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Olympia

ÖOC wehrt sich gegen weitere Vorwürfe

Das Österreichische Olympische Comite (ÖOC) setzt sich im Vorfeld der aufgrund jüngster Entwicklungen wackelnden Vorstandswahl gegen weitere Vorwürfe zur Wehr. Diesmal geht es um den An- und Verkauf von Immobilien des früheren ÖOC-Generalsekretärs, der vor mehr als zehn Jahren wegen Vergehen in seiner langjährigen Funktion im ÖOC verurteilt wurde. Dessen Amtsnachfolger Peter Mennel wies verbreitete „Unwahrheiten“ über den Immobiliendeal als „haltlos“ zurück.

Das ÖOC habe die Reitanlage, Stallungen und das Wohnhaus des früheren Funktionärs 2014 aus dessen Privatkonkursmasse erworben und später weiterveräußert, um den Schaden für die Organisation möglichst gering zu halten. Wie Mennel in einer Stellungnahme festhielt, habe man durch „die selbstständige Verwertung der Liegenschaft einen Buchgewinn von gut 700.000 Euro erzielt“. Die Abwicklung durch den Masseverwalter hätte für das ÖOC als Gläubiger deutlich weniger gebracht.

Bezüglich der neuen Anschuldigungen betonte Mennel, dass sich die Urheber bezeichnenderweise auch in diesem Fall nicht dazu bekennen und wieder unter dem Deckmantel der Anonymität agieren würden. In der Vorwoche war eine anonym eingebrachte Strafanzeige wegen schweren Betrugs gegen Mennel sowie gegen die ÖOC-Spitze um Präsident Karl Stoss wegen Beihilfe dazu publik geworden. Für sie gilt auch in dieser Causa die Unschuldsvermutung.

ÖOC wehrt sich gegen weitere Vorwürfe

Das Österreichische Olympische Comite (ÖOC) setzt sich im Vorfeld der aufgrund jüngster Entwicklungen wackelnden Vorstandswahl gegen weitere Vorwürfe zur Wehr.

Im Zentrum des Vorwurfs steht eine Crowdfunding-Plattform, deren Bilanzverluste mit Vereinsvermögen des ÖOC abgedeckt worden sein sollen. Damit seien die ÖOC-Mitglieder um mehr als 400.000 Euro geschädigt worden, wie in der Anzeige behauptet wird. Das ÖOC geht mittlerweile gerichtlich gegen die Anschuldigungen vor.

StA sieht „hinreichenden Anfangsverdacht“

Die in der Vorwoche bekanntgewordene Strafanzeige wird jedenfalls von der Staatsanwaltschaft Wien weiterbearbeitet. Nach einer ersten Prüfung der eingegangenen Sachverhaltsdarstellung sieht die Anklagebehörde einen „hinreichenden Anfangsverdacht“ gegeben. Das gab Behördensprecherin Judith Ziska bekannt. Dieser beziehe sich „auf eine in der Anzeige namentlich genannte Person“, sagte Ziska Dienstagmittag auf APA-Anfrage.

ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel
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ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel steht nach Verdacht der Untreue in der Kritik

Nach APA-Informationen, die von der Strafverfolgungsbehörde nicht bestätigt bzw. kommentiert wurden, handelt es sich dabei um Mennel. Der Anfangsverdacht reiche jedenfalls aus, „um diese Person zu den Vorwürfen zu vernehmen“, meinte Ziska. Ein entsprechender Auftrag sei der Polizei übermittelt worden. Ob diese Person und allenfalls weitere OÖC-Vertreter in weiterer Folge als Beschuldigte geführt werden, hänge von der Einvernahme und möglichen weiteren Erhebungsschritten ab.

Mennel weist Vorwürfe zurück

Die Anzeige wurde vom Wiener Rechtsanwalt Volkert Sackmann stellvertretend für „ordentliche Mitglieder des ÖOC“, also Sportverbände mit Sitz in der ÖOC-Hauptversammlung, eingebracht. Sie sehen sich durch Mennel und das Präsidium „geschädigt“.

Mennel ließ zu den wider ihn erhobenen Anschuldigungen über seinen Anwalt ausrichten, „er kenne die Sachverhaltsdarstellung nicht und weise alle Vorwürfe zurück“. In einer Aussendung am vergangenen Freitag meinten ÖOC-Präsident Karl Stoss sowie die Vizepräsidenten Elisabeth Max-Theurer, Peter Schröcksnadel und Otto Flum, die Vorwürfe würden sich in „Schall und Rauch“ auflösen.

Fragezeichen hinter ÖOC-Wahl

Für Freitag ist im Rahmen einer ÖOC-Hauptversammlung in Wien die aufgrund von Verschiebungen längst fällige Neuwahl des Vorstands um den neuerlich kandidierenden Präsidenten Stoss angesetzt. Ob diese angesichts der Vorkommnisse der vergangenen Tage tatsächlich abgehalten wird, ist jedoch fraglich. Das ÖOC ging am Dienstag weiterhin davon aus, dass die Wahl wie geplant abgehalten wird, hieß es gegenüber der APA.

Verhindern könnte diese möglicherweise auch noch ein Schiedsgericht. Das Gremium, das zur Klärung des von einigen Sportverbänden infrage gestellten Zustandekommens des ÖOC-Wahlvorschlages eingesetzte wurde, soll noch vor dem Wahltag tagen.