Karim Onisiwo im ÖFB-Abschlusstraining vor dem Spiel gegen Moldawien
GEPA/Mathias Mandl
ÖFB

Moldawien dient als „Quali“ für Schweden

Die österreichische Nationalmannschaft peilt im Testspiel am Donnerstag (20.30 Uhr) in der Linzer Raiffeisen Arena gegen Moldawien eine erfolgreiche Generalprobe für das EM-Qualifikationsmatch in Schweden an. Bei einem Sieg am Dienstag in Solna wäre die ÖFB-Auswahl zumindest ganz nahe am EM-Ticket. Teamchef Ralf Rangnick bezeichnete das Duell mit den Moldawiern als „Qualifying für die Startelf und auch für den Kader gegen Schweden“.

Im EM-Quali-Spiel muss der Coach zwei Spieler aus dem aktuellen 25-Mann-Kader streichen, sofern alle fit sind. Derzeit kann Rangnick beinahe aus dem Vollen schöpfen, nur Phillipp Mwene wird wegen Patellasehnenprobleme gegen die Moldawier geschont. An seiner Stelle wird Dejan Ljubicic rechts verteidigen, sagte Rangnick und verriet auch gleich – ein Novum in seiner Amtszeit – am Vortag eines Länderspiels die komplette Aufstellung.

Gegen die Nummer 164 der Weltrangliste des Internationalen Fußballverbands (FIFA) – Österreich ist 29. – beginnt Daniel Bachmann im Tor, die Viererkette wird von Ljubicic, Kevin Danso, Philipp Lienhart und Debütant David Schnegg gebildet, im Mittelfeld agieren Kapitän Konrad Laimer, Nicolas Seiwald, Florian Grillitsch und Florian Kainz, im Sturm werden Michael Gregoritsch und Karim Onisiwo aufgeboten.

Alaba und Sabitzer wohl ohne Einsatz

David Alaba wird mit großer Wahrscheinlichkeit gegen Moldawien gar nicht zum Einsatz kommen. „Das hängt davon ab, wie die erste Hälfte läuft, aber wir wollen schauen, dass wir ihn nicht unnötig belasten, um völlig ausgeruht für Schweden zu sein“, sagte Rangnick.

Auch Marcel Sabitzer wird in Linz wohl eher nicht zu sehen sein, dafür kann Marko Arnautovic mit einem Einsatz ab der 46. Minute rechnen. „Er spielt sicher eine Hälfte“, kündigte Rangnick an. Gleiches dürfte für den ebenfalls zunächst auf der Ersatzbank sitzenden Christoph Baumgartner gelten. Bachmann wird voraussichtlich durchspielen, weil Rangnick alle sechs Wechsel für Feldspieler vorgesehen hat.

ÖFB-Testspiel

Beginn 20.30 Uhr:

Österreich – Moldawien

Linz, Raiffeisen Arena, SR Jones (ENG)

Aufstellungen:

Österreich: Bachmann – Ljubicic, Danso, Lienhart, Schnegg – Laimer, Seiwald, Grillitsch, Kainz – Gregoritsch, Onisiwo

Moldawien: Railean – Baboglo, Posmac, Marandici, Craciun – Revenco, Motpan, Rata – Nicolaescu, Damascan, Cojocaru

Mehr Wechsel sind nicht erlaubt – zum Ärger des Teamchefs, der gerne elfmal wechseln würde. „Ich verstehe das nicht wirklich, und ich glaube, es versteht kein Teamchef in Europa, warum nur sechs Wechsel möglich sind. Wahrscheinlich, weil man zu viele Unterbrechungen verhindern will“, meinte Rangnick. Das könnte man aber durch eine Reduzierung der Wechselfenster verhindern, merkte der 65-Jährige an.

Rangnick verspricht schlagkräftige Truppe

Die Zuschauer in Linz – bis Mittwoch waren rund 12.000 Tickets abgesetzt – werden laut Rangnick auf jeden Fall eine schlagkräftige ÖFB-Truppe zu sehen bekommen. „Es wird eine gute Mischung aus dem einen oder anderen, der sich eine Chance verdient hat, aber auch aus Stammspielern und Leistungsträgern.“ Der Teamchef rechnet mit einem sehr defensiv eingestellten Gegner. „Ihr Spiel ist auf Umschalt- und Standardsituationen ausgerichtet. Wir können keinen Gegner erwarten, der mitspielt.“

In diesem Zusammenhang verlieh Rangnick seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Moldawier eine nicht allzu harte Mauertaktik an den Tag legen werden wie etwa Andorra beim knappen 1:0-Sieg des ÖFB-Teams im November. „Das war damals grenzwertig.“ Außerdem sagte der Trainer: „Es wird wichtig sein, zielstrebig und vertikal zu spielen, um hinter ihre Kette zu kommen.“ Mit dem Schweden-Spiel sei die Donnerstag-Partie nicht zu vergleichen. „Bei allem Respekt vor Moldau, aber das wird in Schweden ein anderes Kaliber.“

Mehr als ein Freundschaftsspiel für Moldawien

Moldawiens Teamchef Serghei Clescenco hob unterdessen die Bedeutung dieser Partie für seine Mannschaft hervor. „Wir freuen uns auf das Spiel gegen ein interessantes Team. Für uns ist es mehr als ein Freundschaftsspiel, wir wollen schauen, wo wir stehen. Wir hoffen, dass unser Sieg zuletzt gegen die Polen kein Einzelfall war“, sagte der 51-Jährige, dessen Team in der EM-Quali einen überraschenden 3:2-Heimsieg über Robert Lewandowski und Co. gefeiert hatte.

Moldawiens Teamchef Serghei Clescenco
IMAGO/Pius Koller
Serghei Clescenco will mit seinem Team einen unangenehmen Testspielgegner abgeben

Am Sonntag steht das Qualispiel auf den Färöern auf dem Programm. In beiden Partien wird Spartak-Moskau-Verteidiger Oleg Reabciuk, mit einem Marktwert von vier Millionen Euro der mit Abstand teuerste Moldawien-Kicker, aus persönlichen Gründen fehlen.

Selbst wenn Reabciuk dabei gewesen wäre, hätte das nichts an der klaren Favoritenrolle der ÖFB-Auswahl geändert. „Österreich hat eine sehr gute Mannschaft, es gibt sehr viele Spieler, die schon seit längerer Zeit zusammen spielen. Sie haben eine gute Balance zwischen alten und jungen Spielern, sehr schnelle Angreifer, sie lieben es zu kombinieren“, sagte Clescenco.