Kussskandal: Rubiales will sich mit Video entlasten

Im Kussskandal um den inzwischen suspendierten spanischen Fußballverbandsboss Luis Rubiales hat der Beschuldigte nach einem Medienbericht dem Internationalen Fußballverband (FIFA) zu seiner Entlastung ein Video zukommen lassen.

Mit den Aufnahmen wolle Rubiales beweisen, dass sich die von ihm bei der Siegerehrung nach dem gewonnenen WM-Finale in Sydney am 20. August auf den Mund geküsste Spielerin Jennifer Hermoso widerspreche und nicht die Wahrheit sage, schrieb die Digitalzeitung El Espanol.

Rubiales will sich mit Video entlasten

Aufnahmen aus Teambus veröffentlicht

Das Video wurde am Mittwoch auch auf der Videoplattform YouTube veröffentlicht und schnell von anderen Medien in Spanien übernommen. Die laut El Espanol im Teambus der Spanierinnen gemachten Aufnahmen zeigen, wie einige Spielerinnen sich in einer entspannten Atmosphäre über den Vorfall lustig machen.

Auch Hermoso ist zu sehen. Sie sagt zu Kolleginnen: „Er war bewegt und so. Er kommt und fasst mich so an.“ Mehrere Spielerinnen rufen unter anderem „Kuss, Kuss, Kuss, Kuss, Kuss“. Als Rubiales an ihnen vorbeigeht, skandieren einige „Presi, presi, presi“.

Rubiales verweigert Rücktritt

Rubiales beteuert, der Kuss sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt. Hermoso hatte nach dem Vorfall jedoch erklärt, sie habe sich „als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe“. Die FIFA hat Rubiales für 90 Tage suspendiert und ein Disziplinarverfahren eingeleitet.

Auch der spanische Sportgerichtshof TAD beschäftigt sich auf Antrag der Regierung in Madrid mit dem Fall. Rubiales weigert sich bisher, als Präsident des Nationalverbandes RFEF zurückzutreten, obwohl das unter anderem auch von den Regionalverbänden des RFEF gefordert wurde.