Spieler von Schottland jubeln
IMAGO/Jamie Johnston
EM-Qualifikation

Schottland steht vor Meisterstück

Schottland will als erstes Team nach Gastgeber Deutschland den Schritt zur EM 2024 tun. Fünf Siege aus fünf Partien stehen für die Elf von Trainer Steve Clarke in der Qualifikation zu Buche, darunter auch ein 2:0-Heimsieg gegen die schier unbezwingbaren Spanier. Nach dem Rückspiel in Sevilla am Donnerstag (20.45 Uhr) könnte erneut Jubel aufbranden. Ein Remis reicht den Schotten im Estadio La Cartuja. Selbst eine Niederlage könnten sie sich erlauben, sollte Norwegen im Parallelspiel in Zypern nicht gewinnen.

Kapitän Andy Robertson und Co. sind gewarnt. Spanien hat in den vergangenen beiden Qualispielen nicht weniger als 13 Tore erzielt. Die Gegner waren zwar mit Georgien und Zypern nicht die prominentesten, der Respekt vor den Iberern ist dennoch gewachsen. Mit Verteidiger Kieran Tierney, der bei Real Sociedad unter Vertrag steht, fehlt noch dazu ein wichtiger Mann in der Defensive verletzt.

Man werde im Vergleich zum Sieg in Glasgow „von allem ein wenig mehr brauchen“, sagte Assistenztrainer John Carver am Montag. „Ihre Mannschaft ist definitiv besser geworden, und damit müssen wir klarkommen.“ Für Zusatzmotivation sorgen immer noch die Worte von Spaniens Rodri, der am schottischen Spielstil keinen Gefallen fand. Von „Müll“ sprach der Manchester-City-Spieler, „das ist kein Fußball“.

Teamchef unter Beobachtung

Bei Spanien steht Teamchef Luis de la Fuente unter Beobachtung. Der 62-Jährige machte in der Kusscausa um den ehemaligen Verbandschef Luis Rubiales nicht die beste Figur. So spendete de la Fuente bei der Brandrede von Rubiales wenige Tage vor dessen Rücktritt noch heftig Applaus – und ruderte nach einer Medienschelte kurz darauf zurück.

Luis de la Fuente
IMAGO/Jose Breton
Teamchef de la Fuentes spielt auch im spanischen Kussskandal eine Rolle

Er habe wie viele andere gedacht, er sei bei einer Abschiedszeremonie des Verbandschefs und sei auf die Worte von Rubiales „nicht vorbereitet“ gewesen. „Ich habe mich auf den Bildern nicht wiedererkannt“, hieß es in einem Statement des Teamchefs. Er sei von der Situation völlig überfordert gewesen.

Die spanische Justiz hat im Zuge der Aufarbeitung des Skandals jedenfalls auch de la Fuente vorgeladen, am 20. Oktober wird er als Zeuge befragt. Bis dahin soll zumindest sportlich alles im Lot sein. Gewinnt Spanien am Donnerstag gegen Schottland, könnte in den ausstehenden drei Spielen gegen Norwegen, Zypern und Georgien der erste Platz noch standesgemäß zurückerobert werden.

Direkte Duelle um Platz eins

Kroatien verteidigt im Heimspiel gegen den ersten Verfolger Türkei den ersten Platz in Gruppe D, für die EM kann sich der WM-Dritte aber am Donnerstag noch nicht fix qualifizieren. Albanien führt seine Gruppe E aktuell ebenfalls an und empfängt in Tirana mit Tschechien den Zweiten zum Spitzenspiel.

Eng wird es bereits für Polen. Auch ohne den verletzten Robert Lewandowski sind Siege auf den Färöern und in Moldawien Pflicht, um die Chance auf die EM noch zu wahren. Abgesagt wurde der Auftritt der in ihrer Gruppe noch ungeschlagenen Schweizer in Israel nach den Angriffen aus dem palästinensischen Gazastreifen am Wochenende.