Sasa Kalajdzic (AUT) im ÖFB-Training
GEPA/Johannes Friedl
EM-Qualifikation

Kalajdzic lässt lange Leidenszeit hinter sich

Er könnte die Lösung für die Sorgen von Österreichs Nationalteam im Sturmzentrum sein. Ein Jahr nach seinem zweiten Kreuzbandriss fehlt Sasa Kalajdzic nur noch der Spielrhythmus. Ob er am Freitag (20.45 Uhr) im EM-Qualifikationsschlager gegen Belgien schon für 90 Minuten bereit ist, weiß nicht einmal der Zweimetermann selbst. Ralf Rangnick hat den England-Legionär zwar ins Team zurückgeholt, ihm aber vorerst die „Joker“-Rolle in Aussicht gestellt.

„Gesundheitlich fühle ich mich super. Das Knie ist sehr stabil, sehr stark“, betonte Kalajdzic am Dienstag im Teamcamp in Wien. Körperlich sei er auf einem „sehr guten Niveau“. Was ihm noch fehle? „Minuten.“ In der Premier League kam der 26-Jährige in dieser Saison erst zu vier Kurzeinsätzen, im Ligacup durfte er immerhin zweimal über eine Stunde spielen. „Ich müsste das peu a peu steigern auf 90 Minuten“, meinte Kalajdzic. „Ob es schon 90 Minuten auf vollem Niveau geht, weiß ich nicht. Es ist auf jeden Fall eine Herausforderung.“

Dass ihm Rangnick vergangene Woche öffentlich maximal einen „Kurzeinsatz“ angekündigt hat, ist auch Kalajdzic nicht entgangen. „Ich verstehe auch, warum.“ Gespräche könnten allerdings noch folgen. „Dadurch, dass wir viele Ausfälle haben, kann es die Joker-Rolle sein, vielleicht aber auch etwas anderes.“ Michael Gregoritsch, mit vier Toren Österreichs bester Schütze in der laufenden Quali, ist mit Wadenproblemen äußerst fraglich. Marko Arnautovic fällt aus, und mit Karim Onisiwo ist ebenfalls eine Alternative im Angriff nicht dabei.

Sasa Kalajdzic (AUT) im Trikot der Wolverhampton Wanderers
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Bei Wolverhampton tastet sich Kalajdzic nach und nach heran

Kalajdzic hat in seinen 15 Länderspielen vier Tore erzielt, sein bisher letztes im EM-Achtelfinale 2021 gegen Italien (1:2 n. V.). Der Wiener ist erstmals nach 16 Monaten wieder beim ÖFB-Team dabei. „Es fühlt sich schön an, wieder hier zu sein. Ich komme in einen richtigen Flow rein. Die Mannschaft hat ein großartiges Fundament aufgebaut über die gesamte Quali.“ Im Training fühle er sich aber nicht im Rückstand.

Trauner nächster Ausfall, Kalajdzic vor Comeback

Das österreichische Nationalteam muss in den beiden anstehenden EM-Qualifikationsspielen gegen Belgien und in Aserbaidschan auch auf Gernot Trauner verzichten. Sasa Kalajdzic steht vor seinem Comeback.

Erneutes Comeback als Dokumentation

Im Vorsommer hatte sich Kalajdzic kurz nach seinem Wechsel auf die Insel einen Kreuzbandriss zugezogen – wie bereits 2019 nach seinem Transfer von der Admira zum VfB Stuttgart. „Du weißt, was auf dich zukommt“, schilderte er seine davor gemachte Erfahrung, „aber du weißt auch, was auf dich zukommt.“ Es sei eine enorm schwere Zeit gewesen, er habe aber nie an seinem Comeback gezweifelt. „Das Einzige, was mich hätte aufhalten können, war mein Körper.“ Vom Arzt sei jedoch grünes Licht gekommen. „Der Rest liegt nur an mir.“

Seine Verletzung, die folgende Operation und den Weg zurück ließ Kalajdzic auf Vorschlag seines Clubs von einem Kamerateam begleiten. Die Dokumentation „Fehlstart“, die auf den Kanälen der „Wolves“ in drei Episoden erschienen ist, will er irgendwann auch seinen Kindern zeigen. Kalajdzic wird im Jänner Vater eines Buben. Entsprechend fiel auch der Jubel nach seinem ersten Premier-League-Tor Ende August gegen Everton (1:0) aus. „Das war schon eine Genugtuung.“

„Will mir in England einen Namen machen“

Die lange Leidenszeit ist vorüber, der Ex-Admiraner hat sich neue Ziele gesetzt: „Ich will mehr Minuten bekommen, mich etablieren als Stammspieler. Ich möchte mir auch einen Namen machen in der Premier League – so wie in der deutschen Bundesliga.“ Dort gelangen ihm in seiner ersten vollen Saison nicht weniger als 16 Ligatore.