„Das schärft unsere Sinne“, sagte der neue Sportdirektor Bernhard Seonbuchner mit Blick auf die erstarkte nationale Konkurrenz bei einem Medientermin am Mittwoch. Für Seonbuchner, der die Agenden des zu Bayern München gewechselten Christoph Freund übernommen hat, stellen sich die Grazer als „ernstzunehmender Konkurrent“ dar, der ähnlich wie in der Vorsaison nicht schon frühzeitig abgeschüttelt werden kann.
„Ich glaube schon, dass sie über die Saison hinweg hartnäckig sein werden“, sagte der 40-Jährige. „Wir freuen uns darauf, weil es auch uns besser macht.“ Das gelte im übrigen auch für seine Person. „Ich stelle viele Fragen“, sagte er im Hinblick auf die enge Zusammenarbeit mit Geschäftsführer Stephan Reiter, der die finanziellen Geschicke des Clubs seit sechseinhalb Jahren lenkt.
„Jede Änderung ist eine Chance“
Reiter sah den Wechsel des Sportdirektors auch als Möglichkeit, Eingespieltes zu hinterfragen. Das sei schließlich bei aller Qualität der Routinen auch „eine Riesengefahr“. „Man muss sich selbst auch den Raum geben, Dinge zu hinterfragen. Jede Änderung ist eine Chance, und das spüre ich derzeit sehr stark.“
In der Champions League stehen die Salzburger vor ihrer fünften Gruppenphase en suite. Sie sind damit im Vergleich zu den etablierten Großclubs zwar noch vergleichsweise unerfahren, haben sich aber schon ein gewisses Netzwerk aufgebaut. Das bewies die Wahl Reiters in den Vorstand der European Club Association (ECA) in der Vorwoche. „Auf internationaler Bühne sind wir als Salzburg, aber auch als Liga schon ganz anders angekommen. Vor ein paar Jahren war die Wahrnehmung noch eine ganz andere“, sagte der 52-Jährige.