Fans des SK Rapid zünden Pyrotechnik
GEPA/David Bitzan
Bundesliga

Liga greift nach Pyrovorfällen durch

Der SK Rapid und der SK Puntigamer Sturm Graz haben nach dem ausschweifenden Einsatz von Pyrotechnik ihrer Fans hohe Geldstrafen ausgefasst. Wie die Admiral Bundesliga nach der Sitzung des Strafsenats am Dienstag mitteilte, müssen die Grazer 100.000 Euro bezahlen, die Wiener 50.000 Euro.

Bei Sturm wurde der „erste schwerwiegende Vorfall“ notiert, bei Rapid der zweite nach dem Derby bei der Wiener Austria im März. Die Grün-Weißen erhielten deshalb einen bedingten Abzug von drei Zählern für die kommende Saison. Schlagend würde der Punkteabzug beim dritten schwerwiegenden Vorfall innerhalb der nächsten 24 Monate werden. Die Geldstrafe für Sturm fiel laut Bundesliga deshalb doppelt so hoch aus wie für Rapid, weil mehr illegale pyrotechnische Gegenstände verwendet wurden. Zudem habe die Spielunterbrechung etwas länger gedauert.

Sturm und Rapid kündigten umgehend Einspruch gegen das Strafausmaß an. „Aus unserer Sicht ein sehr hartes Urteil, bei dem die von uns selbst auferlegten Sofortmaßnahmen, Sanktionen und proaktiven Schritte der zukünftigen Verbesserung nicht berücksichtigt wurden“, sagte Sturm-Geschäftsführer Wirtschaft, Thomas Tebbich. Der Club wolle seine Position noch einmal verdeutlichen und arbeite weiter daran, das Stadion als sicheren Platz des Sports zu wahren.

Bei der Partie zwischen Sturm und Salzburg am 16. September sorgte ein Feuerwerk aus dem Sektor der Heimfans für eine minutenlange Unterbrechung. Bei Rapid gegen Sturm am 24. September zelebrierten die „Ultras“ ihr Bestehen dermaßen ausufernd, dass eine rund zehnminütige Unterbrechung notwendig wurde. Sektorsperren sind in Bezug auf missbräuchliche Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen seit einiger Zeit abgeschafft, aufgrund „schwerwiegender Verstöße“ sind laut dem aktuellen Strafenkatalog Punkteabzüge möglich.

Fans des SK Sturm zünden Pyrotechnik
GEPA/Hans Oberlaender
Kurz hintereinander mussten zwei Bundesliga-Spiele wegen des Einsatzes von Pyromaterial unterbrochen werden

Rapid hat „zweite Eskalationsstufe erreicht“

„Da beim SK Rapid bereits die zweite Eskalationsstufe erreicht ist, war nach dem von den Bundesliga-Clubs selbst auferlegten Sanktionskonzept die unbedingte Geldstrafe mit einem bedingten Punkteabzug für die kommende Saison zu kombinieren“, hielt die Liga in ihrer Mitteilung fest.

In einer Rapid-Aussendung teilte Geschäftsführer Steffen Hofmann mit: „Nach juristischer Rücksprache werden wir gegen die Entscheidung des Senats 1 Einspruch erheben, da das Strafausmaß mit einer empfindlichen Geldstrafe und einem möglichen Punkteabzug einen überaus harten Beschluss darstellt.“

Grundsätzlich betonte die Liga, dass aufgrund der Vielzahl und der Gefährlichkeit der pyrotechnischen Gegenstände aufgrund des Maßnahmenkatalogs die Geldstrafen in besagter Höhe zu verhängen waren: „Die Eskalation bei der Verwendung von Pyrotechnik und die damit einhergehende unmittelbare Gefahr für alle Beteiligten vor Ort zwingen den Senat 1 der österreichischen Fußballbundesliga zur Verhängung dieser Sanktionen.“

Bedingte Sperre für Austria-Coach Wimmer

Eine bedingte Sperre von einer Partie wurde gegen Austria-Trainer Michael Wimmer wegen Verletzung des Fair-Play-Gedankens ausgesprochen. Der Deutsche hatte im Derby gegen Rapid seinem Torhüter Christian Früchtl in einer Spielpause nach der zweiten Roten Karte gegen sein Team eine Verletzung am Oberschenkel signalisiert.

Fix zuschauen muss in der kommenden Runde Salzburg-Verteidiger Strahinja Pavlovic, der nach einer „Notbremse“ in der Partie gegen Klagenfurt ein Spiel Sperre ausfasste. WAC-Präsident Dietmar Riegler wurde nach Kritik gegenüber einem Unparteiischen mit einem Aufenthaltsverbot im Innenraum des Stadions bei den kommenden fünf Heimspielen der Wolfsberger belegt.