Felix Nmecha (Wolfsburg) und Edmond Tapsoba (Leverkusen)
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Fußball

Fernduelle im Kampf um deutsche Spitze

Der Kampf um die Spitze in der deutschen Bundesliga geht nach der Länderspielpause mit der achten Runde und mit Fernduellen weiter. Borussia Dortmund legte bereits am Freitag gegen Werder Bremen vor, am Samstag steigen die restlichen Teams der Top Vier ins Geschehen ein. Bayer Leverkusen hat mit dem Gastspiel beim VfL Wolfsburg dabei die nominell schwierigste Aufgabe zu meistern.

Leverkusen gastiert beim Siebenten in Wolfsburg, der VfB Stuttgart, der einen Punkt weniger auf dem Konto hat, gastiert bei Union Berlin. Die Bayern, zwei Zähler hinter der Werkself liegend, gastieren in Mainz. Die Dortmunder waren bereits am Freitag daheim gegen Werder im Einsatz und setzten sich mit einem 1:0-Sieg vorübergehend an die Spitze. Julian Brandt sorgte mit seinem Tor in der 67. Minute für den fünften Dortmunder Erfolg in Serie.

Dagegen hält der Negativtrend der Bremer an. Nach der vierten Niederlage in den vergangenen fünf Spielen rückt die Gefahrenzone für das Team um Kapitän Marco Friedl immer näher. Bei den Siegern kam Marcel Sabitzer eine Viertelstunde vor Schluss aufs Feld. Friedl spielte bei Werder durch, Romano Schmid wurde im Finish ausgewechselt.

Leverkusen vor „intensivem Spiel“

Leverkusen kann jedoch am Samstag wieder zurückschlagen. Coach Xabi Alonso erwartet jedenfalls „ein schweres und intensives Spiel“ gegen die Wolfsburger um Patrick Wimmer und Pavao Pervan. Letzterer wird wegen der Bauchmuskelentzündung von Stammgoalie Koen Casteels erstmals seit 7. Mai 2022 wieder in der Liga das VfL-Tor hüten. Dass sein Team wegen vieler langer Länderspielreisen in Wolfsburg Probleme bekommt, glaubt Alonso nicht. „Nach der letzten Länderspielpause haben wir in München gespielt, und da hatten wir vorher auch nur einen Tag zusammen“, sagte der Coach.

Trainer Xabi Alonso (Leverkusen)
GEPA/Witters/Leonie Horky
Leverkusen-Coach Alonso geht von einem heißen Fight in Wolfsburg aus

Beim Serienmeister holte Leverkusen ein 2:2, alle anderen neun Pflichtspiele in dieser Saison wurden gewonnen. „Es gibt keine Ausreden“, stellte der Trainer klar. Indes zeigte sich Bayer-Sportchef Simon Rolfes trotz vieler Formschwankungen in den Vorjahren sicher, dass sein Team diesmal nicht einbricht. Und das wegen „der Qualität und des Charakters der Spieler und der Art und Weise, wie unser gesamter Staff hier arbeitet“, sagte er im „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Die Spieler sind bereit, hart zu arbeiten. Im vergangenen Jahr konnte ich das nicht von allen sagen“, gab Rolfes zu.

Bayern unter Druck

Ungleich größer ist der Druck aktuell bei den Bayern von ÖFB-Teamspieler Konrad Laimer. Beim Tabellenvorletzten Mainz muss Trainer Thomas Tuchel um sein Mittelfeldduo Joshua Kimmich und Leon Goretzka bangen. Kimmich war wegen eines Infekts von der Fußballnationalmannschaft abgereist und trainierte am Donnerstag erstmals wieder. Goretzka hatte nach der Länderspielreise in die USA eine schmerzhafte Fleischwunde am Sprunggelenk. Es sehe aber gut aus, betonte Tuchel.

Weiter auf sein Comeback warten muss der lange verletzte Kapitän Manuel Neuer, der vermutlich erst am 28. Oktober gegen Darmstadt infrage kommt. Fehlen werden gegen Mainz auch die verletzten Noussair Mazraoui, Serge Gnabry, Dayot Upamcano und Raphael Guerreiro. Mazraoui, der nach seinem propalästinensischen Social-Media-Beitrag weiter im Bayern-Team bleibt, war angeschlagen von der Länderspielreise mit dem marokkanischen Team zurückgekehrt.

„Die Mainzer lieben die Rolle des Underdogs“, betonte Tuchel. „Es ist die Aufgabe, der wir uns stellen müssen. Wir waren zuletzt auf einem guten Weg, haben gegen Freiburg eines unserer besten Spiele gemacht. Wir erwarten viele lange Bälle, viel Kampf um den zweiten Ball.“

Stuttgart vor Union gewarnt

Stuttgart will sich von der Negativserie Union Berlins nicht blenden lassen. Sie sei „trügerisch“, sagte Trainer Sebastian Hoeneß. Christopher Trimmel und Co. kassierten zuletzt sieben Pflichtspielniederlagen nacheinander. Allerdings sei nur eine davon „wirklich verdient“ gewesen, meinte Hoeneß: das unglückliche 0:1 in der Champions League bei Real Madrid Mitte September. Union habe „viel zu bieten“, erklärte der Coach.

Natürlich sei die Serie aber da und werde mit den Berliner Spielern etwas machen, meinte Hoeneß. Sein eigenes Team, das zuletzt fünfmal nacheinander gewonnen hat und überraschend Tabellenzweiter ist, müsse den Gegner zum Nachdenken bringen.

Deutsche Bundesliga, achte Runde

Freitag, 20. Oktober:
Dortmund Bremen 1:0
Samstag, 21. Oktober:
Union Berlin Stuttgart 0:3
Freiburg Bochum 2:1
Wolfsburg Leverkusen 1:2
Hoffenheim Frankfurt 1:3
Darmstadt Leipzig 1:3
Mainz Bayern München 1:3
Sonntag, 22. Oktober:
Köln Mönchengladbach 3:1
Heidenheim Augsburg 2:5

Tabelle: