Der österreichische Golfer Sepp Straka
Reuters/USA Today Sports/Kyle Terada
Ryder Cup

Europa legt mit Straka Traumstart hin

Das Team Europa hat am Freitag einen Traumstart in den Ryder Cup im Marco Simone Golf & Country Club nahe Rom hingelegt und alle vier Foursome-Duelle gewonnen. Mittendrin war Sepp Straka, der seinerseits ein Stück Geschichte schrieb. Der 30-jährige Wiener feierte bei seinem Ryder-Cup-Debüt gleich einen Erfolg. Mit dem Iren Shane Lowry bezwang Straka die US-amerikanische Paarung Rickie Fowler/Collin Morikawa mit 2 und 1. Straka sorgte damit für den ersten österreichischen Triumph beim Kontinentalvergleich der besten Golfer der Welt, nachdem Bernd Wiesberger 2021 zwei Niederlagen kassiert hatte. Europa führt nach dem ersten Tag deutlich mit 6,5:1,5.

„Es ist unglaublich, einfach unglaublich“, sagte Straka in einer ersten Reaktion auf dem Platz. Seine Gefühle könne er noch gar nicht beschreiben. „Unsere Erwartungen haben wir mehr als erfüllt“, resümierte der Weltranglisten-22. zufrieden. Ihm war es vorbehalten, die Partie vor Tausenden Zuschauern mit einem Putt auf der 17 vorzeitig zu beenden. Zuvor hatten es die beiden Europäer, die nie zurückgelegen waren, mit einigen vergebenen Chancen noch einmal ein bisschen spannend gemacht.

Strakas Abenteuer begann pünktlich um 8.05 Uhr mit dem ersten Abschlag vor vollen Tribünen am ersten Loch. „Das war sehr schwierig, das Härteste, ich habe da ordentlich gezittert, war wahnsinnig nervös“, gab der US-österreichische Doppelstaatsbürger Einblick in sein Seelenleben. Da auch Fowler/Morikawa Anlaufschwierigkeiten hatten, gab es auf den ersten beiden Löchern noch keinen Vorteil für ein bestimmtes Team. Danach durfte Straka zweimal einlochen und legte damit früh den Grundstein für den Erfolg.

Europa legt Traumstart hin

Das Team Europa hat am Freitag einen Traumstart in den Ryder Cup im Marco Simone Golf & Country Club nahe Rom hingelegt und alle vier Foursome-Duelle gewonnen. Mittendrin war Sepp Straka, der seinerseits ein Stück Geschichte schrieb. Der 30-jährige Wiener feierte bei seinem Ryder-Cup-Debüt gleich einen Erfolg.

Foursome „ist die Königsdisziplin“

„Der Klassische Vierer ist die Königsdisziplin, das schwierigste Format. Da ist es schwer, in Schwung zu kommen. Das haben wir gut gemacht, besonders auf den ersten neun Löchern, da haben wir sehr gutes Golf gespielt und die Putts gelocht, wenn wir sie lochen mussten“, sagte Straka. Auf der 15 und 16 verabsäumte er es bei Putt-Chancen, die Partie früher zu beenden. Gejubelt durfte am Ende trotzdem werden und das vor einer Riesenkulisse von rund 50.000 Fans.

Der österreichische Golfer Sepp Straka und sein irischer Ryder-Cup-Partner Shane Lowry
Reuters/USA Today Sports/Kyle Terada
Für Sepp Straka und Shane Lowry wurde der Auftakt beim Ryder Cup zum puren Vergnügen

Zu den ersten Gratulanten zählten auch Strakas schwangere Frau Paige, seine Eltern sowie sein Bruder, die auf der ganzen Runde dabei waren. Straka und Lowry waren als dritte Paarung im Foursome im Einsatz, zuvor hatten bereits Jon Rahm/Tyrrell Hatton und Viktor Hovland/Ludvig Aberg Siege vorgelegt. Danach machten Rory McIlroy und Tommy Fleetwood noch einen totalen europäischen Triumph in der Disziplin perfekt, in der die Spieler abwechselnd den gleichen Ball schlagen.

Pause für Straka am Nachmittag

Noch nie zuvor war Team Europa in der langen Geschichte des Ryder Cup mit 4:0 vorangelegen. Die Entscheidung von Europakapitän Luke Donald, diese Disziplin zuerst zu spielen, ist also voll aufgegangen. Straka konnte am Nachmittag durchschnaufen, für die Fourball-Duelle wurde er nicht nominiert. Rory McIlroy/Matt Fitzpatrick holten gegen Morikawa/Xander Schauffele in der Folge einen weiteren Punkt. Die restlichen drei Duelle endeten Unentschieden.

Die Europäer wollen den Titel nach der historisch klaren 9:19-Niederlage 2021 zurückerobern. „Dieses Turnier ist anders als alle anderen Turniere. Alles viel größer. Das Foursome ist das schwierigste Format, aber das haben wir gut gemacht, vor allem die ersten neun Löcher. Wir haben geputtet, wann wir mussten“, sagte Straka. „Es ist noch ein langer Weg zu gehen“, warnte Lowry.

Am Samstag folgen je vier weitere Duelle im Foursome und Fourball. Am Freitagabend wurde bekannt, dass Straka wieder mit Lowry um 08.05 Uhr an den Start gehen wird. Das Duo trifft auf Homa/Harman. Die Europäer wollen nach der historisch klaren 9:19-Niederlage 2021 den Titel zurückerobern.

Krankheit schwächt US-Team

Am späten Freitagabend wurde noch ein interessantes Detail bekannt: US-Kapitän Zach Johnson wollte zwar keine Ausreden geltend machen, verriet aber, dass sich eine Krankheit in seinem Team breitgemacht hat und dass man froh sei, einen Arzt zur Verfügung zu haben. Johnson wollte keine näheren Angaben machen, gab aber zu, dass die Situation einen Einfluss auf den schwachen Start und auch seine Entscheidungsfindung hatte. Jedes seiner Teams wolle aber spielen, das sei ermutigend.

44. Ryder Cup

Europa USA 16,5:11,5
Einzel am Sonntag:
Robert MacIntyre Wyndham Clark 16,5:11,5 (2 und1)
Tommy Fleetwood Rickie Fowler 15,5:11,5 (3 und 1)
Shane Lowry Jordan Spieth 14,5:11,5 (remis)
Nicolai Höjgaard Xander Schauffele 14:11 (3 und 2)
Sepp Straka Justin Thomas 14:10 (2 up)
Ludvig Aberg Brooks Koepka 14:9 (3 und 2)
Tyrrell Hatton Brian Harman 14:8 (3 und 2)
Matthew Fitzpatrick Max Homa 13:8 (1 up)
Roy McIlroy Sam Burns 13:7 (3 und 1)
Justin Rose Patrick Cantlay 12:7 (2 und 1)
Jon Rahm Scottie Scheffler 12:6 (remis)
Viktor Hovland Collin Morikawa 11,5:5,5 (4 und 3)
Fourballs am Samstag:
Fitzpatrick/McIlroy Cantlay/Clark 10,5:5,5 (1 up)
Rose/MacIntyre Thomas/Spieth 10,5:4,5 (3 und 2)
Fleetwood/Höjgaard Homa/Harman 9,5:4,5 (2 und 1)
Hovland/Aberg Burns/Morikawa 9,5:3,5 (4 und 3)
Foursomes am Samstag:
Rahm/Hatton Schauffele/Cantlay 9,5:2,5 (2 und 1)
McIlroy/Fleetwood Thomas/Spieth 8,5:2,5 (2 und 1)
Lowry/Straka Homa/Harman 7,5:2,5 (4 und 2)
Hovland/Aberg Scheffler/Koepka 7,5:1,5 (9 und 7)
Fourballs am Freitag:
McIlroy/Fitzpatrick Morikawa/Schauffele 6,5:1,5 (5 und 3)
MacIntyre/Rose Homa/Clark 5,5:1,5 (remis)
Rahm/Höjgaard Scheffler/Koepka 5:1 (remis)
Hovland/Hatton Thomas/Spieth 4,5:0,5 (remis)
Foursomes am Freitag:
McIlroy/Fleetwood Schauffele/Cantlay 4:0 (2 und 1)
Lowry/Straka Fowler/Morikawa 3:0 (2 und 1)
Hovland/Aberg Homa/Harman 2:0 (4 und 3)
Rahm/Hatton Scheffler/Burns 1:0 (4 und 3)