Rita Schumacher (St.Pölten) und Malfridur Anna Eiriksdottir (Reykjavik)
GEPA/Walter Luger
Champions League

„Wölfinnen“ ziehen in Königsklasse ein

Für den SKN St. Pölten hat sich der Traum von der Teilnahme an der Gruppenphase der UEFA Women’s Champions League zum zweiten Mal in Folge erfüllt. Die „Wölfinnen“ verloren zwar am Mittwoch das Qualifikationsrückspiel gegen Valur Reykjavik in der NV Arena mit 0:1 (0:0), stiegen nach dem klaren 4:0-Erfolg in Island aber souverän auf. Welche Gegner auf Kapitänin Jennifer Klein und Co. warten, entscheidet sich am Freitag (13.00 Uhr) in Nyon.

Lise Dissing (75.) sorgte vor nur 948 Zuschauern dafür, dass St. Pölten im zehnten Pflichtspiel der Saison erstmals nicht gewann. Das war zu verschmerzen. Der Aufstieg lohnt sich auch finanziell. 100.000 Euro gibt es für das Weiterkommen, dann kommen 400.000 Euro an Startgeld hinzu. Für jeden Sieg in der Gruppenphase gibt es eine Prämie von 50.000 Euro, für ein Unentschieden sind es noch 17.000 Euro. Bei der Premiere 2022 hatte St. Pölten mit vier Punkten den dritten Rang belegt, damit den Einzug ins Viertelfinale verpasst.

„Wir sind alle extrem happy. Es war heute schwierig, obwohl wir gewusst haben, dass wir schon mit einem Schritt drin sind. Es war ein Kampfspiel, wir haben mit dem Ball nicht so gut gespielt und haben unsere Chancen nicht genützt“, sagte Jennifer Klein, die sich nun Titelverteidiger FC Barcelona als Gegner wünscht, im ORF-Interview.

„Können stolz sein, es wieder geschafft zu haben“

„Es war heute nicht unsere beste Leistung, aber wir können stolz sein, es wieder geschafft zu haben. Wir sind gespannt auf die Auslosung. Ich würde gerne gegen einen englischen Club spielen“, so Valentina Mädl.

Jubelnde St-Pöltner
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Zurück im Geschäft: St. Pölten mischt wie vergangene Saison im Konzert der Großen mit

Trainerin Liese Brancao hatte nach der Partie gemischte Gefühle: „Wir waren heute nicht effizient, in der zweiten Hälfte haben wir dann Charakter gezeigt, das ist manchmal wichtiger, als Fußball zu spielen. Ich bin unglaublich stolz auf den Kader. Sie haben es geschafft, das ist eine unglaubliche Sache. Schade, dass wir verloren haben. Auf der anderen Seite muss man schon stolz sein auf die Mädels. Zweimal hintereinander in der Champions League, das ist kein Zufall mehr.“

St. Pölten startete mit der gleichen Formation wie im ersten Spiel eher abwartend, die Isländerinnen waren aufgrund der schwierigen Ausgangslage gezwungen, nach vorn zu spielen. Die Gäste hatten in der Anfangsphase mehr vom Spiel, brachten den letzten Pass aber nicht an. So waren es die Gastgeberinnen, die gefährlicher waren, zuerst durch Sarah Mattner-Trembleau (10.) und Valentina Mädl (16.).

Isländerinnen treffen nach der Pause

Nach etwas weniger als einer halben Stunde gab es einen Rückschlag, musste doch Klein wegen Schwindelgefühls vom Feld. Deshalb musste die zuletzt auch nicht ganz fitte Isabelle Meyer früher als geplant eingetauscht werden. Die Defensive ließ weiter wenig zu. Vorn hätte Mädl die Führung erzielen müssen, scheiterte nach Mikolajova-Pass aber an Fanney Birkisdottir (30.). Die patzte später bei einem Zver-Weitschuss, konnte ihren Fehler im Nachgreifen aber ausbügeln (42.).

Tor für Valur Reykjavik (75. Minute)

Die Isländerinnen gehen in Führung.

Die Isländerinnen kamen nur kurz vor der Pause einem Tor sehr nahe, da verfehlte Bryndis Arna Nielsdottir aus guter Position das Tor (45.). Ein Chancenfeuerwerk blieb nach Wiederbeginn aus. Zver schoss vorbei (61.), auf der anderen Seite musste Carina Schlüter bei einem Frank-Kopfball erstmals ihr Können zeigen (64.). Elf Minuten später war sie geschlagen, da schloss Dissing nach Nielsdottir-Zuspiel ab (75.). Eine Zitterpartie wie 2022 im Play-off gegen Kuopio, wo erst in der Verlängerung der Aufstieg fixiert worden war, blieb St. Pölten erspart.

Dunst mit Gala, Wolfsburg verpasst Gruppenphase

Den Sprung in die Gruppenphase schafften auch einige nicht bei St. Pölten tätige ÖFB-Teamspielerinnen. Eine Galavorstellung zeigte Barbara Dunst beim 3:0-Sieg von Eintracht Frankfurt bei Sparta Prag. Der Offensivspielerin glückte vor der Pause ein lupenreiner Hattrick (18., 33., 43.). Auch Verena Hanshaw stand in der Startelf, im Gegensatz zu Virginia Kirchberger, die im Kader fehlte. Die Deutschen hatten auch schon das Hinspiel mit 5:0 gewonnen.

Barbara Dunst (Eintracht Frankfur)
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ÖFB-Teamspielerin Dunst gelang in Prag ein lupenreiner Hattrick

Laura Feiersinger jubelte mit der AS Roma über einen 6:1-Sieg gegen den ukrainischen Vertreter Vorskla und stieg gesamt mit 9:1 auf. Das Aus kam hingegen für Viktoria Pinther im Dress des FC Zürich gegen Ajax Amsterdam. Nicht mehr im Bewerb vertreten ist auch mit dem VfL Wolfsburg der Finalist der vergangenen Auflage, der am Paris FC scheiterte. Nach einem 3:3 im Hinspiel verlor man daheim mit 0:2.

UEFA Women’s Champions League, Qualifikation, zweite Runde

Mittwoch:

SKN St. Pölten – Valur Reykjavik 0:1 (0:0)

St. Pölten, NV Arena, 948 Zuschauer

Tor: Dissing (75.).

St. Pölten: Schlüter – Tabotta, Lemesova, Klein (29./Meyer), Touon – Johanning, Mikolajova – Mädl, Zver, Mattner-Trembleau – Schumacher (46./Brunnthaler)

Hinspiel: 4:0 – St. Pölten mit Gesamtscore von 4:1 inGruppenphase

Auslosung der Gruppenphase am Freitag (13.00 Uhr) in Nyon

Spieltermine:
14./15. November
22./23. November
13./14. Dezember
20./21. Dezember
24./25. Jänner 2024
30./31. Jänner 2024