Roman Kerschbaum (Rapid) gegen David Schnegg (Sturm)
GEPA/David Bitzan
Bundesliga

Schlager im Zeichen der Wiedergutmachung

Am Sonntag (17.00 Uhr) kommt es im Allianz Stadion im Westen Wiens zum ewig jungen Prestigeduell zwischen dem SK Rapid und Puntigamer Sturm Graz. Die Vorzeichen stehen bei beiden Teams auf Wiedergutmachung. Rapid will im Schlager der achten Runde endlich durchstarten. Bei Sturm gilt es, die bittere Niederlage in der Europa League gegen Sporting Lissabon so gut wie möglich aus den Knochen zu schütteln.

Immerhin verlief die bisherige Saison für Sturm mit fünf Siegen und zwei Remis, aber noch keiner Niederlage halbwegs nach Wunsch. Nur Red Bull Salzburg ist den Grazern in der Tabelle zwei Punkte voraus. Die Position der Rapidler, die unter der Woche den Ortshinweis Wien aus ihrem offiziellen Vereinsnamen strichen, ist hingegen mit neun Zählern aus sieben Runden alles andere, als optimal.

Im Duell mit dem zweitplatzierten Cupsieger aus der Steiermark soll nun der Startschuss zu einer Aufholjagd erfolgen. „Wir sind nicht zufrieden mit der Ausbeute und wissen, dass wir viele Punkte verschenkt haben“, erklärte Trainer Zoran Barisic. Trotzdem regiert die Vorfreude auf die Partie, für die bisher 20.000 Tickets – 1.500 davon an Sturm-Fans – abgesetzt wurden. „Für mich sind solche Spiele gegen Sturm, Salzburg oder die Austria immer die leichtesten“, meinte Barisic.

Bundesliga, achte Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

Rapid – Sturm

Allianz Stadion, SR Ebner

Mögliche Aufstellungen:

Rapid: Hedl – Kasanwirjo, Querfeld, Moormann, Auer – Sattlberger, Grgic – Kühn, Seidl, Grüll – Mayulu

Sturm: Scherpen – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Schnegg – Gorenc-Stankovic – Böving, Kiteishvili, Prass – Sarkaria, Wlodarczyk

Der 53-Jährige sah den Grazern am Donnerstag bei der 1:2-Niederlage in der Europa League gegen Sporting auf die Beine. „Da haben sie nicht so gespielt wie in der Meisterschaft, mit einer anderen Grundordnung und einer anderen Spielanlage. Sie haben nicht so hoch attackiert wie sonst.“ In Wien-Hütteldorf dürfte Sturm jedoch wieder zur altbekannten Philosophie zurückkehren. „Ich rechne damit, dass sie so wie immer aus ihrer Grundordnung heraus hoch attackieren werden“, sagte Barisic.

„Monsterprogramm“ keine Ausrede

Dass den Grazern die aufreibende Partie gegen Sporting noch am Sonntag in den Knochen stecken könnte, glaubt der Rapid-Coach hingegen nicht. „Auch wir haben ein Monsterprogramm hinter uns, und ich habe das nie als Ausrede hergenommen“, betonte Barisic. „Wir haben auch nicht gejammert, daher lasse ich das auch für andere nicht gelten – das Donnerstag-Spiel hat überhaupt keine Auswirkungen. Gerade gegen Rapid ist bei jedem Gegner die Motivation am größten, vor allem bei Sturm.“

In puncto Personalauswahl hat sich bei Rapid im Vergleich zum Spiel gegen Wolfsberg wenig verändert. Aleksa Pejic und Thorsten Schick befinden sich wieder im Mannschaftstraining, sind für Sonntag aber kein Thema. Guido Burgstaller, der laut Barisic an Problemen am Muskelsehnenansatz bei den Adduktoren laboriert, absolvierte am Freitag erstmals eine leichte Laufeinheit auf dem Platz. Wann der Torschützenkönig wieder zur Verfügung steht, ist offen. Thierry Gale wird trotz eingetroffener Spielergenehmigung ebenso nicht spielen wie Terence Kongolo, der nach Rot gegen den WAC fehlt.

Sturm will „Ärger kanalisieren“

Für Sturm findet eine intensive Phase mit Spielen gegen Salzburg, Sporting und Rapid innerhalb von neun Tagen in Wien ihren Abschluss. „Eine Highlight-Woche, da geht nicht viel drüber“, sagte Ilzer. Der Steirer ist einmal mehr auf ein „sehr emotionales Spiel“ eingestellt. Auch diesmal warte „ein großes Spiel in der Saison, sowohl für uns als auch für die Fans“. Zwar habe das Duell mit Sporting Substanz gekostet, dennoch werden seine Spieler gegen Rapid wieder voll auf der Höhe sein, so Ilzer: „Wir werden unseren Ärger vom Donnerstag gut kanalisieren und am Sonntag alles unternehmen, um daraus etwas Positives zu kreieren.“

Das wird laut Ilzer gegen Rapid auch notwendig sein, um die Hauptstadt zumindest weiter ungeschlagen zu verlassen. Denn der Tabellenstand sage nichts über das Potenzial und noch weniger über die bisherigen Leistungen der Wiener aus. „Rapid spielt, was die Leistungen betrifft, eine sehr gute Saison. Sie haben dann immer wieder leichtfertig Punkte abgegeben, aber uns ist schon bewusst, zu welchen Leistungen sie imstande sind“, erklärte Ilzer.