Zoran Barisic (Rapid)
GEPA/Edgar Eisner
Conference League

Rapid braucht „zwei perfekte Tage“

Der SK Rapid muss im Play-off der UEFA Europa Conference League gegen Vorjahresfinalist Fiorentina bestehen. Um den Aufstieg in die Gruppenphase zu schaffen, muss bei den Hütteldorfern „alles passen. Wir brauchen zwei perfekte Tage“, sagte Trainer Zoran Barisic. Das Hinspiel im Wiener Allianz Stadion ist am Donnerstag ab 19.00 Uhr live in ORF1 zu sehen, Übertragungsbeginn ist um 18.45 Uhr.

Der Coach sah zuletzt 5:0-Auswärtssiege seiner Mannschaft im Europacup gegen Debrecen und in der Bundesliga bei Blau-Weiß Linz, Rapid zeigte dabei große Effizienz. Ein nächstes Schützenfest kündigt sich gegen die Violetten aus Florenz allerdings nicht an, denn der Tabellenachte der vergangenen Serie-A-Saison ist ein anderes Kaliber.

Bei den Wienern ist vor dem Hinspiel Respekt da, lähmen soll das aber nicht. „Wenn wir wie das Kaninchen vor der Schlange stehen, werden wir zu 100 Prozent nicht erfolgreich sein“, meinte Barisic. Vorrangiges Ziel der Grün-Weißen muss sein, sich daheim eine gute Ausgangslage für das Rückspiel zu schaffen, damit die Reise in die Toskana nächste Woche nicht nur zum Betriebsausflug wird. „Wir wollen noch eine Chance im Rückspiel haben“, sagte der 53-jährige Trainer.

Rapid und LASK auf dem Prüfstand

In den Europacup-Play-offs wollen sich am Donnerstag Rapid Wien und der LASK gute Ausgangspositionen schaffen. Die Hütteldorfer treffen im Conference-League-Play-off auf den italienischen Topclub Fiorentina, der LASK im Europa-League-Play-off auf den bosnischen Meister Srinski Mostar.

Mit Toren geizte auch der Gegner am Wochenende nicht. Die „Viola“ gewann zum Saisonauftakt in der italienischen Liga bei Genoa mit 4:1. Schon nach elf Minuten schrieben Kapitän Cristiano Biraghi und Giacomo Bonaventura ihre Treffer zur 2:0-Führung an. Als extrem ballsicher, flexibel, mit gefährlicher Offensive und variabel bei Standardsituationen beschrieb Barisic die Florentiner. Es sei eben eine „sehr, sehr gute Mannschaft“, ein „Kapazunder“, der auf Rapid warte.

„Wir wollen mit Mut auftreten“

Die Gegenwehr soll dementsprechend vehement ausfallen. „Für mich gibt es eine einfache Antwort darauf: Wir wollen mit Mut auftreten, mit der Begeisterung, dass man sich der Herausforderung gerne stellt“, betonte Barisic. Mit Spielglück aufseiten seiner Mannschaft sei die Chance auf ein gutes Ergebnis da. Prinzipiell, so hielt der 53-Jährige fest, stelle er sich gerne großen Aufgaben. „Genau gegen solche Gegner will man spielen, solche Spiele bringen dich weiter.“

Natürlich will sich Rapid am liebsten auch in der Gruppenphase mit solchen Kontrahenten messen. Die Finanzabteilung der Hütteldorfer würde sich ebenfalls freuen: 2,9 Millionen Euro gibt es alleine an Startgeld, 500.000 Euro für einen Sieg.

Conference League, Play-off

Hinspiel (live in ORF1)

Beginn 19.00 Uhr:

Rapid – Fiorentina

Allianz Stadion, SR Pajac (CRO)

Rapid: Hedl – Schick, Hofmann, Querfeld, Auer – Oswald, Kerschbaum, Sattlberger – Seidl, Burgstaller, Grüll

Fiorentina: Terracciano – Dodo, Milenkovic, Ranieri, Biraghi – Bonaventura, Arthur, Mandragora – Gonzalez, Nzola, Brekalo

Burgstaller vorne gesetzt

Am Personal dürfte sich im Vergleich zum Sieg am Wochenende wenig ändern. Kapitän Guido Burgstaller ist vorne gesetzt. Der Mittelstürmer richtete dem Gegner in einem Interview mit dem „Corriere dello Sport“ aus: „Ich kann nur sagen, dass im Fußball der Stärkste nicht immer gewinnt.“ Marco Grüll sprach von einem „richtigen Gradmesser“ und ergänzte: „Im Fußball ist alles möglich. Wir werden von der ersten Minute an Gas geben, alles rausholen und hoffentlich das Spiel gewinnen.“

Für den in Linz mit einem Kreuzbandriss ausgefallenen Abwehrchef Nenad Cvetkovic wird wohl Maximilian Hofmann in die Innenverteidigung rücken. Ob die erkrankt ausgefallenen Nicolas Kühn und Patrick Greil wieder dabei sind, ließ Barisic offen. Neuzugang Lukas Grgic wird erst im Laufe der Woche ins Mannschaftstraining einsteigen, er war zuletzt ebenfalls krank.

Fiorentina verzichtet auf Abschlusstraining

Italiens zweifacher Meister (1956, 1969) reiste Mittwoch an, auf ein Abschlusstraining verzichtete Trainer Vincenzo Italiano. Bei der letzten Einheit in Florenz war der angeblich von Liverpool und Manchester United umworbene marokkanische WM-Vierte Sofyan Amrabat laut Medienberichten nicht dabei. Rechtsverteidiger Michael Kayode fehlte erkrankt. Es wird erwartet, dass Italiano Neuzugängen wie dem um zwölf Millionen Euro geholten argentinischen Stürmer Lucas Beltran in Wien Spielminuten verschaffen wird.

Barisic sieht durch die Rotationen bei den Gästen keinen Qualitätsverlust. „Auch wenn sie rotieren, sie haben mindestens zwei gleichwertige Spieler auf einer Position.“ Für den 53-Jährigen ist es nicht das erste Duell gegen Fiorentina, als Spieler des FC Tirol schied er mit den Innsbruckern vor 22 Jahren in der zweiten Runde des UEFA-Cups in zwei Spielen aus. „Das war schon sensationell“, sagte Barisic und erinnerte sich an Gegenspieler wie Nuno Gomes und Angelo di Livio.