Magdalena Lobnig (AUT)
GEPA/Patrick Steiner
Ruder-WM

Lobnig gibt unverhofft Comeback im Einer

Nach mehr als einem Jahr Wettkampfpause im Einer kommt Magdalena Lobnig am Sonntag ausgerechnet bei den Weltmeisterschaften in Belgrad zum Comeback in dieser Klasse. Die im Doppelzweier seit einem Jahr verfolgten Ambitionen mit ihrer Schwester Katharina müssen aufgeschoben werden, da sich diese in der Kraftkammer den Rücken verrissen hat.

Ziel ist nun ein olympischer Einer-Quotenplatz, der im Doppelzweier soll im Frühjahr folgen. „Wenn du nicht frei im Boot sitzt, macht es keinen Sinn“, sagte Magdalena Lobnig. Eine Rückenblessur sei bei den bis 10. September angesetzten Titelkämpfen eine zu große Einschränkung. „Wir wollen nichts riskieren.“

Um den Einer hat sich die Olympiadritte von 2021 zuletzt nicht gekümmert, zumindest einen der neun zu vergebenden Quotenplätze traut sie sich aber zu. „Ich habe das Boot in der kurzen Zeit halbwegs zum Laufen gebracht. Die Kunst wird sein, es im Rennen abzurufen.“

Es darf ein bisschen mehr sein

Sie hoffe, dass mehr als „nur“ der Olympiaquotenplatz herausschaut. Bei den Weltmeisterschaften in Ottensheim 2019 war Lobnig ins B-Finale gerutscht und hatte dort als Dritte den allerletzten Quotenplatz geholt. Knapp zwei Jahre später stand die 33-jährige Kärntnerin in Japan aber mit der Bronzemedaille auf dem Siegespodest.

Mit Emma Twigg ist die Olympiasiegerin von damals nun wieder eine der Gegnerinnen, die niederländische WM-Titelverteidigerin Karolien Florijn trumpfte heuer u. a. bereits mit EM-Gold auf.

Achter soll Erfahrung sammeln

Im Doppelzweier muss die Konzentration der Lobnigs ganz der olympischen Qualifikation von 19. bis 21. Mai 2024 in Luzern gelten. Elf Tickets werden in dieser Klasse schon in Belgrad vergeben. Bei den anderen fünf für die WM in Serbien nominierten ÖRV-Boote wäre die Erringung eines Quotenplatzes eher eine Überraschung, da liegt der Fokus auch mehr auf den sich im Frühjahr bietenden Chancen. Ganz besonders gilt das für den neu formierten Männer-Achter, für die Crew geht es in ihre erst zweite Regatta.

„Im Trainingslager in Breisach konnten wir wieder schöne Fortschritte sehen, wobei mit einigen Krankheitsfällen auch einiges an Pech dabei war“, sagte Nationaltrainer Robert Sens über dieses Projekt. „Hier geht es jetzt auch noch nicht um die Olympiaqualifikation, sondern darum, gute, harte Rennen zu fahren, bei denen die Mannschaft weiter zusammenwachsen kann.“ Bei den Leichtgewichtsdoppelzweiern Paul Ruttmann/Julian Schöberl und Louisa Altenhuber/Lara Tiefenthaler hoffe man auf das B-Finale.

Etwas größer sind die Erwartungen des deutschen Coaches bei Lukas Reim, beim Weltcup in Luzern war der Leichtgewicht-Ruderer Siebenter. Der Leichtgewicht-Einer ist allerdings nicht olympisch. Zudem bemüht sich der vom Handbiken gekommene Para-Kanute Christoph Stadlbauer vier Monate nach seinem Umstieg ins Boot um ein gutes WM-Debüt.