Spielerinnen des SKN St.Poelten
GEPA/Manuel Binder
Bundesliga

St. Pöltens Titelhunger „weiter riesengroß“

Neue Saison, alte Vorzeichen: Der SKN St. Pölten geht auch diese Saison als großer Gejagter in die Admiral Frauen-Fußballbundesliga. Die Niederösterreicherinnen peilen ihren bereits neunten Meistertitel in Folge an. Dennoch sei „der Titelhunger weiter riesengroß“, wie Kapitänin Jennifer Klein betonte. Die Professionalisierung der Liga wird jedenfalls in mehreren Bereichen forciert.

„Es ist egal, ob es der erste oder der neunte Titel ist. Alle im Verein arbeiten unheimlich hart. Dafür wollen wir uns auch heuer belohnen“, fügte Klein vor dem Auftaktspiel am Freitag (Anpfiff war um 18.00 Uhr) bei der Wiener Austria hinzu. Die ÖFB-Teamspielerin hat die Kapitänsbinde der zurückgetretenen Jasmin Eder übernommen und tritt in große Fußstapfen. „Wir haben das Herz unserer Mannschaft verloren“, betonte auch Klein. Weniger erfolgreich soll der Serienmeister deshalb nicht sein.

„Die Qualität haben wir ganz klar. Davon bin ich sehr überzeugt. Wir haben auch viele junge Spielerinnen bekommen, das heißt für uns auch, dass wir eine Konstanz schaffen müssen“, sagte Klein im ORF-Interview. Auch Vizemeister Sturm Graz strebt nach Konstanz. Die Steirerinnen erlebten nach der vergangenen Saison einen Umbruch und haben mit Sargon Duran einen neuen Trainer. „In erster Linie geht es darum, die Lücke nach oben zu St. Pölten zu schließen. Wenn wir das dieses Jahr schon schaffen, wäre es hervorragend“, sagte Duran im ORF.

Auftakt der Frauen-Fußballbundesliga

Am Freitag startet die neue Saison der heimischen Bundesliga der Frauen. Großer Gejagter ist Serienmeister St. Pölten, die ihren neunten Meistertitel anpeilen.

Mit Rang zwei liegt die Messlatte hoch. „Es wird eine große Herausforderung, weil in den letzten Jahren sehr gute Arbeit geleistet wurde und wir einen sehr großen Umbruch hatten“, sagte Duran. Den gab es bei der SPG SCR Altach/FFC Vorderland nicht wirklich, deshalb gilt sie auch als erster Herausforderer von St. Pölten. Mit USV Neulengbach will auch ein weiteres Team unter den Top Drei mitmischen. Die Vienna will die Austria im Kampf um die Wiener Vorherrschaft wieder hinter sich lassen.

Das Auftaktspiel zwischen der Wiener Austria und St. Pölten findet am Freitagabend in der Generali Arena statt. Mit Blau-Weiß Linz gegen FC Bergheim im Hofmann Personal Stadion wird am Samstag eine weitere Partie in einem Stadion der Männer-Bundesliga ausgetragen. „Es ist etwas ganz Neues, dass wir endlich bundesligawürdige Bedingungen haben. Die Spielqualität wird dadurch deutlich besser, jetzt gibt es keine Ausreden, dass der Platz schuld ist“, sagte BW-Spielerin Almedina Sisic.

Jennifer Klein (SKN)
GEPA/Walter Luger
Jennifer Klein will St. Pölten als Kapitänin zur neunten Meisterschaft führen

Reformen sollen für mehr Spannung sorgen

Zum voraussichtlich letzten Mal wird der Champion schon nach je neun Spielen in Hin- und Rückrunde, also nur 18 Partien, gekürt. Kommende Saison soll dann eine vom ÖFB noch nicht abgesegnete Ligareform greifen, nach der die Spielzeit nach 18 Partien mit einem oberen und unteren Play-off fortgesetzt wird. „Oben“ sollen sechs Teams, „unten“ vier Teams spielen, analog zur Männer-Bundesliga soll auch eine Punkteteilung für zusätzliche Spannung sorgen.

„Mehr Spiele für die Mädels sollen für mehr Attraktivität und Spannung sorgen, sowohl im Titel- als auch im Abstiegskampf“, sagte Ligamanagerin Carina Wenninger. Für die Saison 2024/25 wird es auch ein Lizenzierungsverfahren geben. Dieses wird sehr viele Themenbereiche beinhalten, ab Herbst sind Lizenzierungsworkshops mit den Clubs geplant.

Carina Wenninger (OEFB)
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Ex-ÖFB-Spielerin Carina Wenninger ist seit Juli Managerin der Frauen-Bundesliga

Zukünftig wird es aus infrastruktureller und personeller Sicht verpflichtende Vorgaben geben. Dazu zählt, dass jeder Verein medizinisches Personal sowie einen Medienverantwortlichen bzw. eine Medienverantwortliche haben muss. Zumindest zwei Nachwuchsmannschaften sollen angemeldet sein. „Es wird A-, B- und C-Kriterien geben, es ist alles in der Planung, aktuell ein Riesenthema“, sagte Wenninger.

Vorfreude auf Ligastart ist groß

Die Vorfreude auf die neue Saison ist bei den Verantwortlichen jedenfalls sehr groß. „Ich glaube, es wird schon spannender werden, einfach auch weil Altach sehr große Ambitionen hat, sie den SKN letztes Jahr schon einmal geschlagen haben, und auch wirklich beste Bedingungen haben“, verlautete Wenninger. Die Vorarlbergerinnen hatten St. Pölten am 21. Mai mit einem 1:0-Auswärtssieg die erste Niederlage seit Mai 2018 zugefügt.

Der Meistertitel konnte von den Niederösterreicherinnen mit einem Vorsprung von acht Punkten auf Sturm Graz und SPG SCR Altach/FFC Vorderland trotzdem wieder souverän eingefahren werden. Der höchste Saisonsieg war auf dem Weg dorthin ein 16:0 gegen Absteiger Altenmarkt, den Altach gar mit einem 18:0 abgefertigt hatte. „Solche Ergebnisse sind natürlich kontraproduktiv. Die Fakten sprechen aber nicht dafür, dass so etwas wieder passiert“, schilderte Wenninger ihre Sicht.