Romelu Lukaku (Belgien) in Action
IMAGO/Panoramic International/Peter De Voecht
EM-Qualifikation

Belgien und Schweden vor Pflichtsiegen

So wie Tabellenführer Österreich kann auch Belgien in den nächsten Tagen einen großen Schritt Richtung Fußball-EM 2024 machen. Der Weltranglistenfünfte steht in der Qualifikation gegen die Außenseiter der Gruppe F vor zwei Pflichtsiegen. Mit Erfolgen am Samstag in Aserbaidschan und am Dienstag gegen Estland würden die Belgier die drittplatzierten Schweden sicher auf Distanz halten. Diese benötigen vor dem Dienstag-Duell mit Österreich (20.45 Uhr, live in ORF1) am Samstag unbedingt einen Sieg in Estland.

Mit drei Punkten in Baku kann Belgien zur ÖFB-Auswahl aufschließen. Teamchef Domenico Tedesco muss allerdings für den Rest der Qualifikation im Herbst auf zwei langjährige Leistungsträger verzichten, was gegen die beiden sieglosen Nachzügler aber nicht ausschlaggebend sein sollte.

Mittelfeldstar Kevin De Bruyne von Champions-League-Sieger Manchester City laboriert an einer Oberschenkelverletzung und muss monatelang pausieren. Torhüter Thibaut Courtois von Real Madrid hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen und kehrt ebenfalls erst im Jahr 2024 zurück. Damit verpassen die beiden Stars auch das Gastspiel in Wien gegen Österreich am 13. Oktober (20.45 Uhr).

Lukaku trotz fehlender Spielpraxis Kapitän

Ob Courtois einberufen worden wäre, ist aber ohnehin fraglich. Der 102-fache Teamspieler hatte die „Roten Teufel“ beim 1:1 im Juni gegen Österreich nicht als Kapitän aufs Feld führen dürfen und war darüber so verärgert, dass er das Team vor dem darauffolgenden Match gegen Estland verließ. Laut Tedesco war eine Aussprache zwischen ihm und seinem Startorhüter geplant gewesen, am Tag davor allerdings verletzte sich Courtois schwer.

Kapitän ist nun Romelu Lukaku, der trotz fehlender Spielpraxis einberufen worden ist. Der Sturmtank war kurz vor Ende der Transferperiode von Chelsea zu AS Roma gewechselt und hat erst 20 Spielminuten in den Beinen. So wie Lukaku hat rund ein Viertel des Kaders in dieser Saison noch keine zwei Pflichtspiele absolviert, was für den Teamchef aber kein großes Problem darstellt. „Der mangelnde Rhythmus einiger macht mir keine Sorgen“, betonte Tedesco.

TV-Hinweis

ÖFB-Teamspieler Christoph Baumgartner im Gespräch in „Sport am Sonntag“ (18.00 Uhr in ORF1)

Mit Yannick Carrasco ist auch ein Spieler aus der groß aufgerüsteten saudi-arabischen Liga im Kader. Bei der Nominierung war der Mittelfeldspieler noch bei Atletico Madrid unter Vertrag, ein Jahresgehalt von kolportierten 13 Millionen Euro lockte den 30-Jährigen aber zu al-Schabab. Auch wenn Carrasco nun in einer sportlich schwächeren Liga spielt, ließ Tedesco die Tür zum Nationalteam für die Zukunft offen.

Schweden darf sich keinen weiteren Patzer leisten

Während die Belgier nach drei Spielen mit sieben Punkten wie die Österreicher (zehn Zähler aus vier Partien) auf EM-Kurs sind, haben die Schweden in drei Spielen erst drei Punkte gesammelt. Nach einer 0:3-Heimschlappe gegen Belgien zum Auftakt kassierten sie im Juni in Österreich mit einem 0:2 eine weitere Niederlage.

Ein weiterer Patzer wäre verheerend. Sollten die Schweden in Tallin gegen Estland nicht gewinnen und vier Tage später in Solna gegen Österreich verlieren, wäre der EM-Zug für sie wohl endgültig abgefahren und das ÖFB-Team schon fix für die EM im kommenden Jahr in Deutschland qualifiziert.

In beiden Sielen müssen die Skandinavier verletzungsbedingt auf Hjalmar Ekdal (Burnley), Ludwig Augustinsson (RSC Anderlecht) und Kristoffer Olsson (Midtjylland) verzichten. Innenverteidiger Ekdal wurde durch Gustaf Lagerbielke (Celtic Glasgow) ersetzt, außerdem wurde Martin Olsson (Malmö FF) nachnominiert.