Thiem kassierte bei den letzten sechs Grand-Slam-Turnieren Auftaktniederlagen und steht erstmals seit den Australian Open 2021 wieder in der zweiten Runde bei einem Major. Um den Einzug in die dritte Runde geht es für Thiem gegen den US-Amerikaner Ben Shelton. „Das ist eine sehr lange Zeit. Ich hätte mir dafür keinen besseren Platz wünschen können, mit all den Erinnerungen, die ich hier habe. Dieser Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier ist mir sehr wichtig. Das kann ich jetzt ein wenig genießen“, erklärte der 29-jährige Niederösterreicher.
Thiem war in der vergangenen Woche wegen „einer Art Gastritis“ angeschlagen gewesen und musste daher auf sein Antreten beim ATP-Turnier in Winston-Salem verzichten. Am Wochenende erklärte sich der 29-Jährige für das Duell mit dem unorthodox spielenden Bublik aber bereit. Der kam dann mit seinen Mätzchen nicht so zur Geltung wie gewünscht, Thiem wiederum behielt die Nerven und spielte die Partie trocken herunter. Im dritten Satz musste er seinem Gegner noch ein Rebreak zugestehen, servierte dann aber nach 1:52 Stunden aus.
Thiem steht in Runde zwei
Dominic Thiem hat sein Auftaktmatch bei den US Open souverän gemeistert. Der Champion von 2020 setzte sich in der ersten Runde gegen den Kasachen Alexander Bublik klar in drei Sätzen durch.
Thiem hat Bublik stets im Griff
Bublik ist u. a. für seine zahlreichen Stopps bekannt, und ein solcher missglückter bescherte Thiem sein erstes Break. Zwar musste Österreichs Nummer zwei per verschlagener Vorhand postwendend das Rebreak hinnehmen, doch er blieb am Drücker und erhöhte auf 5:3, nachdem er bei einem der bekannten Aufschläge Bubliks von unten auf der Hut gewesen war. Der 26-jährige Kasache fand dann noch einmal einen Breakball vor, nach 38 Minuten hatte Thiem die wichtige Satzführung aber in der Tasche.
Ein Break zum 2:1 stellte die Weichen für den nächsten Satzgewinn, und auch sein erstes Servicegame im dritten Satz gab Bublik ab. In Folge agierte der Kasache teilweise eher lustlos und deswegen durchaus auch gefährlich. Er kam dann eben auch noch einmal etwas heran, wie in der zweiten Runde der French Open blieb aber letztlich Thiem siegreich. „Er ist ein starker Spieler, er war gesetzt. Und ein Sieg in drei Sätzen, ich könnte nicht glücklicher sein“, sagte Thiem. „Ich bin froh, zumindest noch ein Match zu haben. Ich hoffe, dass ich wieder einen Lauf starten kann.“
Verbaler Ausrutscher
Der Kasache nahm die Niederlage persönlich, zumindest was seinen Part betraf. Im zweiten Satz fluchte der 26-Jährige wegen seiner schwachen Leistung vor sich hin, wie auf Videos in den sozialen Netzwerken zu sehen ist. „Es kotzt mich an, allen diesen Invaliden zu ihrer Karriere zurückzuverhelfen“, sagte Bublik zu sich selbst, aber hörbar, als er zum Aufschlag ging.
„Ja, es ist ein harter Spruch. Etwas, das man im Allgemeinen nicht sagen sollte, einfach aus Respekt. Ja, vielleicht hat er es nicht so gemeint oder so. Aber ja, was soll ich dazu sagen?“, erklärte Thiem nach der Partie angesprochen auf die Szene. Der Niederösterreicher hatte davon laut eigener Aussage während des Spiels nichts mitbekommen, zudem schimpfte Bublik auf Russisch.
Ofner zeigt Nervenstärke
Ofner feierte im ersten Duell mit Borges seinen ersten Sieg seit fünfeinhalb Wochen. Zuletzt hatte der 27-Jährige in Umag, Kitzbühel und Winston-Salem jeweils zum Auftakt verloren, sich aber dennoch in den Top 60 gehalten. Aufgrund des Rankings (58 zu 79) galt Österreichs Nummer eins gegen den Südeuropäer als leichter Favorit, entscheidend war dann auch seine Nervenstärke in den beiden Tiebreaks. Im vierten Satz kamen dann noch Erinnerungen an den gegen Alex Molcan (SVK) verschenkten Kitzbühel-Sieg auf.
Näher als von 2:5 auf 4:5 ließ Ofner Borges aber nicht mehr herankommen. Im ersten Satz hatte der ÖTV-Profi ein Break gegen sich gleich wettgemacht, so ging es ins Tiebreak. Mit einem 2:0 marschierte Ofner vorerst auch im zweiten Durchgang vorneweg, nach einer 3:1-Führung hatte er aber einen Durchhänger. Vorentscheidend war Satz drei, als Ofner nach einer 4:1-Führung neuerlich ins Tiebreak musste. Mit der 2:1-Satzführung im Rücken zog er fortan auf 5:1 davon und dachte dann wohl nur kurz an die Molcan-Partie, als er nach einer 6:4 5:0-Führung noch verloren hatte.
Topstar Tiafoe als nächste Hürde
„Es war ein richtig schwieriges Match – kein hochklassiges, aber richtig eng“, resümierte Ofner die bei schwülen Bedingungen ausgetragene Partie. Den Gewinn des dritten Satzes schätzte er sehr hoch ein. „Ich habe dann auch im vierten Satz im ersten Game gemerkt, dass ich voll da war.“ Zufrieden war er mit seinem Aufschlag. „Das hat mich hie und da gut gerettet. Auch, dass ich in wichtigen Situationen echt gut gespielt habe.“
Nächster Gegner des Österreichers ist der US-Amerikaner Frances Tiafoe, der beim 6:2 7:5 6:1-Sieg über seinen Landsmann Learner Tien keine große Mühe hatte. Ofner ist gegen den Weltranglistenzehnten im ersten Duell klarer Außenseiter, zumal es Tiafoe in New York im Vorjahr bis ins Halbfinale geschafft hatte. Erst dort war für den 25-Jährigen, der heuer auch für die Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle genannt hat, dann gegen den späteren Sieger und Topstar Carlos Alcaraz aus Spanien Endstation.
US Open in New York
(USA, 65 Millionen Dollar, Hartplatz)