Jennifer Klein (SKN St. Pölten)
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Champions League

Islands Meister steht „Wölfinnen“ im Weg

Die Fußballerinnen des SKN St. Pölten müssen für den neuerlichen Einzug in die Gruppenphase der Champions League eine namhafte Hürde überspringen. Mit den isländischen Meisterinnen von Valur Reykjavik baut sich laut Trainerin Liese Brancao „ein großer Name im Frauen-Fußball“ vor den „Wölfinnen“ auf. Immerhin: Das entscheidende Rückspiel steigt auf eigenem Rasen.

Der Club aus der isländischen Hauptstadt wurde den österreichischen Serienmeisterinnen am Freitag für die zweite und letzte Qualifikationsrunde des Meisterweges im Hauptquartier der Europäischen Fußballunion (UEFA) in Nyon zugelost. Die erste Partie geht am 10. oder 11. Oktober in Island über die Bühne, das Rückspiel folgt eine Woche später in der heimischen NV Arena.

„Wir werden zwei perfekte Tage brauchen, um die Hürde zu knacken“, sagte Brancao in einer ersten Reaktion. Die Favoritinnenrolle liegt jedenfalls bei den Niederösterreicherinnen, die im Club-Koeffizienten-Ranking der UEFA bis auf Platz 14 vorgestoßen sind. Valur, das fast ausschließlich auf isländische Spielerinnen setzt, ist nur auf Position 48 zu finden.

Spielszene zwischen Valur Reykjavik und TSG Hoffenheim
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Reykjavik, hier in Rot gegen Hoffenheim, gehört zu den etablierten Namen im europäischen Fußball

Die Isländerinnen setzten sich im Halbfinale der ersten Qualirunde gegen den türkischen Meister Fomget Genclik mit 2:1 durch, mit diesem Resultat wurde dann auch der albanische Champion Vllaznia, der 2022/23 in der Gruppenphase dabei gewesen war, ausgeschaltet. In der nationalen Liga steht der neuerliche Titel von Valur schon drei Runden vor Ende der Meisterrunde fest.

„Interessanter Ausflug“

Für St. Pölten hat die Meisterschaft erst begonnen, nach zwei Siegen hält der Serienmeister beim Punktemaximum. Im Europacup stiegen die Niederösterreicherinnen erst im Finale der ersten Qualirunde ein und nahmen die Hürde mit einem 3:0 gegen PAOK Saloniki souverän. Das soll auch in der zweiten Runde so sein. „Sportlich ist es eine Aufgabe, die interessant und lösbar ist. Wenn es einen Direktflug gibt, ist es auch reisetechnisch in Ordnung, sonst wird es eine Challenge“, verlautete Clubpräsident Wilfried Schmaus.

Kapitänin Jennifer Klein freute sich auf einen „interessanten Ausflug“. Aus sportlicher Sicht werde man es mit einem sehr robusten und kampfstarken Gegner zu tun bekommen. „In der Phase ist kein Gegner einfach“, betonte Klein. Das hatte man auch vergangenes Jahr im Play-off zu spüren bekommen, wo eine Zitterpartie gegen Kuopio erst spät in der Verlängerung entschieden werden konnte. „Wir wollen die Erfahrung wieder machen, dass wir uns mit den Besten messen können. Dafür wird jede das Beste geben“, sagte die Abwehrchefin.

Heimvorteil im Rückspiel

Der Heimvorteil im Rückspiel könnte wieder zum entscheidenden Faktor werden. „Es ist wichtig, dass wir die zweite Partie zu Hause haben. Mit unseren Fans im Rücken wollen wir wieder den Sprung unter die Top 16 Europas schaffen“, sagte Torfrau Carina Schlüter. Die AS Roma bekommt es mit Laura Feiersinger mit dem ukrainischen Meister FC Vorskla zu tun, der FC Zürich misst sich mit Viktoria Pinther mit Ajax Amsterdam. Die Niederländerinnen wären von der Papierform der stärkste Gegner gewesen, den St. Pölten ziehen hätte können.

Im Ligaweg duelliert sich Eintracht Frankfurt (Barbara Dunst, Verena Hanshaw, Virginia Kirchberger) mit Sparta Prag. Zu absoluten Schlagerspielen kommt es bei Manchester United gegen Paris Saint-Germain und Arsenal-Bezwinger Paris FC gegen CL-Finalist VfL Wolfsburg. Bei einem Ausscheiden gibt es 140.000 Euro, die Sieger dürfen sich über ein Preisgeld von 100.000 Euro freuen. Dazu kommen allerdings 400.000 Euro an Startgeld für die Gruppenphase.