Deutsche Spieler jubeln mit WM-Pokal
Reuters/Eloisa Lopez
Basketball-WM

Deutschland gelingt sensationeller Goldwurf

Die deutschen Basketballer haben ein sensationelles Turnier in Manila mit dem historischen ersten WM-Titel vollendet und eine ganze Generation gekrönt. Kapitän Dennis Schröder und sein Team setzten sich am Sonntag im Finale gegen Serbien mit 83:77 (47:47) durch und vollbrachten damit eine der größten Überraschungen der deutschen Sportgeschichte.

Angeführt vom herausragenden Schröder (28 Punkte) und Jungstar Franz Wagner (19) gewann der EM-Dritte das hitzige Duell mit Ex-Bundestrainer Svetislav Pesic vor 12.000 Fans in der ausverkauften Mall of Asia Arena.

Der Goldcoup von Manila ist der zweite internationale Titel nach der Europameisterschaft 1993. Selbst die Generation um die inzwischen abgetretene deutsche Basketballikone Dirk Nowitzki hat einen solchen Erfolg nie vollbracht.

Basketball: Historischer WM-Titel für Deutschland

Die deutschen Basketballer haben ein sensationelles Turnier in Manila mit dem historischen ersten WM-Titel vollendet und eine ganze Generation gekrönt. Kapitän Dennis Schröder und sein Team setzten sich am Sonntag im Finale gegen Serbien mit 83:77 (47:47) durch und vollbrachten damit eine der größten Überraschungen der deutschen Sportgeschichte.

Makellose Turnierbilanz

Die goldene Naismith-Trophy geht nach acht Siegen in acht Spielen für die nächsten vier Jahre völlig verdient nach Deutschland. Pesic war ein zweiter WM-Titel als Chefcoach nach 2002 nicht vergönnt. Eine ordentliche Teamleistung gepaart mit dem erneut starken Bogdan Bogdanovic genügte den Serben gegen das deutsche Kollektiv nicht.

Deutschlands Dennis Schröder punktet im WM-Finale gegen Serbien
IMAGO/camera4+/Tilo Wiedensohler
Dennis Schröder führte die Deutschen als Kapitän zu ihrem größten Erfolg

Mit dem denkwürdigen 113:111-Erfolg über Olympiasieger USA im Halbfinale hatte der Hype in den letzten Tagen immer krassere Züge angenommen. Während die US-Profis am Sonntag auch Bronze verspielten, stieg in Deutschland das ZDF für das Endspiel mit einer Liveübertragung ein.

Vorentscheidung im dritten Viertel

Die Serben erwiesen sich auch ohne den pausierenden NBA-Superstar Nikola Jokic als harter Gegner und spielten im Gegensatz zu den nachlässigen US-Stars harte Verteidigung. Im Angriff fielen zwei Dreipunkter der Serben mit Brett, die Führung wechselte hin und her.

Die Truppe von Trainer Gordon Herbert nahm die Herausforderung mit einem Strategiewechsel an. Statt zu Spielmacher Schröder ging der Ball zunächst oft zum 22-jährigen Wagner, der das Spiel gleich in der Anfangsphase an sich reißen wollte. Der Jungstar machte Tempo, zog energisch zum Korb und leistete sich wieder einige Wortgefechte mit den Schiedsrichtern. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit hatten die beiden deutschen Stars Schröder und Wagner jeweils 14 Punkte. Ein Schröder-Dunk kurz vor der Pause ließ die deutsche Bank lautstark jubeln. Zuvor hatte der Kapitän viel abseits des Balles agiert.

Das Finale blieb umkämpft. Deutschland setzte sich im dritten Viertel – das 22:10 endete – erstmals ab, doch Serbien kam wieder zurück. Schröder zog das Spiel immer mehr an sich und versuchte, seine knapp neun Jahre dauernde Teamkarriere endgültig zu krönen. „Ich versuche, Basketball-Deutschland auf die Landkarte zu setzen“, hatte Schröder, der zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt wurde, gesagt. Das ist mit dem WM-Titel in herausragender Manier gelungen.

Kanada schnappt USA Bronze weg

Die US-Amerikaner schienen indes das Spiel um Bronze gegen Kanada nicht mehr ganz ernst zu nehmen und verloren 118:127 nach Verlängerung. Paolo Banchero, Brandon Ingram und Jaren Jackson Jr. kamen aus gesundheitlichen Gründen erst gar nicht zum Einsatz. Hinter Anthony Edwards (24 Punkte) und Austin Reaves (23) überzeugten zu wenige Akteure aus dem mit NBA-Profis gespickten US-Team. Dazu agierte die Defensive erneut desolat.

Während die USA den angepeilten sechsten WM-Titel verpassten, erspielte sich Kanada angeführt von Shai Gilgeous-Alexander (31 Punkte und zwölf Assists) und Dillon Brooks (39 Zähler) seine erste WM-Medaille. Für Olympia 2024 sind die US-Amerikaner mit dem WM-Resultat aber qualifiziert, in Paris wird aber ein anderes Team erwartet.