US-Investor übernimmt auch Mehrheit bei Everton

Investor 777 Partners steigt mit FC Everton bei einem weiteren englischen Traditionsverein ein. Der kriselnde Erstligist werde vom bisherigen Eigner Farhad Moshiri an den US-Finanzinvestor weitergereicht, teilte Everton am Freitag mit. 777 Partners mit Sitz in Florida erklärte, das Unternehmen übernehme einen Anteil von knapp 95 Prozent vom bisherigen Eigner Moshiri. Medienberichten zufolge hat die Transaktion ein Volumen von umgerechnet knapp 700 Mio. Euro.

777-Partners-Gründer Josh Wander nannte es eine Ehre, Mitglied der Everton-Familie werden zu können. Die einzigen „familiären“ Bande in den Fußball sind das aber nicht: Der Investor ist bereits an einer Reihe von Vereinen weltweit beteiligt. Erst im Frühjahr hatte er von einer Gesellschaft des Investors Lars Windhorst dessen Anteil an Hertha BSC übernommen.

Finanziell angeschlagen

Everton kämpft seit Jahren mit Verlusten. Der Verein aus Liverpool wird auch von der englischen Liga unter dem Verdacht von Verstößen gegen Regeln des finanziellen Fair Play unter die Lupe genommen. Zudem ächzt Everton unter den Kosten für den Bau eines neuen Stadions. Mit dem Investor soll alles besser werden, versprach der Club: Das Investment von 777 Partners werde die Bilanz entlasten und die Finanzierung des Stadions sichern.

Der scheidende Eigner Moshiri erklärte, Everton werde von der Expertise des Multiclubfinanziers aus Übersee profitieren. 777 Partners ist neben der Berliner Hertha unter anderem an Genoa in Italien, dem FC Sevilla in Spanien und Standard Lüttich in Belgien beteiligt. Einige der Vereine könnten künftig in internationalen Wettbewerben auch durchaus gegeneinander antreten.