Handball

Österreich bringt Ungarn ins Wanken

Österreichs Handballerinnen haben am Sonntag im Euro Cup zwar die zweite Niederlage kassiert, sich dabei aber teuer verkauft. Das Team von Coach Herbert Müller musste sich im Multiversum von Schwechat den favorisierten Ungarinnen nach einer kämpferisch starken Leistung nur knapp mit 32:34 (15:19) geschlagen geben. Das ÖHB-Team lieferte dabei eine über weite Strecken solide Vorstellung, die für die WM Hoffnung machen darf.

Die Österreicherinnen können jedenfalls mit Selbstvertrauen in die letzte Phase der Vorbereitung auf die WM von 29. November bis 17. Dezember in Dänemark, Norwegen und Schweden gehen. Dort trifft die mit einer Wildcard ausgestattete ÖHB-Auswahl in der Gruppe C in Stavanger auf Südkorea (29. November), Gastgeber Norwegen (1. Dezember) und Grönland (3. Dezember).

Im Gegensatz zur 27:33-Niederlage gegen die Schweiz vier Tage zuvor hatte Österreich mit Patricia Kovacs und Nina Neidhart nicht nur zwei Stammkräfte mehr an Bord, sondern agierte auch von Beginn an hellwach. Vor rund 1.500 Zuschauern im Multiversum lieferten Torfrau Petra Blazek und Co. den Ungarinnen, die ebenfalls bei der WM vertreten sein werden, einen vorerst offenen Kampf.

Claudia Wess (Österreich) in Action
GEPA/Armin Rauthner
Die Österreicherinnen agierten gegen Ungarn auf Augenhöhe, die starke Leistung blieb schließlich aber unbelohnt

Aufholjagd bleibt unbelohnt

Bei 8:6-Führung von Rot-Weiß-Rot, das nicht zuletzt dank Katarina Pandza (sieben Tore vor der Pause) stets Gefahr verbreitete, sah sich Ungarn in der zwölften Minute zum Time-out gezwungen und zeigte sich danach prompt verbessert. Während die ÖHB-Auswahl auch immer wieder technische Fehler einstreute oder einen Siebenmeter vergab, kam Ungarn nicht nur zurück, sondern baute seine erstmalige Führung (9:8/13.) bis auf 19:14 (28.) aus.

Österreich konnte bis zur Pause nur noch auf 15:19 verkürzen, vergab mit der letzten Aktion zudem eine aussichtsreiche Konterchance. Die zweite Hälfte eröffnete Österreich dann aber mit einem Gegenstoßtreffer ideal und glich zeitweise in Überzahl mit einem 4:0-Lauf auf 19:19 bzw. 20:20 (37.) aus.

Ungarn reichten danach aber zwei Minuten, um wieder auf 23:20 zu stellen und die Gastgeberinnen in die Defensive zu bringen. Die ÖHB-Sieben lief von da an einem ständigen Rückstand nach und ließ mehrmals aussichtsreiche Chancen liegen. Dennoch wurde es noch einmal spannend. 30 Sekunden vor Schluss gelang noch das 32:33, zum Unentschieden reichte es aber nicht mehr.

Teamchef Müller stolz auf Leistung

„Eine runde Leistung“, sagte Müller nach der knappen Niederlage. „Die Mannschaft hat einen superguten Job gemacht. Aber ich muss Katarina Pandza (insgesamt elf Treffer, Anm.) herausheben, sie hat ein herausragendes Match gemacht.“ Die zwei Phasen, in denen die Gegnerinnen sich jeweils entscheidend absetzen konnten, seien nicht zuletzt ein Merkmal ihrer Güte. „Die Ungarinnen waren clever, das zeichnet eine Weltklassemannschaft aus. Das müssen wir noch step by step lernen“, betonte der Deutsche. Für die Endrunde, bei der Österreich auf Titelverteidiger Norwegen, Südkorea und Grönland trifft, sei das Resultat aber jedenfalls höchst erbaulich. „Das gibt ein sehr gutes Gefühl für die WM.“