beste aus allen drei Welten.“

ATP-1000-Turnier in Cincinnati

(USA, 7.665.215 Dollar, Hartplatz)

Finale:
Novak Djokovic (SRB/2) Carlos Alcaraz (ESP/1) 5:7 7:6 (9/7) 7:6 (7/4)
Semifinale:
Carlos Alcaraz (ESP/1) Hubert Hurkacz (POL) 2:6 7:6 (7/4) 6:3
Novak Djokovic (SRB/2) Alexander Zverev (GER/16) 7:6 (7/5) 7:5
Viertelfinal-Tableau:
Carlos Alcaraz (ESP/1) Max Purcell (AUS) 4:6 6:3 6:4
Hubert Hurkacz (POL) Alexei Popyrin (AUS) 6:1 7:6 (10/8)
Alexander Zverev (GER/16) Adrian Mannarino (FRA) 6:2 6:3
Novak Djokovic (SRB/2) Taylor Fritz (USA/9) 6:0 6:4