ÖTV-Spieler Sebastian Ofner
APA/AFP/Getty Images/Grant Halverson
Tennis

Ofner hat vor US Open Luft nach oben

Am Donnerstag werden in New York die Tableaus für die 143. Ausgabe der US Open ausgelost. Mit Julia Grabher bei den Frauen und Sebastian Ofner und Dominic Thiem bei den Männern ist Österreichs Toptrio auf alle Fälle im Hauptbewerb mit von der Partie. Die Generalproben für Flushing Meadows fielen allerdings durchwachsen aus – oder überhaupt ins Wasser. Ofner sieht jedenfalls noch viel Luft nach oben.

Für Grabher und Ofner endeten die letzten „Tests“ für das finale Grand-Slam-Turnier des Jahres im Achtelfinale. Während Grabher beim WTA-Turnier in Cleveland immerhin die chinesische Auftakthürde Wang Xiyu nahm, aber dann an deren Landsfrau Zhu Lin scheiterte, war für Ofner beim ATP-Event in Winston-Salem nach einem Freilos gleich bei seinem ersten Auftritt in der Runde der besten 32 wieder Schluss. Der 18-jährige Amerikaner Alex Michelsen wurde für den Steirer bei dessen Rückkehr auf Hardcourt zum Stolperstein.

Trotzdem fühlte sich Ofner nach dem 6:7 (4/7) 5:7 gegen die Nummer 133 der Welt nicht niedergeschlagen. „Es war echt okay, für das erste Match auf Hartplatz seit Langem. Mein Gegner hat aber auch sehr gut gespielt. Ich hatte zwei, drei blöde Games dabei gehabt pro Satz, und das hat das Match entschieden“, sagte Österreichs Nummer eins gegenüber dem ORF, „aber es war nichtsdestotrotz auf Hartplatz echt akzeptabel, aber natürlich muss ich mich definitiv noch steigern bis nächste Woche.“ Ab Donnerstag wird jedenfalls in New York eifrig an der richtigen Form gearbeitet.

ÖTV-Spieler Sebastian Ofner
AP/Cal Sport Media/Scott Kinser
Ofner machte sich bei seinem Comeback auf Hartplatz meist selbst das Leben schwer

Auslosung als Schlüssel

Die Formkurve bzw. die Ergebnisse der aktuellen Nummer 52 im ATP-Computer sorgten aber schon einmal für mehr Zuversicht. Denn bei den jüngsten drei Turnieren, darunter auch das Heimspiel in Kitzbühel, verlor der 27-Jährige gleich bei seinem ersten Auftritt, obwohl er immer erst im Achtelfinale eingestiegen war. Im Hinblick auf die US Open ist ihm aber nicht bange. Viel hänge schon an Fortuna, so Ofner: „Ich hoffe, dass ich in der ersten Runde keinen Superstar ziehe, sondern einen Gegner, wo eine realistische Chance besteht, das Spiel zu gewinnen.“

Die Vorfreude auf seinen ersten Auftritt im Hauptbewerb des laut Ofner „Highlights“ US Open ist jedenfalls bereits groß, auch wenn dem Achtelfinalisten der French Open ein anderer Belag lieber wäre. „Hartplatz ist nicht mein Lieblingsbelag, die letzten Jahre in der Qualifikation war es aber okay. Es wird heuer besser sein, auch weil ich generell besser spiele“, so der 27-Jährige. Die im Vergleich zu „normalen“ Hardcourts schnelleren Außenplätze in Flushing Meadows bereiteten Ofner in den vergangenen Qualiauftritten zwar immer etwas Probleme: „Aber ich freue mich schon auf das Turnier. Ich hoffe, dass ich eine gute Leistung bringen kann.“

Ob der US-Open-Champion von 2020 bei der Ausgabe 2023 dabei sein kann, ist noch nicht vollends geklärt. Denn Dominic Thiem musste seinen geplanten Antritt in Winston-Salem mit Magen-Darm-Problemen absagen. Laut Bruder und Manager Moritz Thiem leidet Österreichs langjährige Nummer eins unter einer „Art Gastritis“. Panik herrscht im Thiem-Lager aber noch keine. „Wir schauen, dass wir es unter Kontrolle bekommen. Alles Weitere kann ich noch nicht sagen“, wurde Moritz Thiem über die US-Open-Aussichten seines Bruders in der APA zitiert.