Marin Ljubicic (LASK) und Moussa Diarra (Toulouse)
GEPA/Manuel Binder
Europa League

LASK muss sich Toulouse beugen

Der LASK steht in Gruppe E der Europa League auch nach zwei Spielen noch ohne Punkt da. Nach der 1:3-Heimniederlage gegen den FC Liverpool mussten sich die Linzer am Donnerstag auch dem französischen Traditionsclub Toulouse mit 0:1 (0:1) beugen. Eine Unachtsamkeit in der Abwehr ermöglichte Gabriel Suazo den entscheidenden Treffer.

Suazo war im Stade Municipal von Toulouse in der 31. Minute zur Stelle, als die LASK-Abwehr den Ball nicht aus dem Gefahrenbereich brachte und bescherte den Franzosen im zweiten Spiel den ersten Sieg. Zum Auftakt hatte sich Toulouse bei Union Saint-Gilloise mit einem 1:1 begnügen müssen. Die Belgier sind am 26. Oktober (21.00 Uhr live in ORF1) auch auswärts der nächste Gegner des LASK, zwei Wochen später gastiert Saint-Gilloise in Oberösterreich.

Für den LASK werden die Spiele gegen Saint-Gilloise bereits zu Schlüsselpartien. Denn in der Tabelle der Gruppe E liegen die Linzer nach zwei Spielen einen Zähler hinter den Belgiern punktelos am Tabellenende. An der Spitze rangiert wie erwartet mit dem Punktemaximum von sechs der FC Liverpool. Die „Reds“ feierten am Donnerstag daheim gegen Saint-Gilloise mit einem 2:0 den zweiten Sieg im zweiten Spiel.

LASK verliert in Toulouse knapp

Die Linzer mussten sich beim französischen Traditionsclub nach einem Gegentreffer in der ersten Hälfte mit 0:1 geschlagen geben.

Toulouse schlägt eiskalt zu

Der LASK kam beim Gastspiel in Toulouse nach einer offensiv harmlosen ersten Hälfte, erst nach der Pause etwas auf Touren. Die Südfranzosen begannen ihr erstes Europacup-Heimspiel seit 14 Jahren zwar mit druckvollem Kombinationsspiel, das aber nicht lange anhielt. Die Linzer, ohne den angeschlagenen Mittelfeldmotor Sascha Horvath, nahmen aber in der Folge das Tempo aus dem Spiel.

Mit viel Ballbesitz bekamen die Gäste die Partie in den Griff, blieben in der ersten Hälfte aber ohne Torchance. Am gefährlichsten wurde es im französischen Strafraum nach einem zu kurz geratenen Rückpass von Mikkel Desler, den der 18-jährige Torhüter Guillaume Restes gerade noch vor George Bello erreichte (22.).

Toulouse war eine halbe Stunde ebenfalls ungefährlich, ging aber nach einer zu passiven Linzer Defensivarbeit in Führung. Thijs Dallinga setzte sich gegen Andres Andrade durch, der heranstürmende Außenverteidiger Suazo konnte fast ungehindert aus fünf Metern einschießen. Kurz vor der Pause fehlte nicht viel auf den zweiten Treffer. Dallinga kam vor Andrade an den Ball, schoss aus kurzer Distanz aber über das Tor (44.).

Torjubel von Joie Suazo
IMAGO/PanoramiC/Thierry Breton
Suazo schaltete nach etwas mehr als einer halben Stunde am schnellsten und verwandelte das Stadion in ein Tollhaus

LASK lässt Großchancen aus

Der LASK kam personell unverändert, aber mutiger und mit mehr Offensivpower aus der Kabine. Zweimal standen Schwarz-Weiße alleine am Fünfer vor dem Tor, schafften aber keinen kontrollierten Abschluss. Usor wurde von einem Abpraller überrascht (55.), Ljubicic jagte eine ideale Flanke über das Tor (58.). Auf der Gegenseite zeichnete sich Torhüter Tobias Lawal bei einem gut platzierten Kopfball von Dallinga aus (69.).

Stimmen zum Spiel:

Thomas Sageder (LASK-Trainer): "Die Tabelle schaut nicht gut aus. Das Spiel war wie erwartet – auf Augenhöhe. Der Gegner hat die Chancen im Gegensatz zu uns genutzt. Wir waren in der ersten Halbzeit mit Ball nicht mutig genug, man hat gesehen, dass wir nicht gegen eine Über-Pressingmannschaft spielen und Räume bekommen. Zweite Halbzeit haben wir es viel besser gemacht, den Gegner auch laufen lassen. Am Ende des Tages machen aber die Tore den Unterschied.

Robert Zulj (LASK-Kapitän): „Es hätte ein Punkt sein müssen. Wir haben eigentlich alles unter Kontrolle, kriegen aber ein Tor, das du so nie kriegen darfst. Wir haben selber zwei, drei tausendprozentige Chancen, die machen wir natürlich nicht. Wenn du zweimal das leere Tor nicht triffst, dann wird es schwer. Toulouse war nicht ansatzweise besser als wir, aber die machen halt das Tor und wir nicht.“

Philipp Ziereis (LASK-Verteidiger): „Wir haben gerade zweite Halbzeit ein gutes Auswärtsspiel abgeliefert mit guten Chancen, die wir einfach in Tore ummünzen müssen. Deswegen ist es umso bitterer, dass wir überhaupt nichts mitnehmen. Wenn man die Tore nicht macht, kann man nicht gewinnen. Es zieht sich schon durch die ganze Saison, dass wir vorne nicht die übertriebene Durchschlagskraft haben, aber daran werden wir arbeiten und stärker zurückkommen. Wir haben noch zwei Heimspiele, es ist noch nichts entschieden.“

UEFA Europa League, Gruppe E, zweiter Spieltag

Donnerstag:

Toulouse – LASK 1:0 (1:0)

Toulouse, Stadium de Toulouse, SR Walsh (SCO)

Tor: Suazo (31.)

Toulouse: Restes – Desler, Diarra, Nicolaisen, Suazo – Sierro, Casseres – Dönnum (77./Begraoui), Schmidt (91./Kamanzi), Cesar (61./Magri) – Dallinga (77./Genreau)

LASK: Lawal – Ziereis, Andrade, Talowjerow (88./Mustapha)-Flecker, Jovicic (69./Darboe), Ljubic, Bello (88./Ba) – Usor (59./Havel), Zulj, Ljubicic (69./Kone)

Gelbe Karten: Suazo, Diarra, Schmidt, Desler, Casseres bzw. Jovicic, Darboe, Ljubic, Trainer Sageder