Olympiasiegerin Anna Kiesenhofer sorgte als Sechste (+55,50) für ein gutes österreichisches Mannschaftsergebnis. Für Schweinberger war es in diesem Jahr bereits die zweite Medaille bei einem Großereignis. Bei der Rad-WM im August in Stirling hatte sie bereits mit Bronze im Zeitfahren überrascht. Zudem wurde sie Fünfte im WM-Straßenrennen.
Schweinberger erwischte beim EM-Rennen unter den 29 Athletinnen den schnellsten Start. Bei der ersten Zwischenzeit nach gut zehn Kilometern lag sie aber nur 1,86 Sekunden vor Reusser, Kiesenhofer war zu dem Zeitpunkt Zwölfte. Bei der zweiten Stoppung nach rund 24 Kilometern drehte die Eidgenossin den Spieß um, Kiesenhofer verbesserte sich auf den neunten Platz. Die 32-jährige Niederösterreicherin holte im Finish weiter auf, während Schweinberger auf den letzten fünf Kilometern auf Rang drei verdrängt wurde. Kiesenhofer fehlten bei einem Schnitt von mehr als 48 km/h schließlich 15,44 Sekunden auf ihre Landsfrau.
Schweinberger erobert EM-Bronze
Christina Schweinberger hat bei der Europameisterschaft im niederländischen Drenthe die Bronzemedaille im Einzelzeitfahren gewonnen.
„Ich habe auf jeden Fall zu schnell angefangen. Am Ende habe ich gemerkt, dass es knapp wird mit der Power, aber ich habe es irgendwie ins Ziel gerettet. Ich habe alles gegeben. Es ist für mich überraschend, dass ich wieder auf dem Podium bin, aber nicht so eine Überraschung wie bei der WM“, sagte Schweinberger nach der Siegerehrung. Die Tirolerin fügte hinzu: „Es ist das Ende einer langen Saison, aber die EM ist so ein tolles Event, da kann man sich noch mal motivieren.“
Britischer Jungstar holt bei Männern Gold
Bei den Männern krönte sich der britische Jungstar Joshua Tarling zum Europameister im Zeitfahren. Der 19-Jährige, der bereits mit WM-Bronze in Glasgow für eine Überraschung gesorgt hatte, düpierte die Stars und holte sich mit einer überragenden Vorstellung und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 56,7 km/h den Sieg. Rainer Kepplinger, der einzige rot-weiß-rote Teilnehmer, landete auf dem 19. Platz (+1:53) bei 32 Startern.
Für Tarling, der den Schweizer Titelverteidiger Stefan Bissegger um 42,9 Sekunden distanzierte, war es erst der dritte Profisieg seiner Karriere. Der Waliser war im vergangenen Jahr noch bei den Junioren gefahren und hatte da den WM-Titel gewonnen. Platz drei ging knapp dahinter an den belgischen Superstar Wout van Aert (+43 Sekunden).