Alessandra Reich
IMAGO/Stefan Lafrentz
Pferdesport

Historischer Erfolg für OEPS-Springreiter

Österreichs Springreiter haben bei der EM in Mailand überraschend die Bronzemedaille gewonnen und damit auch das Ticket für die Olympischen Spiele geholt – erstmals mit einem Team seit Atlanta 1996. Es ist auch die erste österreichische EM-Medaille als Team.

Die Equipe des Österreichischen Pferdesportverbands (OEPS) mit Alessandra Reich, Gerfried Puck, Katharina Rhomberg und Max Kühner verbesserte sich am Freitag im dritten Umlauf vom fünften auf den dritten Rang und musste sich mit 22,77 Strafpunkten nur Europameister Schweden (9,51) und Irland (18,00) geschlagen geben.

Die nach zwei Umläufen führenden Deutschen fielen auf Platz vier zurück. Auch die ursprünglich drittplatzierten Schweizer verloren drei Ränge und wurden Sechste, lösten aber ebenfalls das Olympiaticket. Die Deutschen waren bereits für Olympia 2024 in Paris qualifiziert, ebenso wie Frankreich, Schweden, Niederlande, Großbritannien, Irland, Belgien, Israel und Polen.

„Es ist unglaublich“

„Es ist unglaublich. Wir wären mit dem Olympiaticket schon zufrieden gewesen, jetzt haben wir Bronze. Unfassbar – ich habe heute ja drei runtergehaut, zum Glück habe ich so ein tolles Team, das das aufgefangen hat“, jubelte Rhomberg. „Es ist sehr speziell, da war immer die Hoffnung auf die Olympiaqualifikation, das war die wichtigste Sache für uns. Ich hoffe, das bringt einen Impuls für Österreich, für die Pferdebesitzer, für die gesamte Pferdesportszene. Wir hatten hier eine gute Zeit als Team, das macht mich sehr happy“, freute sich Kühner nach dem Erfolg.

Lange Durststrecke beendet

In Mailand wurden drei Startplätze für das olympische Mannschaftsspringreiten, das vor dem Schloss Versailles stattfinden wird, vergeben. Da sich Schweden und Irland schon qualifiziert hatten, hat es Österreich klar geschafft. In Atlanta 1996 hatten Hugo Simon, Helmut Morbitzer, Martin Bauer und Thomas Metzger Platz elf unter 18 Nationen belegt.

Die letzte Olympiamedaille gewann Österreich 1992 in Barcelona. Damals führten Hugo Simon und Thomas Frühmann das Team zur Silbermedaille. Der letzte Einzel-Reiter bei Olympia war Martin Bauer im Jahr 2000 in Sydney mit Platz 26. Das bisher beste Ergebnis bei einem Europachampionat war Platz vier von Simon und Co. im Jahre 1993 im spanischen Gijon.

Medaille als Draufgabe

Nach einem Nullfehlerritt von Kühner auf Elektrik Blue P war das Olympiaticket fix gewesen, die EM-Medaille fixierte Reich auf Oeli R mit bloß einem Abwurf. Danach fielen die Schweizer und Deutschen hinter die Österreicher zurück. „Es war wohl die wichtigste Nullrunde bisher“, jubelte der 49-jährige Kühner.

Reich war nach dem Fixieren des Olympiatickets mehr im Scherz mit der Ansage eingeritten, jetzt die Medaille zu holen. „Dass das funktioniert hat, ist einfach unglaublich.“ Die drei Abwürfe Rhombergs fielen letztlich nicht ins Gewicht.

Puck und Kühner auch im Einzel dabei

Puck letztlich freute sich auch über seine Einzelleistung, durch Rang 20 nach drei Runden mit 7,63 Punkten ist er am Sonntag mit Equitron Naxcel V im Finale der Top 25 noch dabei – ebenso wie der zehntplatzierte Kühner mit 6,16 Zählern. Der führende Schwede Jens Fredricson hat noch null Fehler stehen. Kühner liegt aber weniger als einen Abwurf hinter der Bronzemedaille. Rhomberg (14,98) belegt mit Cuma im Einzel Endrang 32, Reich (17,03) Platz 36 sowie der bei diesen Titelkämpfen auch zum Einsatz gekommene Stefan Eder auf Condaro (19,69) Rang 41.