Marco Grüll (Rapid)
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Wiener Clubs drängen auf Ende der Unserien

Rapid und Austria schicken sich am Samstag (17.00 Uhr) an, ihre sieglose Zeit in der Admiral-Bundesliga zu beenden. Die Grün-Weißen aus Hütteldorf warten seit fünf Ligaspielen auf einen vollen Erfolg, die Violetten aus Favoriten gar seit sieben Partien. Rapid will bei Schlusslicht Austria Lustenau, die Austria gegen BW Linz endlich jubeln.

„Wir fahren hin mit der Einstellung, unbedingt gewinnen zu wollen“, verlautete Rapid-Trainer Zoran Barisic vor dem Gastspiel im Westen. „Das ist ein sehr wichtiges Spiel für uns. Wir wissen, in welcher Situation wir sind“, betonte der Coach des Tabellenachten. Die Derby-Enttäuschung müsse man abhaken. „Es ist wichtig, nicht den Glauben an sich zu verlieren und selbstbewusst zu bleiben“, erklärte Barisic.

Am Willen werde es nicht scheitern, versprach der Wiener. „Ich erwarte uns mit Vollpower, mit einer super Energie. Wir wollen den Gegner zu Fehlern zwingen und uns sukzessive reintigern, was das Spielerische betrifft. Aber das müssen wir uns erst erarbeiten – ich gehe nicht davon aus, dass wir sofort spielerisch dominieren werden.“

Rapid und Austria unter Zugzwang

Rapid und Austria stehen nach der Nullnummer im Derby unter Zugzwang. Während Rapid in Lustenau gefordert ist, will sich die Austria gegen Blau-Weiß Linz aus der Krise schießen.

„Wussten, dass es ein hartes Jahr wird“

Rapids bisherige Saisonausbeute von elf Punkten ist für Barisic nicht zufriedenstellend. „Aber grundsätzlich haben wir gewusst, dass es ein hartes Jahr ist, dass wir einen Umbruch haben und dass wir viele neue Spieler haben“, betonte der Coach. Einige seiner Spieler waren schon besser in Form, so etwa Leopold Querfeld. „Doch man kann einem 19-Jährigen zugestehen, dass er einmal ein kleines Tief hat“, so Barisic.

Zoran Barisic (Rapid)
GEPA/Armin Rauthner
Barisic hofft auf einen Befreiungsschlag in der Bundesliga

Auch bei Marco Grüll lief es zuletzt nicht wirklich nach Wunsch. „Er muss darauf achtgeben, dass er die Basics auf den Platz bringt, das bedeutet bei ihm vor allem die Körperlichkeit, gegen den Ball fleißig zu sein und in Zonen zu kommen, wo es dem Gegner wehtut“, sagte der Rapid-Coach über den aktuellen ÖFB-Internationalen.

Admiral Bundesliga, zehnte Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Lustenau – Rapid

Reichshofstadion, SR Pfister

Mögliche Aufstellungen:

Lustenau: Schierl – Gmeiner, Mätzler, Grujcic, Berger – Tiefenbach, Grabher – Anderson, Rhein, Diaby – Baden Frederiksen

Rapid: Hedl – Schick, Hofmann, Querfeld, Auer – Sattlberger, Grgic – Kühn, Seidl, Grüll – Mayulu

Vor den Lustenauern zeigte Barisic trotz deren Platzierung Respekt. „Sie hatten ihren Kader erst im Laufe der Saison beisammen, da ist es für einen Trainer nicht einfach, einen gewissen Flow reinzubringen. Sie haben sehr gute Einzelspieler, die sich weiterentwickeln.“

Lustenau sieht Chance gegen Rapid

Das 0:4 gegen Salzburg zuletzt war die sechste Liganiederlage der Lustenauer in Folge. „Wir merken, dass wir im Training in den letzten Wochen deutliche Schritte nach vorne gemacht haben. Jetzt müssen wir diese Energie aus dem Training auf das Spielfeld bringen, und das in zwei Halbzeiten“, forderte Lustenau-Trainer Markus Mader. Nachdem man zuletzt gegen Salzburg chancenlos gewesen sei, habe man gegen Rapid „eine Chance, denn auch bei ihnen läuft es nicht rund“.

Die Schwächephase der Wiener mache die Sache für seine ebenfalls stark unter Druck stehende Truppe aber nicht leichter. „Rapid kommt nach Lustenau mit der Einstellung: ‚Wenn wir nicht hier gewinnen, wo dann?‘ Sie werden alles in die Waagschale werfen und uns versuchen unter Druck zu setzen“, so Mader. Verzichten muss er auf Matthias Maak, Lukas Fridrikas und Baila Diallo. Ob Anthony Schmid trotz Handbruchs mit Sportgips spielen kann, wird kurz davor entschieden.

Heimspiel gegen Linz für Austria „Pflichtsieg“

Die Wiener Austria nimmt gegen Aufsteiger Blau-Weiß Linz den ersten Heimsieg in dieser Saison der Admiral Bundesliga ins Visier. „Wir sprechen von einem Pflichtsieg und brauchen weitere Siege, um das Unmögliche noch zu schaffen“, sagte Austria-Trainer Michael Wimmer im Hinblick auf den Einzug in die Meistergruppe. Den Begriff unmöglich relativierte er später, Druck hat sein zehntplatziertes Team allemal.

Michael Wimmer (A.Wien)
GEPA/Philipp Brem
Gegen Aufsteiger Blau-Weiß muss für Austria-Trainer Wimmer der erste Heimsieg her

Wimmer sah dabei keine Veränderung zur Vorwoche, als neun Austrianer ein 0:0 im Derby gegen Rapid ermauerten. Das Remis wurde wie ein Sieg gefeiert, auch wenn der schlechteste Start in der Ligahistorie amtlich war. James Holland und Matthias Braunöder sind gesperrt, Manfred Fischer fällt aufgrund einer Knöchelverletzung weiter aus. Neben Aleksandar Jukic wird ein zweiter Mann für das Zentrum gesucht. Linksaußen Hakim Guenouche (Fuß) war fraglich.

Admiral Bundesliga, zehnte Runde

Beginn 17.00 Uhr

Austria – BW Linz

Generali Arena, SR Semler

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Früchtl – Handl, Martins, Galvao – Ranftl, Potzmann, Jukic, Polster – Fitz – Gruber, Huskovic

Blau-Weiß: Schmid – Mitrovic, Maranda, Koch – Gölles, Krainz, Brandner, Pirkl – Mensah, Ronivaldo, Noß

Rückendeckung für Wimmer

Inwiefern er selbst unter Erfolgsdruck steht, wollte Wimmer nicht beurteilen. Einig sei man, dass die Ergebnisse trotz ordentlicher Leistungen nicht stimmen würden. „Am Ende ist es ein Ergebnissport. Wir alle brauchen Punkte, die Mannschaft, der Verein, die Fans, der Trainer.“ Von der sportlichen Führung um Jürgen Werner her soll an Wimmer nicht gerüttelt werden. Präsident Kurt Gollowitzer sagte: „Aus Krisen kommt man nur raus, wenn man Ruhe bewahrt. Ich habe vollstes Vertrauen in den Sportvorstand und mische mich nicht ein, weil es nicht zu meinem Verantwortungsbereich gehört.“

Bei Blau-Weiß ist nach einem durchwachsenen Saisonbeginn mittlerweile alles eitel Wonne. Mit neun Punkten liegen die Linzer, die vier Partien ungeschlagen sind, drei Zähler vor der Austria auf Rang neun. Zuletzt gelangen auswärts zwei Siege in Folge, darunter ein 1:0 in Salzburg. Trainer Gerald Scheiblehner erwartete am Samstag „ein schwieriges Spiel. Ein Gegner, der unbedingt gewinnen muss. Es ist auch eine Art Finale für Austria Wien, weil sie einfach einen sehr enttäuschenden Saisonverlauf bisher haben.“