Marko Arnautovic
GEPA/Johannes Friedl
EM-Qualifikation

Die ÖFB-Spieler in der Einzelkritik

Österreichs Nationalteam hat mit einem 3:1-Sieg in Schweden den nächsten Schritt in Richtung EM 2024 gemacht. Verantwortlich für den Erfolg war eine signifikante Steigerung nach dem Seitenwechsel, in der die Spieler ihre Qualitäten auf den Platz brachten. Zu den Matchwinnern wurden am Ende die Stürmer Michael Gregoritsch und Marko Arnautovic. Aber auch andere Spieler konnten auf ihren Positionen überzeugen.

Alexander Schlager: Gut

Der Salzburg-Goalie kehrte ins ÖFB-Tor zurück und war ein sicherer sowie verlässlicher Rückhalt für das Team. Schlager wurde vor allem in der ersten Hälfte geprüft, in der er bei den Kopfbällen der Schweden stets auf dem Posten war. In der einen oder anderen Situation hatte er auch das Glück des Tüchtigen, als Schüsse der Schweden knapp vorbeigingen. Beim späten Gegentreffer war er chancenlos. Schlager untermauerte aber seinen Status als Österreichs Nummer eins.

Stefan Posch: Gut

Der Bologna-Legionär spielte rechts in der Viererkette und zeigte sich dort sehr offensivorientiert. Die Folge waren zahlreiche Hereingaben. Nach der Pause wurden die Bemühungen von Posch dann belohnt, als er das 1:0 durch Gregoritsch auflegte. Defensiv hatte der 26-Jährige vor allem in der ersten Hälfte phasenweise einen schweren Stand, da er wenig Unterstützung bekam. Posch löste diese Aufgabe nicht immer makellos, rettete aber auch in der einen oder anderen Situation.

David Alaba: Gut

Vor allem in der ersten Hälfte hatte der Abwehrchef nicht immer alles im Griff. Besonders bei Flanken stimmte die Abstimmung in der Viererkette nicht. Auch Alabas eigene Abwehraktionen waren nicht immer kompromisslos. Da auch das Aufbauspiel nicht nach Wunsch klappte, forderte Alaba von seinen Vorderleuten mehr Bewegung. Nach der Pause zeigte sich der Real-Legionär aber konsolidiert und agierte wesentlich sicherer.

Philipp Lienhart: Gut

Der Freiburger bekam in der Innenverteidigung den Vorzug gegenüber Kevin Danso, der im Testspiel gegen Moldawien unsicher agiert hatte. Lienhart rechtfertigte seine Aufstellung mit einer kompromisslosen Vorstellung. Er war sicher in den Luftduellen und robust im Zweikampf.

Phillipp Mwene: Befriedigend

Der Mainz-Rückkehrer wurde nach überwundenen Knieproblemen links in der Viererkette aufgeboten und hatte ein ähnliches Problem wie Posch: Er bekam wenig Unterstützung in der Defensivarbeit. Unterschied zu seinem Pendant auf der rechten Seite war, dass Mwene offensiv wesentlich zurückhaltender war. Defensiv ließ er sich aber wenig zuschulden kommen und holte mit seiner besten Aktion dann den Elfmeter zum 3:0 raus.

Konrad Laimer: Befriedigend

Der Bayern-Legionär wurde auf dem rechten Flügel aufgeboten, hatte aber diesmal ungewohnte Probleme. Laimer kam kaum in Pressingsituationen und agierte auch mit dem Ball fehlerhaft. Vor der Pause schien es ein glückloser Abend für die Laufmaschine zu werden. Nach dem Seitenwechsel konnte sich aber auch Laimer steigern und hatte beim 2:0 seine Beine mit einer Hereingabe im Spiel.

Nicolas Seiwald: Befriedigend

Der Leipziger lieferte einen zurückhaltenden Beginn und hatte wie die restliche Mannschaft Probleme mit der Abstimmung. Auch ein kontrollierter Spielaufbau ging nicht von Seiwald aus. Der 22-Jährige ließ sich aber davon nicht verunsichern und kämpfte sich in die Partie, die er unter dem Strich mit einer ansprechenden Leistung beendete.

Xaver Schlager: Gut

Der zweite Leipziger in der ÖFB-Startaufstellung war die übliche Kampfmaschine, die allerdings auch in der ersten Hälfte ein paar Aussetzer hatte. Schlager wollte den Ball schnell in die gegnerische Hälfte führen, was nicht immer gelang. Sein Einsatz war aber wie immer vorbildlich. Nach der Pause spielte er dann ruhiger und war dadurch ballsicherer.

Marcel Sabitzer: Gut

Der Dortmunder war die Anspielstation zwischen den schwedischen Linien und kam auch selbst zum Abschluss. Seine Weitschüsse fanden aber nicht ins Ziel. Viel mehr glänzte Sabitzer diesmal als Vorbereiter. Mit Übersicht setzte er seine Mitspieler ein, die dadurch zum Abschluss kamen. Zuerst vergab noch Gregoritsch, ehe dann der Treffer von Arnautovic Sabitzer den verdienten Scorerpunkt bescherte.

Michael Gregoritsch: Gut

Gregoritsch bewies in der ersten Hälfte, dass er auch Gefühl im Fuß hat, als er Laimer zweimal sehr gut einsetzte. Ansonsten war der Freiburg-Stürmer nicht im Spiel, weil der Aufbau überhaupt nicht klappte. In der 52. Minute sorgte er aber mit seinem Führungstreffer für einen Befreiungsschlag. Gregoritsch lief gegen die schwedische Abwehr gut an und erzielte per Kopf seinen zwölften Teamtreffer im 49. Länderspiel.

Marko Arnautovic: Sehr gut

Die beste Aktion von Arnautovic war ein technisch lupenreiner Weitschuss, der aber in den Corner abgelenkt wurde. Ansonsten hing der Inter-Legionär aber ziemlich in der Luft. Auch Arnautovic profitierte nach der Pause von der signifikanten Steigerung und wurde mit einem Doppelpack zum Matchwinner. Mit seinen Teamtoren 35 und 36 überholte der 34-Jährige nun Hans Krankl in der ÖFB-Torschützenliste und ist nun alleiniger Zweiter.

Patrick Wimmer: Befriedigend

Der Wolfsburg-Legionär ersetzte in der 72. Minute Arnautovic. Während seiner Einsatzzeit wollte der Offensivspieler vor allem seine Schnelligkeit ausspielen, was ihm in Ansätzen gelang.

Maximilian Wöber: Befriedigend

Wöber ersetzte ab der 72. Minute den mit einer Gelben Karte belasteten Mwene. Der Gladbach-Verteidiger zeigte in der kurzen Spielzeit eine solide Leistung, wobei die Schweden mit 0:3 aber auch schon ziemlich angezählt waren.

Karim Onisiwo: zu kurz eingesetzt

Florian Grillitsch: zu kurz eingesetzt

Matthias Seidl: zu kurz eingesetzt