Der slowenische Radprofi Tadej Pogacar
APA/AFP/Marco Bertorello
Radsport

Pogacar beeindruckt in der Lombardei

Tadej Pogacar (UAE-Team) hat den Hattrick bei der Lombardei-Rundfahrt geschafft und sich damit nach zweieinhalb Monaten ohne Sieg eindrucksvoll zurückgemeldet. Der zweifache Tour-de-France-Champion holte sich nach 238 Kilometern von Como nach Bergamo am Samstag beim großen Kräftemessen der Stars zum dritten Mal in Serie den Sieg im letzten großen Klassiker des Jahres.

Er siegte mit einem Vorsprung von 51 Sekunden vor dem Italiener Andrea Bagioli und seinem slowenischen Landsmann Primoz Roglic. „Zum dritten Mal bei der dritten Teilnahme zu gewinnen, ist fantastisch und unglaublich. Es ist ein Traum, hier solo zu gewinnen“, sagte der 25-Jährige nach seinem Coup.

Der Österreicher Felix Gall (AG2R) zollte den Anstrengungen der langen Saison Tribut und beendete sein letztes Saisonrennen auf Platz 80 (+14:41). Bester rot-weiß-roter Fahrer wurde Gregor Mühlberger (+8:52) auf Rang 48. Tobias Bayer belegte den 119. Rang. (23:22), Michael Gogl (Alpecin) gab auf.

Verfolger bleiben auf Distanz

Pogacar setzte sich nach dem letzten Anstieg bei Madonna del Ghisallo rund 30 Kilometer vor dem Ziel aus einer kleinen Spitzengruppe ab und vergrößerte auf der rasenden Abfahrt seinen Vorsprung. Zehn Kilometer vor dem Ziel hatte der Slowenen Probleme am Oberschenkel, womöglich waren es Krämpfe.

Trotzdem kamen die Verfolger nicht mehr heran. Sein großer Widersacher Remco Evenepoel aus Belgien musste dagegen beim letzten Anstieg abreißen lassen und spielte keine Rolle mehr – Evenepoel beendete das Rennen mit 1:25 Minuten Rückstand auf dem neunten Platz. „Ich kenne den Anstieg sehr gut und habe bis zur Spitze nicht aufgegeben, um aus der Gruppe wegzukommen. Auf der Abfahrt habe ich dann alles gegeben“, ergänzte Pogacar.

Giro-Sieger Roglic, der im nächsten Jahr für das deutsche Bora-Team fahren wird, hatte es mit letzter Kraft in die Spitzengruppe geschafft. Seinem Landsmann Pogacar hatte er dann aber nichts mehr entgegenzusetzen. Im Schlussspurt der Verfolgergruppe blieb er knapp vor dem viertplatzierten Russen Alexander Wlassow, mit dem er im nächsten Jahr bei Bora fahren wird.

Pogacar ist der erste Fahrer seit der Legende Fausto Coppi, der die Lombardei-Rundfahrt dreimal in Serie gewinnen konnte. Der Italiener hat das letzte der fünf Radsport-Monumente von 1946 bis 1949 sogar viermal hintereinander gewonnen. Für Pogacar war es in dieser Saison der erste Erfolg seit dem 22. Juli, als er die vorletzte Tour-Etappe gewann.