jubelnde St. Pölten Spielerinnen
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Champions League

„Wölfinnen“ dürfen mit Königsklasse planen

Die Tür steht offen, die Spielerinnen des SKN St. Pölten müssen nur noch durchgehen. Dank eines überraschend klaren 4:0 bei Valur Reykjavik am Dienstagabend scheint der neuerliche Sprung in die Gruppenphase der UEFA Women’s Champions League für Österreichs Meister zum Spaziergang zu werden. „Eine Weltklasse-Ausgangsposition“, betonte Trainerin Liese Brancao vor dem Rückspiel am nächsten Mittwoch (19.00 Uhr, live in ORF Sport +).

Im Rückspiel am Mittwoch hat ihr Team noch dazu den Vorteil, auf Naturrasen anzutreten. Doch auch auf dem Kunstrasen im Hlioarendi-Stadion zeigten sich die Niederösterreicherinnen von ihrer besten Seite. „Die Leistung, die wir am Platz gebracht haben, war einfach unglaublich“, resümierte Kapitänin Jennifer Klein. Dem konnte Brancao nur zustimmen. „Das war von der Mentalität bis zur Leistung einfach Weltklasse, sie haben es richtig gutgemacht.“ Von den schwierigen Bedingungen mit ungewohntem Terrain, starkem Wind, Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt ließen sich die Gäste nicht beeinflussen.

„Wir haben uns mental richtig gut vorbereitet und darauf eingestellt und uns auf unsere Stärken fokussiert“, erläuterte Klein. Defensiv wurde mit Ausnahme eines Lattenfreistoßes im Finish quasi nichts zugelassen, vorne glänzten Sarah Mattner-Trembleau (13.), Rita Schumacher (53.) und Valentina Mädl (59., 63.) mit ihrem Torriecher.

St. Pölten vor Aufstieg in CL-Gruppenphase

Die Damen des SKN St. Pölten stehen nach dem 4:0-Erfolg über Reykjavik vor dem Aufstieg in die Gruppenphase der Champions League. Für die Niederösterreicherinnen wäre das der zweite Einzug in Folge.

„Wir haben uns in einen Flow gespielt“

Die letzten drei Treffer fielen innerhalb von zehn Minuten. „Da haben wir uns ein bisschen in einen Flow gespielt, waren voll da“, sagte Klein. Dank des Doppelpacks der erst 17-jährigen Mädl sollte im Aufstiegsrennen nichts mehr anbrennen.

Trainerin Celia Liese Brancao-Ribeiro (St.Pölten)
GEPA/Manuel Binder
Trainerin Liese Brancao jubelt über eine Weltklasse-Ausgangsposition

„Es ist auf jeden Fall eine coole, super Ausgangslage, die haben wir irgendwie noch nie gehabt, letztes Jahr war es ja recht eng. Es ist eine neue Herausforderung für uns“, verlautete Klein. Vergangenes Jahr war im entscheidenden Duell mit Kuopio zu Hause erst spät in der Verlängerung das Weiterkommen fixiert worden. „Wir wollen aber genau so ins Heimspiel gehen wie diese Woche“, sagte die 24-jährige ÖFB-Teamspielerin. Nach Schlusspfiff ging es für sie und ihre Kolleginnen direkt in Richtung Flughafen, am Mittwoch um sechs Uhr in der Früh erfolgte in Wien-Schwechat die Landung.

Warnung vor Leichtsinn

Vorzeitige Gratulationen wollte noch niemand im Lager von St. Pölten entgegennehmen. „Wir haben am Ende gesehen, wie schnell sie gefährlich sein können. Wir wissen, dass noch nichts entschieden ist, es zu Hause noch einmal sehr hart sein wird“, warnte Brancao vor Leichtsinn. Die Partie am Mittwoch geht in der NV Arena über die Bühne, Klein hofft auf „viele Fans“ und eine „coole Atmosphäre“. Zuvor wartet in der Liga noch am Sonntag zu Hause die SPG FC Lustenau/FC Dornbirn, das Ziel ist Sieg Nummer sechs im sechsten Spiel.

UEFA Women’s Champions League, zweite Qualirunde, Hinspiel

Dienstag:

Reykjavik – St. Pölten 0:4 (0:1)

Reykjavik, Hlioarendi-Stadion, SR Valentova (SVK)

Torfolge:
0:1 Mattner (13.)
0:2 Schumacher (53.)
0:3 Mädl (59.)
0:4 Mädl (63.)

Reykjavik: Birkisdottir – Eiriksdottir, A. Kristjansdottir, Asgrimsdottir, Frank – Pedersen, T. Agustsdottir (73./Tryggvadottir), B. Agustsdottir – Halldorsdottir (90./Dissing), Andradottir, Fridriksdottir (60./Nielsdottir)

St. Pölten: Schlüter – Tabotta, Klein, Lemesova, Touon – Mikolajova (82./Mastrantonio), Johanning, Zver (60./Brunnthaler) – Mädl, Schumacher (73./Meyer), Mattner

Gelbe Karten: keine bzw. Mikolajova

Rückspiel am 18. Oktober in St. Pölten