David Alaba und Leonardo Bonucci
APA/AFP/Oscar Del Pozo
Champions League

Real besiegt Union Berlin in letzter Minute

Union Berlin ist bei seiner Champions-League-Premiere im Bernabeu-Stadion nur knapp an einer Überraschung vorbeigeschrammt. Der deutsche Bundesligist unterlag wegen eines Last-Minute-Treffers von Jude Bellingham bei Real Madrid mit 0:1. Die Berliner, bei denen Christopher Trimmel auf der Bank saß, lieferten einen beherzten Auftritt und hatten auch das nötige Glück, ehe die „Königlichen“ in der 94. Minute doch noch den verdienten Sieg fixierten. Im Parallelspiel der Gruppe C gewann Napoli bei Sporting Braga mit 2:1.

Berlin-Coach Urs Fischer schickte sein Team mit einem strikten Defensivkonzept auf den Platz. Bei zwei frühen Kopfbällen von Joselu (3., 6.) hielt einmal Goalie Frederik Rönnow und einmal waren die Zentimeter aufseiten der Berliner. Doch nur Mauern war nicht angesagt. Ein Schuss von Kevin Behrens (3.) wurde geblockt. Noch mehr wäre möglich gewesen, als Aissa Laidouni wenig später mutig in den Real-Strafraum zog. Die Aktion wurde aber zu hastig vorgetragen.

Die „Eisernen“ konzentrierten sich danach wieder auf ihre Kernkomptenz, das Verteidigen. Mit Erfolg. Mehr als ein paar unpräzise Fernschüsse von ÖFB-Kapitän David Alaba (23.) und Aurelien Tchouameni (27.) und Nacho (34.) kamen in der ersten Halbzeit nicht in Richtung Berliner Tor. Real-Coach Carlo Ancelotti ruderte am Spielfeldrand mit den Armen, als wolle er Anschubhilfe leisten.

Bellingham trifft tief in der Nachspielzeit

Ancelotti dürfte in der Pause klare Worte gefunden haben. Real kam stürmisch aus der Kabine und entfaltete mehr Druck. Union hatte Glück bei Stangentreffern von Rodrygo (51.) und Joselu (63.). Rönnow stand immer mehr im Blickpunkt und reagierte mehrfach hervorragend. Als die Berliner schon mit der Überraschung rechneten, knackte Bellingham tief in der Nachspielzeit doch noch den eisernen Riegel. Einen doppelt abgefälschten Valverde-Schuss nach einem Eckball drückte der Ex-Dortmunder aus kurzer Distanz über die Linie.

Jude Bellingham trifft
Reuters/Isabel Infantes
Jude Bellingham stand in der 94. Minute goldrichtig und ließ Real Madrid doch noch jubeln

Die Madrilenen sind damit in dieser Saison mit dem sechsten Sieg im sechsten Pflichtspiel weiter makellos. Alaba spielte als Linksverteidiger sowie später Innenverteidiger durch und zeigte eine solide Vorstellung. Real Madrid hatte 72 Prozent Ballbesitz kam am Ende auf 30 Torschüsse. Die Berliner verbuchten ihrerseits drei.

„Wir waren geduldig. Wir wussten, dass wir bis zum Ende Chancen haben würden“, sagte Real-Matchwinner Bellingham. Berlin-Goalie Rönnow erklärte: „Das ist natürlich ganz bitter. Es war eine sehr gute Leistung von der ganzen Mannschaft. Natürlich sind wir traurig, aber da ist auch ein bisschen Stolz.“