Straka hatte sich heuer unter anderem mit seinem zweiten Turniererfolg auf der PGA-Tour bei den John Deer Classic im US-Bundesstaat Illinois und dem sensationellen zweiten Rang bei der Open Championship, dem besten Major-Ergebnis eines Österreichers, nachdrücklich empfohlen. Zuletzt trat er wie im Vorjahr beim Tourfinale der 30 besten PGA-Spieler an, das er auf Rang 14 abschloss. Als Nummer 23 der Weltrangliste ist Straka aktuell der siebentbeste Europäer.
„Es war definitiv das Saisonziel, ins Team zu gelangen. Und dankbarerweise habe ich meine Form im Sommer irgendwie beibehalten“, sagte Straka, der nach seiner Nominierung via Videokonferenz zugeschaltet wurde. Der Schlüssel zum Erfolg und in weiterer Folge zur ersehnten Nominierung für den Ryder Cup sei vor allem die gefundene Beständigkeit, so der Österreicher: „Meine Konstanz bei den Schwüngen ist einfach besser geworden. Ich habe dadurch mehr Chancen am Samstag und Sonntag dabei zu sein.“
Straka für Ryder Cup nominiert
Straka ist nach Bernd Wiesberger der zweite Österreicher, der beim Vergleich der jeweils zwölf besten Spieler aus Europa und den USA abschlagen darf.
Neben den sportlichen Erfolgen lobte Kapitän Luke Donald, der den Wiener als einen von sechs „Captain’s Picks“ auswählte, auch Strakas Engagement Anfang des Jahres beim Hero Cup, einem Vergleich zwischen kontinentaleuropäischen Golfern mit Briten und Iren. „Er flog von Hawaii extra nach Abu Dhabi dafür. Ich habe gesehen, wie sehr ihm die Teamumgebung gefallen hat. Er hat es wirklich geschafft und in letzter Zeit eine großartige Form gezeigt.“
Premiere in Italien
Die 44. Auflage des im Zweijahresrhythmus ausgetragenen Events geht vom 29. September bis 1. Oktober im Marco Simone Club bei Rom und damit erstmals in Italien in Szene. Europas Kapitän Donald vergab dafür eines der sechs noch offenen Tickets an Straka. Neben dem Wiener wurden auch die Engländer Justin Rose und Tommy Fleetwood sowie Shane Lowry aus Irland, der Däne Nicolai Hojgaard und der Schwede Ludvig Aberg ausgewählt.
Vor dem Sextett hatten sich bereits die Stars Rory McIlroy aus Nordirland, der Spanier Jon Rahm und Viktor Hovland aus Norwegen sowie die Engländer Tyrell Hatton und Matt Fitzpatrick und Robert MacIntyre aus Schottland über die Welt- bzw. die europäische Punkterangliste für das Aufgebot qualifiziert. Donald zeigte sich insgesamt zufrieden mit seinem Golfdutzend. „Es ist ein Mix aus großartigem Talent, und ich will sie in die Lage bringen zu gewinnen.“
USA reisen als Titelverteidiger an
Das US-Aufgebot für den 44. Ryder Cup steht bereits seit Ende August fest. Brooks Koepka, Sam Burns, Rickie Fowler, Collin Morikawa, Jordan Spieth und Justin Thomas wurden als die sechs von US-Teamkapitän Zach Johnson Auserwählten nominiert. Scottie Scheffler, Wyndham Clark, Brian Harman, Patrick Cantlay, Max Homa und Xander Schauffele waren über diverse Rankings bereits als Fixstarter bei den Titelverteidigern festgestanden.
Beim letzten Vergleich vor zwei Jahren hatte Bernd Wiesberger als erster Österreicher einen Platz im europäischen Aufgebot erhalten. Der Burgenländer und seine Kollegen hatten gegen die US-Golfer in Kohler im US-Bundesstaat Wisconsin allerdings nichts zu bestellen und zogen klar mit 9:19 den Kürzeren. In der Geschichte des 1927 erstmals und ursprünglich als Vergleich der Golfer aus England und den USA ausgetragenen Turniers war es der höchste Sieg einer Equipe.