Marvin Martins (LUX)
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EM-Qualifikation

Luxemburg liebäugelt mit erstem EM-Ticket

Jahrzehntelang hat Luxemburgs Fußballnationalteam als Prügelknabe gegolten. Doch das Blatt hat sich gewendet. Zur Halbzeit der EM-Qualifikation liegt die Auswahl des 660.000-Einwohner-Staats auf Kurs und möchte auch am Montag (20.45 Uhr) überraschen. Selbst wenn es mit einem Punkt bei Gruppe-J-Leader Portugal nicht klappt, ist das EM-Ticket fest im Visier. „Sie haben eine klare Vision und sind fokussiert“, sagte Trainer Luc Holtz über seine Mannschaft.

54-mal spielte Holtz als Aktiver, dreimal ging er dabei mit „Letzebuerg“ als Sieger vom Platz. Alleine in der EM-Quali hat die aktuelle Auswahl um Austria Wiens Defensivspieler Marvin Martins so viele Erfolge gefeiert, sie kamen in Serie gegen Liechtenstein, Bosnien und am Freitag Island. Zumindest die letzteren beiden sind keine Fußballzwerge. In der Slowakei holte das Team aus dem Großherzogtum zum Auftakt immerhin ein 0:0, mit zehn Zählern liegt die Nummer 89 der Weltrangliste punktegleich hinter den Slowaken auf Rang zwei.

Im Duell um den zweiten EM-Startplatz wird auch die Slowakei der große Rivale sein, das Heimrückspiel steigt drei Tage nach dem Island-Trip am 16. Oktober in Luxemburg. Um bei den bisher makellosen Portugiesen von Altstar Cristiano Ronaldo zu überraschen, wird am Montag aber eine fast übermenschliche Leistung notwendig sein. Im Hinspiel geriet man zu Hause mit 0:6 unter die Räder.

Luxemburg-Teamchef Luc Holtz
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Noch ist es ein weiter Weg, aber Luxemburg und Luc Holtz könnten es erstmals zu einer EM schaffen

Der 54-jährige Langzeitcoach Holtz, seit 2010 im Amt, kann bei seiner historischen Mission jedenfalls auf eine gestandene Truppe zählen, die so gut wie ausschließlich auf im Ausland engagierte Akteure zählt. Der Mainzer Leandro Barreiro gehört ebenso dazu wie Mönchengladbachs Yvandro Borges Sanchez, der Kölner Mathias Olesen und St. Paulis Danel Sinani. Neben Martins ist mit Dirk Carlson (SKN St. Pölten) ein weiterer Österreich-Legionär mit von der Partie. Sie sollen das bisher Unmögliche möglich machen. Holtz glaubt daran. „Wenn ich ein Ziel festlegen muss, ist es klar der zweite Platz.“