Erik ten Hag
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Champions League

ManUnited taumelt weiter durch die Saison

Die miserable Saison von Manchester United hat sich auch in der Champions League fortgesetzt. Statt die bereits vierte Niederlage in der Premier League vergessen zu machen, rutschten die „Red Devils“ im Regen von Manchester gegen den türkischen Meister Galatasaray Istanbul mit 2:3 aus. Der erste Königsklassendoppelpack von Rasmus Höjlund war für das nach zwei Runden noch leere Punktekonto bedeutungslos.

„Alles ist noch offen“, beteuerte Trainer Erik ten Hag nach der bereits sechsten Saisonniederlage im zehnten Pflichtspiel. 18 Gegentore bedeuten den schlechtesten Wert in dieser Phase seit 1966/67 für den englischen Rekordmeister, der nach der Auftaktniederlage bei Bayern München auch in der Champions League früh unter Zugzwang steht.

„Es sind noch vier Spiele zu absolvieren, und wir haben ein Doppelspiel mit Kopenhagen“, sagte ten Hag. Christian Eriksen fungierte vor der anstehenden Rückkehr in seine Heimat gewissermaßen als Echo seines Trainers. „Zum Glück ist es erst der Beginn des Wettbewerbs, und wir haben erst zwei Spiele absolviert.“

„Endloses Theater des Schmerzes“

Die mediale Schelte kam dennoch prompt – und hart. „In welchem Stadium befinden wir uns in Manchester Uniteds endlosem Theater des Schmerzes?“, fragte etwa der „Guardian“. United sei wohl „too big to fail“, zu groß, um wirklich zu scheitern, schaffe es aber dennoch regelmäßig, sich zu blamieren. Lob gab es indes nur für den früheren Sturm-Graz-Angreifer Höjlund. „Das Beste, vielleicht das einzig wirklich Gute für United, war Rasmus Höjlund.“

Der Däne hat sich auf Anhieb in Manchester etabliert und musste das Team nach seinem CL-Doppelpack tadeln. „Wir müssen uns daran erinnern, keine Tore zu kassieren, nachdem wir ein Tor geschossen haben. Wir hatten jetzt einige Spiele, wo uns das passiert ist.“

Galatasaray beendet Durststrecke

Die Türken schafften es auf dem Weg zu ihrem ersten CL-Auswärtssieg seit einem Jahrzehnt zweimal, eine Führung auszugleichen. In der 81. Minute gelang Mauro Icardi, der davor einen Elfmeter verschossen hatte, der umjubelte Siegestreffer für Galatasaray.

Ten Hag bemängelte erneut leichte Fehler. „Die mentalen Fehler, die wir machen, kann man sich auf diesem Niveau nicht erlauben. Man wird bestraft. Das ist schwer zu kontrollieren“, haderte der Trainer. „Wir sitzen alle im selben Boot. Wir waren zweimal in Führung und hatten das Spiel unter Kontrolle. Wir erwarten gemeinsam mehr.“

Ulreichs Fingernägel retten Bayern den Sieg

Angeführt wird die Gruppe von Bayern München, das beim FC Kopenhagen nach Rückstand mit 2:1 gewann. Goalie Sven Ulreich hielt den Zittersieg der Bayern mit einer Glanzparade in der Nachspielzeit fest – und wurde im Anschluss mit Gratulationen überhäuft. „In der letzten Sekunde, wie er den rausholt – gigantisch“, lobte etwa Joshua Kimmich, während Ulreich scherzen konnte: „Ich habe die Fingernägel heute nicht geschnitten.“

Sven Ulreich
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Dank einer Glanzparade von Sven Ulreich in Kopenhagen ist Bayerns CL-Bilanz weiter makellos

„Extraordinärer Abend“ für Lens gegen Arsenal

Mit Arsenal erwischte es am Dienstag ein weiteres englisches Schwergewicht. Die „Gunners“ unterlagen überraschend dem RC Lens um Kevin Danso nach Führung mit 1:2. Als Elye Wahi in der 69. Minute mit einem sehenswerten Schuss von der Strafraumgrenze die Führung für Lens gelang, hielt die Fans nichts mehr auf den Sitzen.

Englands Vizemeister konnte trotz Feldüberlegenheit nicht mehr reagieren, und Danso durfte einen „extraordinären Abend“ seiner Rot-Gelben bejubeln. „You shall not pass!“ – „Du kannst nicht vorbei!“, schrieb der ÖFB-Teamverteidiger danach auf Instagram. Mit vier Punkten führt Lens nun in der Gruppe B einen Zähler vor Arsenal.