Dominic Thiem
IMAGO/Juergen Hasenkopf
US Open

Wieder Sorgen um Thiems Gesundheit

Nach der Aufgabe von Dominic Thiem am Mittwoch in der zweiten Runde der US Open gegen den US-Amerikaner Ben Shelton beim Stand von 6:7 (1/7) 0:1 war das Rätselraten im Lager des Niederösterreichers groß. Thiem selbst wollte sich nach dem Match dazu nicht äußern, sein Bruder und Manager Moritz kündigte aber eine genauere Untersuchung in der Heimat an.

Er fühle sich sehr schlecht, erklärte Thiem noch auf dem Platz dem Arzt, davor hatte er sich immer wieder auf den Bauch gegriffen. Thiem hatte schon seine US-Open-Generalprobe in Winston-Salem absagen müssen. Grund dafür war laut seinem Bruder eine „Art Gastritis“. Vor Turnierbeginn hatte Thiem noch erklärt, dass er sich wieder besser fühle. „Der Bauch bereitet mir hin und wieder noch ein paar Probleme, aber die Energie ist zurück“, sagte er.

Ein Statement nach seinem Aus gab es allerdings keines. „Zu krank“ hieß es von der ATP, Thiem durfte sich den Weg zum sonst üblichen Termin mit den Medien ersparen. „Wir wissen leider selbst noch nicht genau, was es ist. Es geht ein Magenvirus hier auf der Anlage um“, erklärte Moritz Thiem. „Dominic hatte sich vor dem Match heute übergeben müssen und hat dann Mitte des ersten Satzes Bauchkrämpfe bekommen, die sind dann so stark geworden, dass es einfach nicht mehr weiterging.“

Bitterer Rückschlag bei US Open

Die beiden österreichischen Spieler hatten bei den US Open mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Thiem erspielte sich einen Satzball, musste danach aber aufgeben. Auch Sebastian Ofner hatte bei seiner Dreisatzniederlage gegen Francis Tiafoe mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und muss an der Schulter behandelt werden.

Ganzkörpercheck in Österreich

Der Manager des US-Open-Siegers von 2020 berichtete, dass die bis dahin „letzte Diagnose“ in den USA „Reflux“ bzw. „Gastritis“ gewesen und auch so behandelt worden sei. „Jedoch werden wir jetzt in Österreich einen Ganzkörpercheck machen, wo wir hoffentlich ein Ergebnis bekommen und wissen, was zu tun ist.“ Die Magenprobleme machen Thiem bereits seit Winston-Salem zu schaffen, präzisierte Moritz Thiem nochmals.

Im Zweitrundenmatch gegen den erst 20-jährigen Linkshänder Shelton, der dieses Jahr mit dem Viertelfinale bei den Australian Open aufhorchen hatte lassen, war lange Zeit nichts von Problemen zu bemerken. Das Match begann so ausgeglichen, wie es erwartet worden war. Im Tiebreak war Shelton aber klar besser, er gewann dieses auch wegen mehrerer Fehler seines Gegners mit 7:1. Thiem verließ danach den Platz und kam mit einem ganz anderen Gesichtsausdruck wieder zurück – er litt sichtlich unter Schmerzen. Es ging ihm erstmals auch nach außen sichtbar nicht gut. Ohne Gegenwehr ließ er das erste Aufschlaggame von Shelton an sich vorbeigehen und gab danach auf.

Der nächste Rückschlag

Knapp vor seinem Geburtstag am 3. September, den er eigentlich bei den US Open verbringen wollte, war das ein neuerlicher Rückschlag für Thiem im schon so langen Kampf um die Rückkehr in die erweiterte Weltspitze. Seit seiner Handgelenksverletzung im Juni 2021 konnte er nie wieder richtig an seine jahrelangen Top-Ten-Leistungen anschließen. Thiem wird am Sonntag 30 Jahre alt. Noch hat er etwas Zeit, um wieder annähernd dorthin zu kommen, wo er einmal war. Doch die jüngere Konkurrenz wird immer stärker und sein eigener Körper nicht jünger.

Das Finale in Kitzbühel hatte Thiem vor wenigen Wochen viel Auftrieb gegeben. Seit dem Auftritt in Tirol habe er auch wieder das Gefühl, „dass vielleicht noch ein großer Wurf drinnen ist“, hatte er nach dem Erstrundensieg in New York gesagt. Nun spielte Thiem sein Körper erneut einen Streich.

US Open in New York

(USA, 65 Millionen Dollar, Hartplatz)

Zweitrundentableau:
Carlos Alcaraz (ESP/1) Lloyd Harris (RSA) 6:3 6:1 7:6 (7/4)
Daniel Evans (GBR/26) Botic van de Zandschulp (NED) 1:6 6:1 6:3 6:3
Matteo Arnaldi (ITA) Arthur Fils (FRA) 3:6 7:5 7:6 (7/5) 5:7 6:4
Cameron Norrie (GBR/16) Hsu Yu-Hsiou (TPE) 7:5 6:4 6:4
Alexander Zverev (GER/12) Daniel Altmaier (GER) 7:6 (7/1) 3:6 6:4 6:3
Grigor Dimitrow (BUL/19) Andy Murray (GBR) 6:3 6:4 6:1
Stan Wawrinka (SUI) Tomas Martin Etcheverry (ARG/30) 7:6 (8/6) 6:7 (7/9) 6:3 6:2
Jannik Sinner (ITA/6) Lorenzo Sonego (ITA) 6:4 6:2 6:4
Daniil Medwedew (RUS/3) Christopher O’Connell (AUS) 6:2 6:2 6:7 (6/8) 6:2
Sebastian Baez (ARG) Felipe Meligeni Alves (BRA) 6:7 (7/9) 6:4 6:4 ret.
Nicolas Jarry (CHI/23) Alex Michelsen (USA) 4:6 6:3 6:3 6:3
Alex de Minaur (AUS/13) Wu Yibing (CHN) 6:1 6:2 6:1
Michael Mmoh (USA) John Isner (USA) 3:6 4:6 7:6 (7/3) 6:4 7:6 (10/7)
Jack Draper (GBR) Hubert Hurkacz (POL/17) 6:2 6:4 7:5
Arthur Rinderknech (FRA) Matteo Berrettini (ITA) 6:4 5:3 ret.
Andrej Rublew (RUS/8) Gael Monfils (FRA) 6:4 6:3 3:6 6:1
Zhang Zhizhen (CHN) Casper Ruud (NOR/5) 6:4 5:7 6:2 0:6 6:2
Rinky Hijikata (AUS) Marton Fucsovics (HUN) 6.1 6:2 6:1
Adrian Mannarino (FRA/22) Fabian Marozsan (HUN) 3:6 6:3 6:4 6:1
Frances Tiafoe (USA/10) Sebastian Ofner (AUT) 6:3 6:1 6:4
Tommy Paul (USA/14) Roman Safiullin (RUS) 3:6 2:6 6:2 6:4 6:3
Alejandro Davidovich Fokina (ESP/21) Juan Manuel Cerundolo (ARG) 6:1 6:4 6:3
Ben Shelton (USA) Dominic Thiem (AUT) 7:6 (7/1) 1:0 ret.
Aslan Karazew (RUS) Roberto Carballes Baena (ESP) 6:2 4:6 6:3 7:6 (7/4)
Dominic Stricker (SUI) Stefanos Tsitsipas (GRE/7) 7:5 6:7 (2/7) 6:7 (5/7) 7:6 (8/6) 6:3
Benjamin Bonzi (FRA) Christopher Eubanks (USA/28) 7:6 (8/6) 2:6 6:2 7:6 (9/7)
Jakub Mensik (CZE) Titouan Droguet (FRA) 3:6 6:2 7:6 (7/1) 6:3
Taylor Fritz (USA/9) Juan Pablo Varillas (PER) 6:1 6:2 6:2
Borna Gojo (CRO) Mackenzie McDonald (USA) 6:3 6:4 6:4
Jiri Vesely (CZE) Francisco Cerundolo (ARG/20) 7:6 (7/5) 6:2 3:6 2:6 7:6 (10/6)
Laslo Djere (SRB/32) Hugo Gaston (FRA) 6:1 6:2 6:3
Novak Djokovic (SRB/2) Bernabe Zapata Miralles (ESP) 6:4 6:1 6:1