Coach Celia Liese Brancao Ribeiro (St.Pölten)
GEPA/Mario Buehner-Weinrauch
Champions League

Situation für St. Pölten „gefährlich“

SKN St. Pölten hat in der zweiten Qualifikationsrunde zur UEFA Women’s Champions League gegen Valur Reykjavik alle Trümpfe in der Hand. Die Niederösterreicherinnen gehen am Mittwoch (19.00 Uhr, live in ORF Sport +, Übertragungsbeginn 18.50 Uhr) in der NV Arena mit einem 4:0-Polster ins Rückspiel. „Die Spielerinnen hören seit fast einer Woche, dass wir es schon geschafft haben. So eine Situation haben wir noch nicht gehabt, das ist ein bisschen gefährlich“, sagte Trainerin Liese Brancao.

Ein 4:0 im Hinspiel ist eine neue Ausgangsposition für Österreichs Serien-Double-Sieger. Vergangene Saison war es vor der entscheidenden Partie gegen KuPS Kuopio nur ein 1:0 gewesen, dem dann ein 2:2 nach Verlängerung samt Treffer in der 118. Minute von Mateja Zver gefolgt war. Gegen Reykjavik würde sogar eine Niederlage mit drei Toren Unterschied für den zweiten Einzug in die Gruppenphase in Folge reichen. So weit wollen es die „Wölfinnen“ aber nicht kommen lassen, gespielt wird auf Sieg.

Von Übermut ist in der Truppe von Brancao aber keine Spur. „Nach dem Spiel war schon eine Euphorie da, aber nicht, weil wir es schon geschafft haben, sondern weil wir eine super Leistung gebracht haben. Zwei Tage später war der volle Fokus schon wieder auf dem nächsten Spiel“, meinte die Brasilianerin im APA-Gespräch. Bei der Generalprobe in der Bundesliga gab es am Sonntag gegen Lustenau/Dornbirn einen 4:2-Sieg, bei dem einige Stammspielerinnen nicht durchspielen mussten, um Kräfte zu schonen.

Letzte Hürde für „Wölfinnen“

Die Fußballerinnen des SKN St. Pölten wollen am Mittwoch zum zweiten Mal in Folge in die Gruppenphase der Champions-League einziehen. Nach dem 4:0-Hinspiel-Sieg bei Valur Reykjavik stehen die Chancen für Österreichs Meisterinnen beim Heimspiel bestens.

„Es läuft momentan gut, von der Leistung her waren die letzten drei Spiele sehr gut, aber es gibt noch Potenzial“, sagte Brancao. St. Pölten konnte alle neun Pflichtspiele der Saison für sich entscheiden. Für Mittwoch ist das klare Ziel, Nummer zehn folgen zu lassen. „Wir wissen, dass es schnell in jede Richtung gehen kann. Wir wollen schauen, dass wir in der ersten Hälfte vor allem mit dem Ball stabil sind und vielleicht schon in Führung gehen. Auf jeden Fall wollen wir das Spiel gewinnen“, betonte die 42-Jährige.

Naturrasen im Heimspiel „ein Vorteil“

In Island musste ihr Team trotz des ungewohnten Kunstrasens keinen Gegentreffer hinnehmen. Dennoch ortete Brancao Möglichkeiten zur Verbesserung. „Im Spiel gegen den Ball müssen wir besser sein, da haben wir sehr viel zugelassen.“ In der NV Arena auf Naturrasen zu spielen bezeichnete sie als ein „bisschen einen Vorteil“ für ihr Team. Bei den analysierten Begegnungen sei Islands Serienmeister auf diesem Untergrund stets nicht so stark wie zu Hause gewesen.

jubelnde St. Pölten Spielerinnen
ORF
Im Auswärtsspiel jubelte St. Pölten über einen 4:0-Erfolg

Unterschätzen dürfe man den Gegner keinesfalls. „Wenn ich bei ihnen Trainerin wäre, würde ich noch nicht aufgeben. Sie werden sicher alles versuchen, um uns zu schlagen“, vermutete Brancao. Nicht mitwirken können wie im ersten Spiel aller Voraussicht nach Alexandra Biroova und Claudia Wenger. Der Einsatz der angeschlagenen Isabelle Meyer ist fraglich. Fix wird das Trio als Daumendrücker fungieren, wie die Fans auf den Tribünen. Brancao hoffte auf 2.000 Zuschauer. „Die Unterstützung kann ein Plus sein, dann wird die Aufgabe ein Stück leichter.“

Auslosung der Gruppenphase am Freitag

Die Auslosung der Gruppenphase findet am Freitag (13.00 Uhr) in Nyon statt. Topf eins mit Titelverteidiger Barcelona, Lyon, Bayern München und Chelsea steht bereits fest. Die zwölf Aufsteiger aus der zweiten Qualifikationsrunde werden auf weitere drei Lostöpfe aufgeteilt. Die Gruppenphase mit 16 Teams in vier Pools wird an sechs Spieltagen (14./15. und 22./23. November, 13./14. und 20./21. Dezember sowie 24./25. und 30./31. Jänner) ausgetragen.

Die besten zwei Teams jeder Gruppe steigen in die K.-o.-Phase auf. Spieltermine für das Viertelfinale sind 19./20. März (Hinspiele) und 27/28. März (Rückspiele). Die Halbfinal-Partien finden am 20./21. April (Hinspiele) und am 27./28. April (Rückspiele) statt. Das Finale steigt am 25. Mai im 50.000 Zuschauerinnen und Zuschauer fassenden Estadio de San Mames in Bilbao – der Heimstätte des spanischen Primera-Division-Clubs Athletic Bilbao.