Bei „Oranje“ blickte Bondscoach Ronald Koeman vor dem Schlager auf eine lange Verletztenliste. Zu den Ausfällen von Matthijs de Ligt, Frenkie de Jong, Cody Gakpo und Memphis Depay gesellten sich in den vergangenen Tagen noch jene von Torhüter Mark Flekken, Steven Berghuis und Teun Koopmeiners dazu. „Natürlich wissen wir, dass uns nicht die stärkste Mannschaft zur Verfügung steht. Aber das bedeutet im Fußball nichts. Ich sehe jede Woche Spiele und Ergebnisse und denk mir: ‚Wie ist das möglich?‘“, sagte Koeman.
Man wolle es Frankreich „sehr schwer machen“, so der Niederländer. Den Grund für die vielen Absagen wollte Koeman kennen: das dichte Programm. So sehe er viele Muskelverletzungen bei den Spielern, erklärte der Ex-Profi. „Aber es schaut so aus, als könne man den Kalender nicht verändern. Ich versuche das in jedem Jahr mit der UEFA zu diskutieren, aber es schaut aus, als wird es nur verrückter“, so Koeman. Seine Auswahl hat als Zweiter der Gruppe – sechs Zähler fehlen auf Frankreich – die punktegleichen Griechen im Nacken. Die Südeuropäer sind in Irland im Einsatz.
Mbappe in Formtief
Bei den „Bleus“ muss Didier Deschamps ebenfalls improvisieren. Er muss auf ein hochkarätiges Verteidigertrio verzichten. Bayern Münchens Ex-Salzburger Dayot Upamecano musste ebenso passen wie Barcelonas Jules Kounde und Arsenals William Saliba. Das Chelsea-Duo Malo Gusto und Alex Disasi sowie Nizzas Jean-Clair Todibo wurden nachnominiert.
Deschamps muss sich jedoch auch mit der Offensive beschäftigen, wo sein Star eine Durststrecke durchwandert. Kylian Mbappe plagt ein Formtief, nach einem grandiosen Auftakt mit sieben Toren in den ersten fünf Ligue-1-Runden für Paris Saint-Germain wartet der Stürmer nun schon vier Spiele auf einen Treffer.
„Für ihn laufen die Dinge gerade nicht gut. Bei einem Spieler wie Mbappe sieht man das natürlich sofort. Aber nach dem, was er in diesem Sommer erlebt hat, und dem höllischen Tempo, in dem Spiel auf Spiel folgt, hat er ein Recht darauf“, verteidigte Deschamps den 24-Jährigen.
Tormaschine Portugal
Portugal und Cristiano Ronaldo sind quasi durch, der Altstar darf sich mit dann 39 Jahren noch auf ein Großturnier freuen. Der Angreifer von al-Nassr FC wird auch Freitag in Porto in der Startelf der „Selecao“ erwartet.
Ronaldo hält aktuell bei fünf Toren in der EM-Qualifikation, mehr haben nur der Belgier Romelu Lukaku (8), der Däne Rasmus Höjlund (6) und Schottlands Scott McTominay (6) erzielt. Insgesamt ist Portugals Auswahl eine einzige Tormaschine. In sechs Spielen wurde 24-mal gejubelt – bei bisher keinem einzigen Gegentreffer.