Lamine Yamal (ESP) jubelt
Reuters/Irakli Gedenidze
EM-Qualifikation

16-jähriger Yamal schreibt Geschichte

Das EM-Qualifikationsspiel gegen Georgien hat am Freitag für Spanien nicht nur einen 7:1-Kantersieg gebracht, sondern auch ein Rekordtor. Toptalent Lamine Yamal wurde in der 44. Minute eingewechselt und avancierte danach im Alter von 16 Jahren und 57 Tagen zum jüngsten Torschützen in der spanischen Fußballgeschichte. Der Barcelona-Spieler traf mit einem überlegten Schuss ins lange Eck in der 74. Minute zum Endstand.

Yamal löste damit seinen Barcelona-Teamkollegen Gavi, der bei seinem Debüt 2021 im Alter von 17 Jahren und 62 Tagen getroffen hatte, als Rekordtorschütze ab. Yamal hatte erst vor wenigen Tagen von Teamchef Luis de la Fuente seine erste Einberufung ins spanische Nationalteam erhalten. Bei Barcelona war Yamal im August zum jüngsten Debütanten in der Historie des Traditionsclubs avanciert.

Zum erfolgreichsten Torschützen avancierte in Tiflis bei strömendem Regen Alvaro Morata. Der Atletico-Madrid-Stürmer erzielte einen Triplepack (22., 40., 65.). Ebenfalls in die Schützenliste trugen sich Leipzig-Legionär Dani Olmo (38.) und Nico Williams ein. Für die Georgier trafen Solomon Kwirkwelia ins eigene Tor (27.) und Giorgi Tschakwetadse ins richtige Tor (49.). Für die Georgier war es die höchste Niederlage in der 33-jährigen Länderspielgeschichte.

Spanien, das am zweiten Spieltag in Gruppe A gegen Schottland verloren hatte, hält nun nach drei Spielen bei sechs Punkten. Tabellenführer sind weiter die makellosen Schotten, die sich beim 3:0 (3:0) auf Zypern weiter keine Blöße gaben. Scott McTominay mit seinem sechsten Treffer in der Qualifikation (6.), Ryan Porteous (16.) und John McGinn (30.) trafen gegen das punktelose Schlusslicht.

„Ein Fußballer mit außergewöhnlicher Kraft“

Yamal hat sich bei Barcelona in kürzester Zeit als wichtiger Teil der Mannschaft etabliert und wurde am letzten Wochenende beim 4:3-Sieg gegen Villareal zum Mann des Spiels gewählt. Yamal hat einen marokkanischen Vater, wurde aber in Spanien geboren und wuchs dort auch heran. Als bereits Internationaler im Nachwuchs hatten marokkanische Fans noch gehofft, dass er zu einem Einsatz für Marokko überredet werden kann.

Lamine Yamal (ESP) in Aktion
AP/Zurab Tsertsvadze
Lamine Yamal steht nicht nur im spanischen Nationalteam vor einer rosigen Zukunft

Doch der spanische Teamchef wollte sich dieses fußballerische Ausnahmetalent nicht entreißen lassen und nominierte ihn für die EM-Qualifikation. „Wir haben ihn in Barcelona getroffen. Er war ein fester Bestandteil der spanischen Jugendmannschaften und ist ein Fußballer mit außergewöhnlicher Kraft. Er sieht aus, als wäre er vom Zauberstab Gottes berührt worden. Er ist anders“, hatte de la Fuente bei einer Pressekonferenz anlässlich der Vorstellung seines Kaders gesagt.

Luxemburg überrascht weiter

Ebenfalls makellos ist Portugal unterwegs. In Gruppe J siegten Cristiano Ronaldo und Co. in der Slowakei dank eines Treffers von Bruno Fernandes (43.) mit 1:0 (1:0). Überraschungsteam bleibt Luxemburg, das zu Hause Island eine 3:1-Niederlage zufügte. Mit zehn Punkten ist Luxemburg gleichauf mit der Slowakei Gruppendritter und darf mit der erstmaligen Qualifikation liebäugeln. Vier Punkte dahinter konnte Bosnien-Herzegowina beim 2:1 (2:1) über Schlusslicht Liechtenstein zwar nicht glänzen, wahrte aber seine Qualichancen.

In Gruppe D verteidigte die Türkei dank eines Last-Minute-Treffers von Bertug Yildirim (88.) die Führung. Im Heimspiel reichte es gegen den ersten Verfolger Armenien aber nur zu einem 1:1 (0:0), nachdem Artak Daschjan (49.) die Gäste in Führung gebracht hatte. Die Armenier liegen ebenso wie Kroatien drei Punkte hinter den Türken, die allerdings mehr Spiele als die Kontrahenten absolviert haben. Die Kroaten hatten beim 5:0 (3:0) gegen Schlusslicht Lettland in Rijeka einen vergnüglichen Abend, für den WM-Dritten traf Bruno Petkovic (3., 44.) doppelt.