WM-Pokal
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Fußball

WM 2030 erstmals auf drei Kontinenten

Nach der Aufstockung des Teilnehmerfeldes bei der WM-Endrunde 2026 in den USA, Kanada und Mexiko auf 48 Nationen setzt der Internationale Fußballverband (FIFA) der Gigantomanie vier Jahre später noch eines drauf. Die Endrunde 2030 soll erstmals auf drei Kontinenten veranstaltet werden. Nach dem Startschuss in Südamerika geht es in Nordafrika und Südeuropa weiter.

Am Dienstag ließ die FIFA die sprichwörtliche Katze aus dem Sack. Die WM 2030 wird in Südamerika mit drei Spielen in Uruguay, Paraguay und Argentinien eröffnet und anschließend in Marokko sowie Spanien und Portugal ausgetragen. Grund für die Aufstockung der Veranstalter ist das 100-Jahr-Jubiläum der ersten Weltmeisterschaft, die 1930 in Uruguay über die Bühne ging. Das damals erbaute Estadio Centenario in Montevideo soll 2030 auch Schauplatz des Eröffnungsspiels und einer Jubiläumsfeier sein.

Ursprünglich wollten die drei südamerikanischen Länder das Turnier komplett austragen, was die FIFA aber ablehnte. Alle sechs Teams – Uruguay, Paraguay sowie der Weltmeister von 2022 Argentinien, sowie Spanien, Portugal und Marokko – sind damit auch automatisch für die Endrunde qualifiziert. Die Endrunde 2030 wird ebenso wie jene 2026 in den USA, Kanada und Mexiko mit 48 Mannschaften und 101 Spielen stattfinden. Als potenzielles Finalstadion gilt laut Medien Madrids Estadio Bernabeu.

Fußball-WM 2030 auf drei Kontinenten

Das 100-jährige Jubiläum der Fußball-Weltmeisterschaft wird 2030 in sechs verschiedenen Ländern auf drei Kontinenten stattfinden. In Anlehnung an die erste WM im Jahr 1930 sollen drei Partien in Südamerika beginnen, und zwar in Uruguay, Argentinien und Paraguay. Danach sollen Marokko, Spanien und Portugal das Turnier ausrichten.

„In einer geteilten Welt vereinen sich FIFA und Fußball“, zeigte sich FIFA-Präsident Gianni Infantino von der getroffenen Entscheidung wenig überraschend begeistert. Das 100-jährige Jubiläum der WM solle auf die angemessenste Weise gefeiert werden. „Das erste dieser drei Spiele wird natürlich im Stadion ausgetragen, wo alles begann, im mythischen Estadio Centenario von Montevideo“, sagte Infantino.

Ansicht des Stadions in Montevideo (Uruguay)
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Im für die WM 1930 erbauten Nationalstadion von Uruguay soll 2030 das Eröffnungsspiel über die Bühne gehen

Trio will „Geschichte schreiben“

Die Ausrichter des größten Teils, Spanien, Portugal und Marokko, versprachen nach der Bekanntgabe „die beste WM der Geschichte“. „Wir sind bereit, die beste WM der Geschichte zu organisieren“, lautet die Überschrift einer Mitteilung, die am Mittwoch unter anderem auf dem Portal des spanischen Verbandes RFEF veröffentlicht wurde. Die Entscheidung der FIFA zeige das Vertrauen „in die geleistete Arbeit sowie in die Kapazität und Professionalität“, die die drei Länder „bei der Planung von Veranstaltungen dieser Größenordnung unter Beweis gestellt“ hätten.

Grafik zeigt eine Karte mit allen Austragungsländern der Fußball-WM 2030
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

RFEF-Interimspräsident Pedro Rocha, der jüngst den im Zuge des Kussskandals bei der Frauen-WM zurückgetretenen Luis Rubiales abgelöst hat, erklärte, man sei „begeistert“, dass man nach fast 50 Jahren wieder eine WM nach Spanien holen werde: „Ich bin sicher, dass wir zusammen mit Marokko und Portugal die beste Weltmeisterschaft der Geschichte organisieren werden.“ Fernando Gomes, Präsident des portugiesischen Verbandes FPF zeigte sich ebenfalls optimistisch: „Jedes unserer Länder bringt eine lebendige Fußballtradition, eine unvergleichliche organisatorische Erfahrung und eine Innovationsfähigkeit mit, die zweifellos die Zukunft des Wettbewerbs prägen wird.“

V.l.: Robert Harrison (Fußball-Präsident von Paraguay), der FIFA-Delegierte Ignacio Alonso, Conmebol-Präsident Alejandro Dominguez und Conmebol-Vizepräsident Claudio Tapia
AP/Jorge Saenz
Vertreter des südamerikanischen Verbandes und der FIFA nach der historischen Entscheidung

Der marokkanische Verbandschef Fouzi Lekjaa sprach in der Mitteilung des RFEF von einem „wichtigen Moment in der Geschichte Marokkos“ und einer „großen Leistung unter der Führung Seiner Majestät König Mohammed VI.“. Man wolle gemeinsam mit Spanien und Portugal „Geschichte schreiben“ und das Organisationsniveau der Fußball-Weltmeisterschaften „auf eine neue Stufe heben“.

Saudi-Arabien spitzt auf 2034

Die Ankündigung der FIFA kam überraschend. Eigentlich sollte das Turnier erst 2024 auf dem 74. FIFA-Kongress vergeben werden, nun wurden die Weichen bereits ein Jahr davor gestellt. Damit werden erstmals WM-Spiele in Nordafrika, Portugal und Paraguay stattfinden. Uruguay hatte die erste Auflage 1930 veranstaltet, in Argentinien war die WM 1978 zu Gast, und Spanien war 1982 Gastgeber.

Der Blick der FIFA ist aber auch schon weiter in die Zukunft gerichtet. Denn für die WM 2034 kommen laut Weltverband Länder aus dem asiatischen und ozeanischen Kontinentalverband infrage. Diversen Medienberichten zufolge soll Saudi-Arabien die besten Chancen haben. Das vehement auf die internationale Sportbühne drängende Königreich gab am Mittwoch auch seine offizielle Kandidatur für die Endrunde in elf Jahren ab. In diesem Fall würde es wie 2022 in Katar eine Winter-WM geben –, auch Australien darf sich Hoffnungen machen.