LASK-Trainer Thomas Sageder mit Spielern
GEPA/Mathias Mandl
Europa League

LASK geht furchtlos ins „Spiel des Jahres“

In Linz ist für das Gastspiel des FC Liverpool alles angerichtet. Ein ausverkauftes Haus und die national aufstrebende Form lassen den LASK beim Startschuss in die Europa League am Donnerstagabend (18.45 Uhr) auf eine Überraschung hoffen. Vom „Spiel des Jahres“ für den ganzen Verein sprach Kapitän Robert Zulj im Vorfeld, „keine Angst“ will Trainer Thomas Sageder haben. Auf unmotivierte „Reds“ sollten sich die Athletiker nicht einstellen.

Startrainer Jürgen Klopp kündigte schon vor der Reise nach Oberösterreich an, auch die Europa League nicht als Betätigungsfeld für Bankspieler nutzen zu wollen. „Wo auch immer wir spielen, wird es ein riesiges Spiel für die Mannschaften. Für jeden, der nach Anfield kommt, wird es ein riesiges Spiel. Es war dasselbe in der Champions League, aber es wird in der Europa League nicht anders sein. Und dafür müssen wir zu 100 Prozent bereit sein“, sagte der Deutsche. Beim Pressetermin in Linz merkte Klopp an, die Rolle des LASK nur allzu gerne selbst einmal genossen zu haben. „Aber wir sind hier, um absolut alles zu geben. Und nicht, um Arroganz an den Tag zu legen.“

Englands 19-facher Meister flog am Mittwoch mit Verspätung ein, das Quartier wurde in Bad Leonfelden bezogen. Auf ein Abschlusstraining im international als Oberösterreich Arena firmierenden Stadion wird verzichtet. Die englische Presse ging trotz Klopps Statement davon aus, dass rotiert wird. Und sie sollte richtig liegen. Klopp nahm im Vergleich zum letzten Ligaspiel elf Änderungen vor. Abwehrstar Virgil van Dijk kehrt nach seiner Sperre am Wochenende in die Startelf zurück. Im Angriff bot Klopp den erst 17-jährigen Ben Doak statt Mohammed Salah auf.

LASK bereit für Liverpool

Zum Auftakt der Europa-League-Gruppenphase trifft der LASK am Donnerstag auf den FC Liverpool. Obwohl die Engländer eine große Hürde sind, gehen die Oberösterreicher optimistisch in die Partie.

Klopp: „Wird ein superschwieriges Spiel“

Im Vorfeld der Partie wollte Klopp zu Personalfragen keine Auskunft geben. Noch einmal betonte er: „Je mehr wir zulassen, desto mehr werden die nutzen. Morgen wird ein superschwieriges Spiel, und ich weiß das auch.“

Jürgen Klopp
GEPA/Manuel Binder
Mit einem Lächeln betrat Startrainer Jürgen Klopp die Oberösterreich Arena in Linz, dahinter Kapitän van Dijk

Gastgeber mit breiter Brust

Der LASK konnte im Aufstellungspoker somit nur auf sich selbst schauen. Nach dem 3:1 bei Austria Klagenfurt am Samstag blieben die Veränderungen überschaubar. Einzig Rene Renner kehrte nach seiner Knieblessur in die Startformation zurück. Jungstürmer Elias Havel betrieb mit einem Tor Eigenwerbung und spielt von Beginn an. Seine Schnelligkeit könnte ein Rezept gegen Van Dijk und Co. sein.

Europa League, Gruppe E

Erster Spieltag, 18.45 Uhr:

LASK – Liverpool

Oberösterreich Arena, SR Di Bello (ITA)

LASK: Lawal – Ziereis, Andrade, Luckeneder – Flecker, Jovicic, Horvath, Renner – Havel, Zulj, Ljubicic

Liverpool: Kelleher – Bajcetic, Konate, Van Dijk, Tsimikas – Elliott, Endo, Gravenberch – Doak, Nunez, Diaz

Sageder zeigte sich „beeindruckt“, was der Name des Kontrahenten bei seinem Team auslöst. „Die Mannschaft macht einen sehr konzentrierten Eindruck und ist motiviert. Alles andere wäre auch überraschend.“ Liverpool stufte der 40-Jährige als internationale Topmannschaft ein. „Aber wir haben keine Angst. Wir werden alles versuchen, dass wir sie bei uns richtig fordern“, sagte Sageder. Die eigene Emotionslage skizzierte er als „sehr kühl, sehr fokussiert“. Gleichzeitig habe er „Kampfeslust“. 17.098 Fans sind in der Arena zugelassen, rund 1.500 sollen aus England anreisen.

„Wollen nach vorne attackieren“

Grundsätzlich will der LASK mit Tempo punkten, dazu soll die in der Meisterschaft bei fünf Gegentoren nach sieben Runden haltende Abwehr auch in der Europa League halten. „Wir lassen defensiv relativ wenig zu, kommen vorne immer besser ins Attackieren“, meinte Zulj. Zur Lage gab der „Einfädler“ zu Protokoll: „Wir brauchen nicht reden, dass Liverpool ganz klarer Favorit ist. In einem normalen Spiel hast du keine Chance. Aber wir wollen nach vorne attackieren und mit Selbstvertrauen Fußball spielen. Dann werden wir sehen, was passiert.“

Dieses Selbstvertrauen haben sich die Linzer mit zuletzt drei Siegen in der Bundesliga erarbeitet. Liverpool setzt vier Erfolge en suite in der Premier League entgegen. Beim jüngsten 3:1 gegen Wolverhampton gelangen im Finish die entscheidenden Tore. Nach dem enttäuschenden fünften Platz in der abgelaufenen Saison sieht sich der Meister von 2020 wieder bereit, ganz oben mitzumischen. Auch in der Europa League will Klopp „so weit wie möglich“ kommen.

In seiner ersten Saison bei den „Reds“ 2015/16 spielte der Club auch „nur“ in der Europa League, Liverpool verlor erst im Finale gegen den FC Sevilla. Nun sind neben dem LASK auch Union Saint-Gilloise, zuletzt Dritter in Belgien, und Frankreichs Cupsieger FC Toulouse die Gegner.